Der gegenwärtige Umgang mit Tod, Trauer und Bestattung ist geprägt von der gesellschaftlichen Transformation, die sich in der Bestattungskultur durch Pluralismus und Individualität ausdrückt und zugleich im Wandel ist. Die Antwort in einer hoch industrialisierten und digitalen Gesellschaft ist, die Urne als singuläres Objekt zu sehen, um dem Bedürfnis nach Individualität in dem Prozess gerecht zu werden. Die Urne ist die letzte Gestalt, in der Eigenschaften, Leidenschaften und das Leben des Verstorbenen projiziert werden. Die Arbeit verfolgt das Ziel einer zeitgemäßen Interpretation des archetypischen Gefäßes. Seit je her ist die Verarbeitung des Rohstoffs Ton und dessen Brennen im freien Feuer ein stetiger Begleiter der Menschheit, unserer Geschichte und Entwicklung. Durch die manuelle Herstellung und das archaische Brennverfahren des Rauchbrand entstehen nicht reproduzierbare Unikate. Die Spuren des Feuer und Rauches hinterlassen unvorhersehbare und zufällige Oberflächengestaltung.
Farmer Chair
The „Farmer Chair“ is a modular furniture system from 1965, by the german designer Gerd Lange. As an inspiration for the chairs name, Gerd Lange mentions the American cowboy culture he mostly knew from advertising campaigns. This is the starting point, from where Schwarzmann creates a projection surface for this ideal image of rural motifs and how they appear in pop culture, photography and art history, as well as in furniture design and its marketing. Starting with reference to Walker Evans’ photographs, up to a very recent Chair by Konstantin Grcic, he uses The „Farmer Chair“ as an archive of the designers view and appropriates this way of working for himself. “Farmer Chair” is a research project about the visual world in West German design and pop culture of the post-war period. Based on Gerd Lange’s “Farmer Chair” and my personal experiences and childhood, I develop photographic works that take up the clichés and representations used at the time.
GreenTimer
In deutschen Haushalten werden im Durchschnitt trotz Ökodesign-Richtlinien immer noch 8% des Stromverbrauchs im Standby-Modus verbraucht. Daher wurde in diesem Projekt eine App entwickelt, die zum Stromsparen motivieren soll und unter anderem zur (intelligenten) Steuerung von Zeitschaltuhren dient. Je nach Zielgruppe werden unterschiedliche Ansätze von Eco-Feedback, Nudging und Gamification verwendet, da Menschen unterschiedlich motiviert sind. Beispielsweise nimmt eine Person Herausforderungen mit der Familie an, um für einen virtuellen Baum zu sparen, während eine andere Person gerne allein Abzeichen sammelt. Die adaptive Funktion wurde durch ein Dashboard realisiert, das sowohl Basismodule als auch optionale Module enthält, die auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten sind. Darüber hinaus können die Nutzenden aus drei Modi wählen, um das Erscheinungsbild zu bestimmen. Um Nutzer*innen nicht zu überfordern, wird das Aussehen des Startbildschirms zu Beginn durch eine Abfrage während des Registrierungsprozesses bestimmt.
Zutaten Detektive
Hamburger, Pizza, Spiegelei… Wie geht das eigentlich?
Im Spiel „Zutaten Detektive“ rätseln die Spieler*innen gemeinsam und finden heraus wie verschiedene Gerichte zubereitet werden und welche Zutaten sie enthalten. Das Spiel besteht aus zehn Runden. In jeder Runde erhalten die Spieler*innen Punkte für jede richtige Antwort und könnten mit der Kochmütze-Spielfigur auf der Punktekarte vorrücken, um am Schluss Kochprofis zu werden. Durch die vielfältigen Gerichtekarten im Spiel, die 110 spannende Gerichte aus der ganzen Welt zeigen, gehen die Spieler auf eine kulinarische Entdeckungsreise. Sie lernen nicht nur Essen, sondern erleben auch die Freude am Kochen und die bunte Vielfalt der Küchen verschiedener Kulturen.
The Grass is Greener on Both Sides
Das Projekt „The Grass is Greener on Both Sides“ lässt das vom Aussterben bedrohte Handwerk des Heckenflechtens wieder aufleben, bei dem biegsame Pflanzentriebe miteinander verflochten werden, um eine natürliche Barriere zu schaffen. Hecken schaffen Lebensräume mit ökologischem Nutzen in ländlichen und städtischen Gebieten. Sie fördern die Biodiversität, erhalten die Bodenfruchtbarkeit, indem sie Erosion entgegenwirken, und kühlen die Umgebung im Sommer. Flechthecken haben eine Lebensdauer von über 100 Jahren, überdauern also andere Zäune und machen dieses Projekt zu einem generationenübergreifenden Bestandteil des Ökosystems. Das System enthält Tools, die Einsteiger*innen ermöglichen, eine Flechthecke anzulegen aber auch bei dem Planen und Verstehen der Technik helfen. Dazu gehören ein simpler Holzzaun als Gerüst, eine Picknickdecke sowie eine Schürze als Anleitung zum Flechten und Gummis, die als Pflanzenverbinder dienen.
HomeReha
„HomeReha“ ist ein medizinisches Rehabilitationsprodukt. Es ermöglicht Schlaganfallpatient*innen mit eingeschränkter Handfunktion, sich mithilfe eines Rehabilitationshandschuhs zu erholen. Er hat verschiedene Modi und kann mit einer Rehabilitations-App verwendet werden. Es bietet verschiedene Interaktionsmöglichkeiten und ist für Rehabilitationspatient*innen in verschiedenen Phasen geeignet.
Ein Festapparat für Gestaltungsprozesse
Was ist ein nicht realisierter Entwurf wert? Haben wir verlernt die gemeinsame Arbeit wertzuschätzen? Welche Prozessmomente können von den Gestalter*innen überhaupt gefeiert werden?
Der Festapparat für sozial engagierte Gestaltungsprozesse eröffnet den Raum für Erprobung und Diskussion. Er fußt auf den acht Säulen des Guten Designs (BÖHMKER) und ordnet sich in immer neuen Arrangements an: als Balkon, Altar, Ausstellungsdisplay, Support-Skulptur u.v.m.. Der Festapparat ist Ausgangspunkt für die Verhandlung dieser Fragen und skizziert dabei als Partytool neue feierliche Ereignisse, Zwischenetappen und zu überbrückende Leerstellen im Gestaltungsalltag. Er behauptet sich als eine Assemblage historischer und kritisierender Feier-Praktiken, die den Gestaltungsprozess hinterfragt, formt und feiert. Die Gestalter*innen sind dazu angehalten dieses Objekt für Liminalität in vielfältigen kollektiven Gestaltungskonstellationen zu erproben, anzueignen und neue Feier-Möglichkeiten zu entfalten.
Aktionen von gestern.
Die Masterarbeit „Aktionen von gestern“ begleitet den Prozess einer Ausstellungskonzeption als Case Study für das Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona (AdA) in Dresden. Das AdA, welches eine der größten Sammlungen der künstlerischen Avantgarden des 20. Jahrhunderts beherbergt, zog Ende 2023 in das moderne ausgebaute Blockhaus ein. Doch ein tolles Gebäude und eine besondere Sammlung sind nicht alles. Wie kann dieser spezielle Ort und die vergessenen abstrakten Gedanken und Ideen der Avantgarden den Menschen der Stadt zugänglich gemacht werden? Zum Thema „Aktionsraum 1“ – ein Aktionskunstprojekt aus München, welches von 1969-1970 bestand – wurde sich mit dem Möglichkeitsraum der Ausstellungsgestaltung für Aktionskunst auseinandergesetzt. In unterschiedlichen Herangehensweisen entwickelte sich im Bearbeitungszeitraum ein umfassendes Konzept, welches neue Blickwinkel auf die Aktionskunst des „Aktionsraums 1“ und die damaligen Erkenntnisse und Meinungen eröffnet.
Begegnungsecke
Die “Begegnungsecke” ist eine Tisch-Bank-Kombination für den öffentlichen Raum. Sie schafft einen Ort, um Nachbarn zu treffen, Brettspiele und Karten zu spielen oder zum gemeinsamen Essen. Ihre V-Form ermöglicht es Personen, in selbst gewählter Distanz zueinander Platz zu nehmen. An ihrer offenen Seite finden Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen einen Zugang. Es gibt eine zusätzliche Sitzposition an der verlängerten Bankseite, sodass dort auch eine Person zuerst unabhängig von der Gruppe sitzen und sich dann langsam annähern kann.
Die Tischplatte zeigt ein Straßennetz, symbolisch für die Vernetzung des Stadtviertels und seiner Bürger. Drei NFC-Chips verlinken zu Kennenlernspielen und Informationen über das Stadtviertel. Das Straßennetz und die Ringe um die NFC-Chips bestehen aus einem Messingblech, in welches Braille-Beschreibungen geprägt sind. Die Begegnungsecke senkt soziale Hürden und sorgt damit für eine verbesserte Lebensqualität in der Stadt.
Ancora
Ancora ist ein moderner Plattenspieler für eine neue Generation von Vinyl-Enthusiast*innen. Viele junge Musikliebhaber*innen, die sich dem Vinyl-Hören zuwenden, besitzen keine komplexe Audioanlage zu Hause und legen Wert darauf, ihre Lieblingsmusik von einer Schallplatte abzuspielen. Mit seiner traditionellen Bauweise bietet Ancora ein hochwertiges analoges Musikerlebnis und integriert elektronische Funktionen wie einen eingebauten Phono-Vorverstärker, einen intuitiven Drehschalter oder optional Bluetooth, was den Plattenspieler vielseitig für verschiedene Audio-Setups macht. Das Design vermittelt Zeitlosigkeit und berücksichtigt relevante Trends. Die klare geometrische Komposition betont die Asymmetrie, indem der Tonarm visuell isoliert und die Scheibe durch Einfassen und Anheben hervorgehoben wird – so wird sie zur “Heldin” des Gesamtdesigns. Die Kurven fördern die Zugänglichkeit, während scharfe Kanten die erforderliche Präzision für dieses Stück Audiotechnologie unterstreichen.