SCALE

Kinderwachstum zu messen ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil einer grundlegenden medizinischen Vorsorge, sondern wird auch als wichtiger Indikator genutzt um wirtschaftlichen und sozio-ökonomischen Status einzelner Regionen zu bestimmen. Da es oftmals keine einheitlichen Strukturen gibt um diese Daten effektiv sammeln zu können, hilft SCALE dabei, Daten zu Größe und Gewicht per Fotoalgorithmus zu erfassen und sicher in einer digitalen Krankenakte abzuspeichern. Um ein flächendeckendes Netzwerk hierfür aufzubauen wird SCALE in die Unterrichtsstruktur von Grundschulen eingebettet, was es ermöglicht macht, möglichst viele Kinder zu erreichen und eine umfassende medizinische Versorgung zu etablieren.

Symbiotic Spaces

Symbiotic Spaces geht der Frage nach, was ein symbiotisches Zusammenleben mit nichtmenschlichen Lebewesen in der Stadt bedeuten könnte und wie sich experimentelle Gestaltung darin positioniert. Die Module aus Keramik „wachsen“ aus dem Wasser über die Uferkante in die Luft, um verschiedenen Lebewesen wie Amphibien, kleineren Säugetieren, Insekten und Vögeln Behausungen zu bieten. Die Formen sind inspiriert von nichtmenschlichen Architekturen im Wald, natürlichen Algorithmen und der Viskosität von wildem Ton. Jede Stadt besitzt eigene Erdtöne, daher entstand das erste Modell aus weißer Keramik, um ein neutrales Beispiel abzubilden. 3D Druck mit lokalem Ton wird als Medium genutzt, um über Stadtkultur, Materialien und die Natur von Technologie reflektieren. Außerdem steht die Frage im Raum, wer eigentlich eine Stadt bewohnt und wessen Bedürfnisse zukünftig in einer technologischen und gestalterischen Praxis berücksichtigt werden müssen.

SELF-CARE

Das Konzept der SELF-CARE besteht aus einem Bündel, welches die Selbstuntersuchung der Brust als Brustkrebsvorsorge für junge Frauen interessanter gestalten soll. Sinn und Zweck des Bündels ist es, eine eigentlich medizinische Untersuchung in eine intime Erfahrung zu verwandeln. Das Bündel beinhaltet ein Aufklärungsheft, ein Klebetattoo für die Brust und einen Kalender. Das Heft gibt den Nutzerinnen spielerisch Informationen und Anleitung über die einzelnen Schritte der SELF-CARE, sowie Aufklärung über die Anatomie der weiblichen Brust. Das Klebetattoo gibt den Nutzerinnen einen Einstieg und Unterstützung in das Abtasten. In den Kalender können mögliche Auffälligkeiten der Brust eingetragen werden, um sie anschließend mit der/dem Arzt/-in zu besprechen. Durch dieses Konzept kann jede Frau einen entscheidenden Beitrag für die Gesundheit ihrer Brüste selbst in die Hand nehmen, ihre wunderbare Funktionen entdecken und sie ein Stück weit besser kennen und lieben lernen.

Sābu

Sābu ist ein modulares Geschirrsystem, dass die Aspekte des Servierens und des Aufbewahrens von Speisen miteinander verbindet. Der Entwurf setzt sich mit der gegenwärtig problematischen Esskultur und der daraus resultierenden Lebensmittelverschwendung auseinander, die prozentual zu 50% in
privaten Haushalten liegt. Der Entwurf greift die Methode des Meal Preppings als moderne Variante des Vorkochens auf. Dazu verbindet sie diese mit Tischkultur, um verloren gegangene Bezüge und Kompetenzen hinsichtlich von Auswahl, Zubereitung und Haltbarmachung von Lebensmitteln wieder herzustellen und mehr Achtsamkeit in der Esskultur zu fördern. Sābu kann klassisch als Geschirr genutzt werden, oder durch den verbindenden Silikonring zur Aufbewahren von Speisen dienen. Das Geschirrsystem setzt sich aus vier Schalen mit den Füllvolumen 250 ml bis 1000 ml und einem Teller zusammen und ermöglicht über variable Kombinationsmöglichkeiten einen individuellen Gebrauch.

Empowerment von Frauen am Beispiel Südafrika

Die Menstruation und sexuelle Aufklärung sind in Südafrika nach wie vor Tabuthemen. Das vorliegende Konzept wurde zusammen mit Frauen, die Zuflucht in Frauenhäusern in Südafrika suchten, im Rahmen von vier Workshops erarbeitet und bietet die Möglichkeit einer leicht verständlichen Aufklärung zum Menstruationszyklus für Frauen und Mädchen. Die Aufklärung erfolgt anhand verschiedener Elemente: 1. durch die Integration eines Designworkshops als festen Bestandteil des Bildungsprogramms von Frauenhäusern in Südafrika, 2. mit Hilfe eines analogen Zykluskalenders für Frauen sowie 3. mit einem Kinderbuch für Mädchen. Ziel ist es, dass sich Frauen und Mädchen in ihrem eigenen Körper sicher fühlen können, wenn sie es schon nicht in ihrem eigenen Umfeld tun können. Denn aufgrund der politischen Situation und dem fehlenden Respekt gegenüber dem weiblichen Geschlecht ist die Sicherheit von Frauen dort nicht gewährleistet.

Blend

Unseren Wohnräumen wird immer mehr abverlangt. Diese können nicht so flexibel auf verschiedene Nutzungs- und Wirkungsräume eingehen, für die wir sie beanspruchen. Insbesondere durch die Corona Pandemie treten vermehrt Mehrfachnutzungen eines Raums im Wohnraum auf.

Über die Lichtfarbenveränderung von Blend, kann ein Raum beziehungsweise ein Platz in der Wohnung flexibel den Bedürfnissen und der nötigen Raumwirkung angepasst werden. Durch das analoge Drehen der gefärbten Glasröhre verändert sich die Farbtemperatur des Lichtes und gibt so unterschiedliche, dem Nutzungsraum angepasste Lichtfarben wieder. Um möglichst natürliche Lichtwirkungen zu erzeugen ist der Farbverlauf auf dem Glas an die Kelvin-Werte des Sonnenzyklus eines Tages angelehnt.

Die Verpackung von Lebensmitteln für eine klimagerechte und ressourcenleichte Gesellschaft

Die Arbeit handelt von Lebensmittelverpackungen und deren ökologischen Auswirkungen auf die Umwelt. Sie stellt eine Art Masterplan dar, welcher die Komplexität der Problematik greifbar machen soll, Zusammenhänge verdeutlichen und Gestaltungsansätze bieten.
Die enormen Mengen an Verpackungen führen in dieser Konsum- und Wegwerfgesellschaft zu massiven Umweltproblemen. Wertvolle Ressourcen werden rasant und verschwenderisch verbraucht – und dies entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Zu Zeiten der Klimakrise wird umso deutlicher, dass dringend eine Transformation des Verpackungssystems stattfinden muss und damit auch der Gestaltung. Denn letztere hat grundlegenden Einfluss auf die späteren Auswirkungen von Produkten und sollte daher den Fokus bei der Gestaltung vor allem auf die Nachhaltigkeit legen. Die Hauptaspekte stellen das Vermeiden, Verringern und Verändern von Verpackungen und deren Herstellungs- sowie Umgangsweise dar – es geht um Unverpackt, Mehrweg und Wiederverwertung.

HYBRID WORKFLOW

HYBRID WORKFLOW setzt sich auf konzeptioneller Ebene mit der Verknüpfung von analogen und digitalen Arbeitsabläufen im Entwurfsprozess auseinander und exploriert die Potentiale kollaborativer Interaktionen, die sich durch die Implementierung digitaler Technologien im Arbeitsumfeld von Gestalter*innen ergeben. Über 30 konkrete Anwendungsszenarien veranschaulichen, wie essenziell eine Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Mensch und Maschine ist, um die Chancen, die zwischen informativen Inhalten und physischer Wahrnehmung liegen, greifbarer zu machen. Als Grundlage von hybriden Arbeitsabläufen wurde ein vernetztes Setup entwickelt, dass virtuelle Methoden im Gestaltungsprozess um die explorative Herangehensweise händischer Ausdrucksformen und Wahrnehmungen erweitert. Dadurch lassen sich insbesondere krümmungsstetige Oberflächen im Modellierungsprozess viel intuitiver definieren.

HIIVE

HIIVE bietet Honigbienen ein besseres Zuhause. HIIVE ermöglicht Imker*innen, ihre Bienen auf eine natürliche Art zu halten, indem das natürliche Verhalten der Apis Mellifera unterstützt wird.
Mit seinem Volumen und dem speziellen Mikroklima, dass sich an der Natur orientiert, ist HIIVE die erste industriell herstellbare Baumhöhle – das natürliche Habitat der Bienen.

Das Bienenhaus wird ausschließlich aus recycelten und natürlichen Materialien hergestellt. Zusammen mit der Integration von Sensoren und einer Companion App ermöglicht HIIVE eine nie dagewesene Art der artgerechten Bienenhaltung.

Bei der gesamten Entwicklung wurde der Fokus auf einen Human-Animal-Centered Design gelegt. Herausgekommen ist das perfekte Zusammenspiel aus Ansprüchen, die die Honigbiene an ihren Lebensraum stellt und der Bedienbarkeit und Ergonomie für den/die Imker*in.

Parachno

Diese Orthese entstand aus der Suche nach einem Mehrwert durch Personalisierung im Kontext parametrischen Designs und neuer computergestützter Fertigungstechnologien. Sie ist aus einem selbst entwickelten elastischen 3D-Perlengewebe hergestellt, das mit nur zwei Grundelementen eine enorme Bandbreite an Möglichkeiten bietet. Ihre Plastizität lässt sich durch die Variation der Form und Anordnung der Perlen, sowie der Elastizität und Flussrichtung der eingebrachten Sehnen, gezielt steuern. Dieses Prinzip wurde in Modellen und Nutzer*innentests untersucht und in einen Algorithmus übersetzt, mit dem die Struktur und ihre Eigenschaften entsprechend der individuellen Anatomie und Konstitution berechnet werden. So können die Bewegungen des Armes entlang der Muskulatur auf natürliche Weise beim täglichen Training oder aber auch bei der Rehabilitierung nach Schlaganfällen und anderen Verletzungen gezielt erleichtert oder erschwert werden. Zudem macht der Algorithmus robotergestützte Fertigung denkbar.