Ich habe beschlossen, ein provokantes Statement zu setzten, indem ich fünf Kleider entworfen habe, die jeweils eine Art von Gewalt gegen Frauen darstellen.
Kategorie: Material
Unload I & II
„Unload I & II“ bilden eine Produktserie für Mitarbeiter*innen, die hauptsächlich im Büro arbeiten, um die negativen Einflüsse der Informationsflut zu vermindern. Sämtliche Informationen abzulehnen, wäre unvernünftig. Vermindert werden kann das Problem der Informationsflut aber durch regelmäßige Pausen während der Arbeit. So kann man sich kurz von der Informationsflut befreien und das gestresste Gehirn entlasten.
„Unload I“ ist ein Timer, der den Nutzer*innen drei vernünftige Arbeitsrhythmen anbietet und so dabei hilft, ein Verhältnis zwischen Arbeit und Pause zu finden. In der Mitte befindet sich ein Duftstein aus Porzellan, auf den die Konzentration fördernde Öle geträufelt werden können, um bei der Arbeit produktiver zu sein. „Unload II“ ist eine modulare Akupressur-Matte fürs Büro, die den Mitarbeiter*innen während ihrer Pause eine entspannende Aktivität ermöglicht.
Industriephänomene
„Industriephänomene – Aus dem Objekt, über das Objekt“ untersucht, ausgehend von im Alltag beobachteten Phänomenen, auf konzeptionelle Weise, wie das industrielle Produktionssystem Handlungs- und Urteilsweisen Objekten in Form von Paradigmen eingeprägt haben könnte.
Eine Sammlung aus nicht standardisiert geformten Toilettenpapier-Enden und die Feier des Nichtlinearen, archiviert auf handgeschöpftem Pergamentpapier aus Toilettenpapier. Sichtbare Einfallstellen am Gehäuse eines Akkuschraubers als physikalisches Ornament sowie die Thematisierung seelenloser Wiederholbarkeit von Formen im Kunststoffspritzguss. Ein Recycling der immateriellen Werte eines formal uneinheitlich zusammengestellten persönlichen Besteck-Sets, sowie das Infragestellen hoher Qualität anhand eines unbenutzten und „unberührten“ Produkts. Eine „Container Collection“ aus re-kontextualisierten, tiefgezogenen und metallgedrückten Ausschusswaren und der Auseinandersetzung mit unerfüllten Erwartungen in Produktionsprozessen.
Agency for Unseen Sights
„Agency of Unseen Sights“ untersucht, wie Orte wahrgenommen werden, wenn sie mit Objekten markiert sind, die anzeigen, dass es etwas zu sehen gibt. Ziel ist es, den Akt des Sehens zu hinterfragen und darüber nachzudenken, wie unsere Augen durch Objekte geführt und gelenkt werden. Werden wir dazu erzogen, etwas zu sehen? Oder kann alles prinzipiell als sehenswürdig angesehen werden, sobald es als solches markiert ist?
Die Agency ist eine neu gegründete Agentur, die eine Infrastruktur bereitstellt, um Orte, die auf den ersten Blick nicht als besonders sehenswert erscheinen, in eine Sehenswürdigkeit zu verwandeln. Die Objekte bieten die Möglichkeit, unsichtbare „Sights“ sichtbar zu machen. Sie hinterfragen kritisch die Art und Weise des Reisens, um neue Perspektiven und Erfahrungen zu machen, und die Gründe, warum wir bestimmte Orte aufsuchen, um sie zu betrachten. Ist es der Ort, der interessant genug sein muss, um Aufmerksamkeit zu erregen, oder sind es die Umstände? Kann man schöne Aussichten überall genießen?
Link the System
Das Projekt befasst sich mit Geopolymeren als alternatives Material im Bausektor, da dieser aufgrund seiner hohen Emissionen und seines Ressourcenverbrauchs ein besonders dringliches Handlungsfeld darstellt. Geopolymere verursachen im Vergleich zu Zement nur etwa ein Viertel der CO₂-Emissionen und können aus Abfallstoffen der Industrie hergestellt werden.
Aus diesem Verständnis entwickelte sich die Idee, Geopolymere aus Ziegelbruch herzustellen, um möglichst lokale Abfallressourcen im Sinne des „Urban Mining“ zu verwenden. Mit Unterstützung der TU Darmstadt wurde eine Strategie zur Durchführung der Materialexperimente entwickelt. Die Erkenntnisse der Experimente wurden in eine erfahrbare Form gebracht und ein System aus modularen und ineinandergreifenden Bausteinen entwickelt. Die zusammensteckbaren Bausteine sollen im kleinen Rahmen aufzeigen, wo potenzielle Möglichkeiten für eine nachhaltigere Gestaltung von Produkten und Materialien im Großen liegen könnten.
careA – Radical Circularity
„CareA“ ist ein Open-Source-Projekt: Eine Bauanleitung, ein Herbarium und alle 3D Modelle können OpenSource heruntergeladen werden. CareA ist ein Pflanzenbewässerungssystem, das sich aus kostengünstigen und fast überall zugänglichen Materialien wie Joghurteimern, Tomatendosen und Leinenbeuteln zusammenbauen lässt. Die 3D-gedruckten, Verbindungsteile aus recyceltem PLA machen aus den upgecycleten Einzelteilen ein Gesamtsystem. Durch ein stark vereinfachtes, stromfreies Tropfsystem verbleibt das Wasser in einem Kreislauf und muss erst nach drei bis vier Wochen gewechselt werden, wodurch Wasser eingespart wird. Ein Herbarium zu lokalen Kräutern soll fast verloren gegangenes Volkswissen aus Klostergärten oder anderen Quellen wieder aufleben lassen und das Bewusstsein für den eigenen Körper und die uns umgebende Natur stärken. Die Natur agiert als Extension unseres Körpers und boostert uns mit nötigen Inhaltsstoffen.
Waste is just a name!
In einer immer größer werdenden Gesellschaft mit immer weiter wachsendem Konsum werden Ressourcen immer knapper. Allein der Müll, den wir produzieren, wächst. Dabei kann man diesen als Ressource denken. Aus diesem Grund entwickelten diverse Designer*innen bereits Materialien aus Müll. Die Bindung an einzelne Projekte oder Designer*innen lähmt die Entwicklung hin zu nachhaltigerem Design; wir brauchen einen kollektiven Zugang.
Deshalb habe ich eine Website entwickelt, auf der derartige Materialien als Halbzeuge vertrieben werden können. Dabei ist es wichtig, dass die Artikel kompostierbar, biologisch abbaubar oder recycelbar sind. Mit der Website soll ein Ort des Verkaufs, aber auch der Kommunikation entstehen. Um die neue Ästhetik der Materialien zu zeigen, habe ich außerdem drei Designklassiker im Gewand der Materialien der Zukunft neu interpretiert. Diese fungieren als Botschafter für eine neue Materialwelt und läuten das Zeitalter einer neuen Ästhetik ein.
MEA
„MEA“ ist eine Konzeptidee, die für Reparierbarkeit steht. Der MEA-Stuhl ist ein Beispiel, das dieser Idee entspricht.
Der MEA-Stuhl besteht aus Massivholz und lässt sich daher leicht reparieren. Durch lösbare Verbindungen kann er schnell auseinandergebaut und in weniger als einer Stunde aufgearbeitet werden. Irreparable Teile können ausgetauscht werden, während alle anderen in Gebrauch bleiben.
Der Austausch einzelner Teile führt dazu, dass sich das Erscheinungsbild des Stuhls im Laufe der Zeit verändert. Jeder Baumstamm sieht anders aus, und aufgrund von klimatischen Veränderungen ist es zudem ungewiss, welche Arten sich in Zukunft ansiedeln werden. Wenn der Stuhl nicht mehr benötigt wird, kann er zurückgegeben, repariert und wieder verkauft werden. In diesem Fall für weniger Geld, da kaum neue Ressourcen verwendet werden.
MEA macht Reparierbarkeit für ein breiteres Publikum zugänglich und ermöglicht es Möbeln, in einem endlosen Kreislauf zu verbleiben. Nach der ersten Reparatur fängt das Leben von MEA erst an!
Photography Imagery Object
„Photography Imagery Objects“ konzentriert sich auf die Neuinterpretation der Verwendung von Fotografie im Designprozess. Fotografie wird oft als Werkzeug zur Visualisierung und Kommunikation des Endprodukts verwendet und Aktivität im Hintergrund angesehen.
Die Objekte werden symbolisch gesehen, um die Kreuzung zwischen den beiden Akten zu feiern und ein Gleichgewicht zwischen zwei kreativen Feldern zu schaffen. Mittels Techniken, wie rechnergestütztem Design und KI werden 3D-Texturen und Muster mithilfe von Merkmalen wie Farbe, Sättigung, Helligkeit, Kontrast und Körnung der Quellfotos erstellt. „Photographic Scapes“ ist ein Teppich, der unter Verwendung der Topographie einer Landschaftsfotografie von Kirchheim unter Teck erstellt wurde und bei dem aus verschiedenen Florhöhen enstehende Muster aus dem Bild abgeleitet wurden. Alternativ wurde der reflektierte Spiegel hergestellt, um die symbolischen Komponenten der Porträtfotografie widerzuspiegeln.
Fragmente des Abbaus
„Fragments of Mining“ erforscht die Geologie der Schwäbischen Alb. Die Sedimentschichten Lias, Dogger und Malm wurden designspezifisch untersucht. Die daraus resultierenden Objekte verkörpern Narrative über Ursprung, Geologie und lokale Industrien.
„I.Lias“ ist eine Installation aus gefundenen Schieferfragmenten. Die skulpturalen Objekte, entziehen sich herkömmlichen Funktionen. Sie wurden mit Stahlklemmen verbunden, in die Zahlen eingeprägt sind, die die Jahrtausende andauernde Entstehung des Steins verdeutlichen. „II.Dogger“ befasst sich mit der Erkundung des Gesteins. Dafür benötigte Werkzeuge und Arbeitskleidung wurden ausschließlich aus den Rohstoffen der Schicht erstellt und referieren so auf lokale Herstellungsverfahren. „III.Malm“ erforscht das Naturphänomen des Karststeinwachstums. Durch einen Versuchsaufbau, in einem kalkhaltigen Bachlauf, lagert sich Gestein auf der rauen Oberfläche ab. Die durch die Natur geschaffenen Gefäße können auf selbem Wege in den Kreislauf zurückgeführt werden.