Wurzelbrunft

Warum fällt es uns so schwer, vom Fleisch zu lassen?

Obwohl der Fleischkonsum in Deutschland seit einigen Jahren rückläufig ist, essen wir nach wie vor zu viel davon – und das, obwohl die ökologischen und ethischen Konsequenzen in der Öffentlichkeit häufig diskutiert werden.

Ziel dieser Arbeit ist es, den Menschen in den ländlichen Regionen Bayerns fleischlose Gerichte schmackhaft zu machen, ohne ihr bisheriges Verhalten zu verurteilen. Durch diesen Ansatz werden pflanzliche Lebensmittel stärker in die Ernährung und die kulturelle Wahrnehmung der Region integriert, wodurch der Fleischverbrauch abnehmen kann.

Bei der „Wurzelbrunft“ steht ein gemeinschaftliches Ritual rund um einen Knödel im Mittelpunkt. Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, den Ablauf der Feier aktiv mitzugestalten und so zusammen einen neuen Brauch zu erschaffen. Die genussvolle und gesellige Festivität zeigt so, dass eine vegane Küche viel mehr zu bieten hat als nur „Verzicht“.

Green Facades

Green Facades ist ein modulares Fassadensystem zur urbanen Begrünung, das aus einer Mischung von recyceltem Ziegelmehl und natürlichem Ton im keramischen 3D-Druck gefertigt wird. Ziel ist es, ökologische, funktionale und gestalterische Qualitäten in einem System zu vereinen. Die poröse Struktur der Module speichert Regenwasser und verteilt es passiv, wodurch keine externe Technik benötigt wird. Die Fassadenelemente fördern Biodiversität, kühlen das Stadtklima, binden Feinstaub und verbessern das Mikroklima. Ihr parametrisches Design erzeugt ein lebendiges Erscheinungsbild und ermöglicht eine flexible Kombination. Durch die modulare Bauweise können einzelne Teile leicht ausgetauscht oder wiederverwendet werden. Das System ist sowohl für Neubauten als auch für die Nachrüstung im Bestand geeignet. Green Facades schafft einen nachhaltigen Mehrwert für Architektur und Stadt und leistet einen Beitrag zur klimafreundlichen Transformation urbaner Räume.

Das Dörflein

Das Thema Demenz betrifft in Deutschland bereits ca. 1,8 Millionen Menschen. Es ist wahrscheinlich, dass sich diese Zahl bis 2050 verdreifachen könnte.
In meiner Bachelorarbeit beschäftigte ich mich mit dem Thema „Demenzdorf“, einer Pflegeform für Menschen mit Demenz, die im Vergleich zu konventionellen Pflegeheimen eine höhere Lebensqualität für Betroffene bieten kann. Mein Ziel war es, im Branding diese Vorteile ansprechend zu kommunizieren, dabei als Marke nahbar und wiedererkennbar zu bleiben und auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Betroffenen und deren Angehörigen zu achten. Ergebnis ist ein lebendiges Corporate Design für das „Dörflein“ mit liebevollen Illustrationen, einer freundlichen Typografie und einer authentischen Bildwelt.
Durch die Broschüre, die animierte Website oder auf dem jährlichen „Dörflein-Fest“ lernen Angehörige und Betroffene die Vorteile der „Demenzdorf“-Pflegeform kennen. Das Credo der Marke: Lebensfreude trotz Demenz!

MaterialSpace

„MaterialSpace“ ist eine digitale Lösung für Produkt- und 3D-Design und ersetzt klassische bzw. physische Materialproben durch eine digitale Version, welche sich in den jeweiligen 3D-Tools verhält wie das Original. Ich möchte damit unnötigen Materialeinsatz, welcher über die verschiedenen Iterationen der Produktentwicklung entsteht, vorbeugen und ein Bewusstsein dafür schaffen, ab wann es notwendig ist, eine physische Probe in Anspruch zu nehmen und wann nicht. Um die Materialien im digitalen Raum besser darzustellen, habe ich mich für ein starkes Storytelling mit interaktiven Elementen entschieden. Der User betritt den „MaterialSpace“, eine Galaxie voller Materialproben, mit denen interagiert werden kann. Die einzelnen Materialien werden als Planet oder Asteroid dargestellt, um Oberfläche, Reflektion und weitere Materialeigenschaften anwendungsbezogen abzubilden. Die Seite lässt sich über Filter oder vorgeschlagene Gruppen navigieren.

Fungaria

Fungaria ist ein illustriertes Pop-up-Buch, das die Geschichte eines jungen Mädchens namens Nan erzählt, das nach dem Verzehr eines sporenhaltigen Brotes in eine fantastische Welt aus Pilzkulturen gelangt. In Fungaria stößt sie auf ein Gesellschaftssystem, das stark von Vorurteilen und starren Rollenbildern geprägt ist.

Durch Freundschaften, Herausforderungen und kleine Veränderungen versucht Nan, bestehende Grenzen zu hinterfragen und gemeinsam mit anderen Bewohnern neue Wege zu finden. Das Buch thematisiert soziale Ungleichheit und lädt Kinder und Erwachsene dazu ein, über Vorurteile nachzudenken.

Durch die Verbindung von fantasievoller Erzählung, detailreichen Illustrationen und interaktiver Pop-up-Technik bietet Fungaria einen Zugang zu komplexen gesellschaftlichen Themen – spielerisch, visuell und berührend.

Analoge Konfigurationen des Rohstoffes Keratin

Hair as a material. It is flexible, elastic, a carrier of human information, personal data, and emotions. H. Zhou uses hair as a material in her jewellery. It is hair from herself, from friends, and from strangers ordered on the World Wide Web. Inspired by Chinese traditions of different dynasties, she creates connections through the artisanal techniques of weaving. The hair is processed into fabrics with the finest precision. Her jewellery stores both objective data and the embodiment of the romantic relationship between two people.

CLUTTA

Unordnung kann mehr als nur ein ästhetisches Problem sein – sie kann die psychische Gesundheit, kognitive Kapazität und unsere Lebensqualität stark beeinflussen. Meine Arbeit soll die Akzeptanz von Unordnung fördern und eine Alternative zum Minimalismustrend bieten, während auf die individuellen Bedürfnisse von Nutzer:Innen eingegangen wird. Durch das Schaffen eines harmonischen Wohnumfeldes soll die Lebensqualität, insbesondere auf begrenztem Wohnraum, verbessert werden.

CLUTTA verbindet transparente Latexstreifen mit einer schwarzen MDF-Platte zu einem schlichten und funktionalen Design. Darin wird Unordnung vorübergehend gesammelt und der Raum strukturiert. Die Gestaltung fördert eine Auseinandersetzung von Nutzer:Innen mit ihren Besitztümern, ohne eine radikale Reduktion von Gegenständen zu fordern.

Becoming Beings. From Object to Beings. From Accessoires to Beings.

Untersucht wurde, wie Accessoires gestaltet werden können, sodass sie als lebendig und emotional ansprechend wahrgenommen werden. Im Zentrum steht die Gestaltung charismatischer Taschen, die als interaktive Begleiter*innen auftreten und die Grenze zwischen Objekt und Wesen überschreiten. Durch Materialität, Formgebung und narrative Elemente entwickeln sie eine überfunktionale Präsenz, die emotionale Reaktionen hervorruft, Beziehungen ermöglicht und ihre Umgebung beeinflusst. Die Arbeit stützt sich auf interdisziplinäre Ansätze aus Design, Psychologie und Philosophie, um Prinzipien der Beseelung von Dingen sowie neue Strategien für sinnlich-emotionale Bindungen zu erforschen. Ziel ist es, die Rolle von Gestaltung bei der Zuschreibung von Identität an Objekte zu analysieren und neue Perspektiven auf Mensch-Objekt-Interaktionen zu eröffnen.

WASTED BEAUTY

WASTED BEAUTY ist ein visuelles Editorial-Projekt, welches sich mit Nachhaltigkeit, Konsumkritik und gesellschaftlicher Verantwortung in der Modebranche auseinandersetzt. In aussagekräftigen Bildstrecken wie Plastic Couture oder Re:NEW Nature wird Mode aus Abfall, recycelten Materialien und Biodesign neu gedacht – als künstlerischer und kritischer Ausdruck zugleich. Das Magazin verbindet Fotografie, Editorial Design und Storytelling zu einer ästhetischen Plattform, die aktuelle Themen wie Diversität, Gender Equality und Feminismus integriert. Dabei steht nicht nur die Frage im Raum, was wir tragen, sondern auch: Warum, wie und auf wessen Kosten? WASTED BEAUTY ist ein Appell, Mode als Medium des Wandels zu verstehen – kreativ, bewusst und mutig.

Mein Körper, die Körper der Anderen

„Mein Körper, die Körper der Anderen“ hinterfragt Schönheitsnormen, körperliche Tabus und die Kontrolle weiblich gelesener Körper. In meinen Arbeiten thematisiere ich Fettfeindlichkeit und die damit verbundene Scham, den gesellschaftlichen Zwang zur Selbstoptimierung und persönliche Körpergeschichten. Das Zeigen „unperfekter“ Körper und nackter Haut nutze ich dabei nicht als Provokation, sondern als Akt der Sichtbarmachung. Ich arbeite mit Shapewear und Unterwäsche, die ich mit Hilfe von Stickereien, Perlen und Edelsteinen verforme, um das Intime, das Verhältnis zum eigenen Körper, ins Öffentliche zu tragen und dadurch identitätsstiftende Momente zu schaffen. Jede Naht, jede Perle ist ein stiller Widerstand gegen die Vorstellung, wie ein „richtiger“ Körper auszusehen hat. Textile Techniken dienen mir als Werkzeug feministischer Erzählung, um verdrängte Körperrealitäten zu würdigen und neue Narrative sowie Wege zur Selbstakzeptanz zu eröffnen.