STONELINE

Die Bachelor-Arbeit mit dem Titel „STONELINE“ befasst sich mit der Interaktion von Objekten im Außenbereich und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Natur und Natürlichkeit. Durch den Einsatz organischer Oberflächenstrukturen bietet sie eine Lösung für den schwindenden Bezug zu Natur und Natürlichkeit an. 

Ein zentraler Aspekt der Arbeit ist die haptisch-taktile Sitzflächenunterseite, die durch eine fotogrammetrisch stilisierte Steinstruktur verstärkt wird. Das recycelbare, abriebfeste und witterungsbeständige Material eignet sich besonders für den Außeneinsatz. Die Grundkörper bestehen aus einem Monomaterial und tragen somit zur Nachhaltigkeit des Produkts bei. 

Die Arbeit fördert das Bewusstsein für die Wahrnehmung von Natur und Natürlichkeit im Freien und trägt zur Erhaltung der Umwelt bei, während sie dem Nutzer zugleich hohen Komfort bietet.

In sich stark

„In ich stark“ ist ein innovativer Ansatz zur Verstärkung von Bekleidungsstoffen bzw. Hosen, um auf spezifische textile „Problemzonen“ einzugehen. Das Projekt konzentriert sich auf die Bedürfnisse von Personen abseits der gesellschaftlichen „Körper-Norm” und betont die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Mode- und Textildesign. Durch die Entwicklung einer partiellen Gewebeverstärkung und deren praktischer Umsetzung auf einem Jacquard-Webstuhl, wird die Haltbarkeit von Bekleidungsstoffen verbessert. Mit einer Neugestaltung konventioneller Schnittkonstruktion von Hosen und der Optimierung der Nahtanordnung wird auf die Zielgruppe eingegangen. Darüber hinaus zeigen die direkt gewebten Hosen neue Möglichkeiten zur Rationalisierung von Produktionsprozessen auf. So eröffnet „In sich stark“ einen vielversprechenden Weg, um langlebige Kleidungsstücke zu kreieren, die verschiedenen Körper-Typen gerecht werden und gleichzeitig nachhaltige Praktiken in der Modeindustrie fördern.

Aus der Asche

Die Masterarbeit widmet sich der Untersuchung von Ascheglasuren, die auf der Basis von Reststoffen aus Biomasse-Kraftwerken hergestellt werden. In einer umfassenden Materialstudie werden neue Wege für den Einsatz von Sekundärmaterialien in der Keramik aufgezeigt. 

In den Glasuren werden Spuren der Natur und des Menschen sichtbar gemacht, die Pflanzen während ihres Wachstumszyklus und der Weiterverarbeitung in einem Produktzyklus aufgenommen haben. Jede Glasur erzählt eine individuelle Geschichte über die Herkunft der Pflanze und ihre Verflechtung mit den sie umgebenden Systemen.

C.O.W. – Circular Organic Waste

„C.O.W.“ ist eine autarke Kochstation für lokale Gemeinschaften. Wie im Magen einer Kuh werden in einem Fermenter durch die bakterielle Zersetzung von Zellulose Biogas und Biodünger CO₂-neutral bereitgestellt. Das Open-Source-System ist kreislauffähig und fördert – neben gemeinschaftlichen Aktivitäten – das Bewusstsein für Energieverbrauch und Biomüll als nutzbare Ressourcen. Das produzierte Brenngas wird in einem Reservoir sichtbar gespeichert und dient als Brennstoff für die Zubereitung von Lebensmitteln. Der dabei anfallende Bioabfall kann dem Prozess anschließend wieder als Energiequelle zugeführt werden.

ReFib

„ReFib – Recyclingfibroin als Textilveredelung“ untersucht die Möglichkeiten des biochemischen Recyclings von Seide. Mithilfe eines nicht-toxischen Löseverfahrens sind Seiden-Fibroine aus Mischgeweben und Produktionsabfällen gelöst worden. Aus dem ReFib sind Ausrüstungen von Wollgarnen, Gewebebeschichtungen und organische Formen enstanden. Die Farbe der Seide, ihre optischen und haptischen Eigenschaften, konnten so auf andere Materialien übertragen werden. 

Mit Methoden der gestaltenden Forschung sind mehr als hundert Proben entstanden und dokumentiert worden. Unter dem Forschungstitel „silcularity“ sind so weitere Strategien für eine zirkuläre Nutzung von Seiden entstanden. 

Um ein höheres Maß an Resilienz für die Herausforderungen im Anthropozän zu erreichen, sind neue Verfahren, Materialien und eine ressourceneffizientere Energie- sowie Rohstoffnutzung erforderlich. Die gestaltende Forschung unterstützt dabei die Entwicklung, wissenschaftliche Erkenntnisse begreifbar und im besten Fall nutzbar zu machen.

Lieferservices-Design Uni-Guerrilla

Der Entwurf der Masterarbeit untersucht die Probleme des bestehenden Kurierdienstsystems, wobei die Probleme der „letzten Meile“ berücksichtigt werden und versucht wird, autonome Fahrzeuge und KI-Technologien einzusetzen, um das System zu entlasten und die Nutzererfahrung zu verbessern.

Konzept: Das System basiert auf einer universitären Kurierstation, die sich an Studenten und Mitarbeiter auf dem Campus richtet. Sie umfasst ein fahrerloses Kurierfahrzeug, einen zweibeinigen Laufroboter, der mit dem Fahrzeug zusammenarbeitet, und einer dazugehörigen intelligenten Kurierbox. 

Das unbemannte Lieferfahrzeug bringt sowohl das Paket als auch den Roboter zu dem Ort, an dem der Kunde einen Lieferservice gebucht hat. Der Laufroboter bewegt sich die Treppe hinauf und liefert die Bestallung an der Haustür ab. Das automatisierte System wird die manuellen Kurierdienste entlasten und den Kunden einen effizienteren und hochwertigeren Service bieten.

Inter-Aktiv

Im Sinne von „form follows material“ verfolge ich mit „Inter-Aktiv“ einen materialorientierten Gestaltungsansatz. Dabei steht die Frage im Vordergrund, wie das Verhältnis von Material und Designer*in neu gedacht werden kann, sodass Materialien in Wechselwirkung mit Gestalter*innen am Formfindungsprozess teilhaben.

Das Projekt ist der Versuch, den Entwurfsprozess zu ent-hierarchisieren, indem ich mich meiner Rolle als designende Protagonistin enthebe und dem Material eine eigene gestalterische Position zuspreche. Im Dialog mit Garnen entstehen gewebte Material-Form-Experimente aus Papier, Lyocell, Wolle und Bastfasern wie Leinen bzw. Jute. Dabei lege ich den Fokus auf überdrehtes Wollgarn, von dem festgestellt wird, dass es großes Potential als nachhaltige Alternative zu Elastan besitzt.

Die Experiment-Reihe untersucht beispielhaft die Aufwertung des Materials als aktives Gestaltungsmittel und gibt Impulse für einen Perspektivwechsel im Designdenken.

Vi-Pro

Akustische Instrumente geben der Spielerin oder dem Spieler fast immer ein, oftmals nur sehr subtil wahrnehmbares, haptisches Feedback, z.B. über die Vibration des Instrumenten-Korpus. Bei elektronischen Hard- und Software-Instrumenten gibt es zumeist keinerlei Feedback dieser Art, da ihr Klang elektronisch erzeugt wird und die Ausgabe zumeist über Lautsprecher erfolgt. Ein haptisch wahrnehmbares Feedback ist für die Verbindung von Instrument und Spieler*in jedoch von großer Wichtigkeit.

In der folgenden Arbeit bin ich der Frage nachgegangen, wie vibrotaktiles Feedback in einem Musik-Controller eingesetzt werden kann, um eine Art Symbiose zwischen Mensch und Maschine herzustellen.

Rood

Die Arbeit beschäftigt sich vor allem damit, was man wahrnimmt. Unsere Sinne macht es möglich, dass wir unsere Umgebung erfassen können. Was dem Tastsinn angeht, sollen Oberflächen berührt werden. Daher entstand eine Oberfläche, die zum Anfassen einlädt. Handwerk und digitale Fertigung werden dabei zusammengebracht und ebenso thematisiert wie unsere Wahrnehmung der Natur. 

Die gestaltete organische Oberfläche ist Baumrinden nachempfunden und soll so den Ursprung des Materials Holz aufzeigen. Die Natürlichkeit des Entwurfs steht hier stark im Vordergrund. Entstanden ist ein minimalistisches Sitzmöbel, das seine Oberfläche in den Vordergrund stellen soll.  Die Rinde wird aus fotografischen Aufnahmen generiert. Anschließend werden topografische Flächen digital generiert (und bewusst nicht naturgetreu reproduziert). Aus der Symbiose natürlicher, digitaler und handwerklicher Aspekte soll ein Ansatz entstehen, der eine Hommage an die Natur darstellen soll.

RS-W_22

Das plattenbasierte Regalsystem „RS-W_22“ hat eine besonders technische Anmutung, ist modular aufgebaut, einfach auf- und abzubauen und relativ produktionsfreundlich.

Das Regalsystem stellt die Grundeigenschaft des Halbzeues, aus dem heraus es entwickelt wurde, zur Schau. Der Systemcharakter erlaubt es, das Möbel in verschiedensten Kombinationen aufzubauen – von einer deckenhohen Schrankwand bis hin zum kleinen Nachtschrank.

Durch drei Verbindertypen werden die Platten über die Tiefe des Möbelstückes verspannt und erzeugen so eine stabile und reversible Verbindung. Die sortenreinen Aluminiumleichtbauplatten müssen lediglich zugeschnitten werden, weshalb das Möbelstück umnutzbar und kreislauffähig ist. Das System ist um Türen und Schübe erweiterbar, wobei auch die offene stirnseitige Welle als Anschlusspunkt genutzt wird.