Beim diabetischen Fußsyndrom handelt es sich um eine Folgeerkankung von Diabetes, bei welcher tiefe Fußwunden und ein Zusammenbruch der Stützstruktur des Fußes entstehen können. „awa feetback system“ ermöglicht DFS-Patient*innen ein selbstbestimmtes Krankheitsmanagement. Die Monitoring-Plattform „awa base“, trackt täglich die häufigsten Risikofaktoren zur Entwicklung von aktiven Wundphasen (Druckbelastung, Fußpflege, Verletzungen, Durchblutung & Fußstruktur). Die App „awa assist“ unterstützt Nutzer*innen dabei festgestellte Wundrisiken zu minimieren. Kommt es zu Belastungsveränderungen des Fußbettes werden zum Druckausgleich neue an die Fußform angepasste Einlagen gefertigt und der*dem Nutzer*in zugesandt („awa relief“). Durch das präzise Monitoring, unverzögerte Handeln und eine durch awa assist gestützte interdisziplinäre Zusammenarbeit der Behandelnden können aktive Wundphasen in ihrer Häufigkeit und ihrem Ausmaß vermindert werden. Demzufolge rückt die Krankheit in den Lebenshintergrund.
Kategorie: Material
Cable Mania
Kabel sind viel mehr als nur Stromleiter, Unruhestifter und Salat. Trotz des zunehmenden Einsatzes kabelloser Geräte bleiben sie unverzichtbarer Teil der Infrastruktur. Im Designprozess werden sie oft vernachlässigt und ihr Potential als Gestaltungsmittel übersehen.
Cable Mania nimmt daher das Produktelement Kabel in den Fokus. Anhand des Versuchsgegenstands entstehen durch Ausprobieren vielfältige Konzepte. Bekannte Vorstellungen über Kabel werden spielerisch hinterfragt, um neue Sichtweisen zu entdecken und zu kommunizieren. Das Experiment mit Material, Farbe, Form und Funktion führt so zu einer sechsteiligen Produktkollektion. Es entsteht unter anderem ein Lampenschirm mit integriertem Stecker, ein Fliesenset zur organisierten Kabelführung an der Wand, der Mehrfachstecker-Blumenstrauß oder ein in Ringschlaufen gestaltetes Kabel, das sich überall aufhängen lässt. Cable Mania zeigt so neue Perspektiven und kommunikative Möglichkeiten wie Kabel beim Gestalten mitgedacht werden können.
Nedi
„Nedi“ ist ein Möbel welches speziell für Erwachsene mit ADHS gestaltet wurde.
Obwohl mehr als 5% der Weltbevölkerung von der Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung betroffen sind, ist das Verständnis von ADHS innerhalb der Gesellschaft noch immer von Stigmatisierung und Missverständnissen geprägt. Nedi wurde zusammen mit Betroffenen gestaltet und geht bis ins Detail auf ihre individuellen Bedürfnisse ein.
Erwachsene mit ADHS leiden besonders an Konzentrationsproblemen am Arbeitsplatz und versuchen durch Bewegungsdrang den Mangel an Dopamin in ihrem Gehirn auszugleichen. „Nedi“ fängt das Bedürfnis nach Bewegung durch die Möglichkeiten des einfachen Positionswechsels am Arbeitsplatz selbst ab. Darüber hinaus bietet „Nedi“ Möglichkeiten zur äußeren Stimulation, welche das Reizgrundniveau erhöhen und ermöglicht Betroffenen dadurch ihre Konzentrationsfähigkeit länger aufrecht zu erhalten.
design as democracy – Balancieren zwischen Theorie und Praxis
Wie äußert sich ein Design, welches durch Demokratie bestimmt ist und was hat dies mit der Verantwortung von Designer*innen zu tun? Die Diplomarbeit steigt in die Diskussion über die Begrifflichkeiten der Demokratie und des Designs ein, indem diese den Begriff des “design as democracy” charakterisiert und mithilfe eines partizipativen Design Events und Interviews untersucht. Dabei versucht sie nicht ein Modell für ein “design as democracy” zu erstellen, sondern zeigt vielmehr das Spannungsfeld auf, in welchem sich dessen Umsetzbarkeit bewegt. Sie formuliert einen Gedanken der Demokratie als Design, welcher Designer*innen dazu anregt Designprozesse zu reflektieren, in den Konflikt zu treten und Design-Entscheidungen zu hinterfragen. Damit bietet die Arbeit keine Anleitung, sondern regt vielmehr den Gedanken eines stetigen Prozesses an, der Design auch für die Zukunft dort situiert, wo es wirkt: In der Gesellschaft. Präsentiert wurde die Arbeit in Form einer interaktiven Ausstellung.
X,Y,Z,+
„X,Y,Z,+“ ist ein Ansatz architektonische Elemente auf energieeffiziente und nachhaltige Weise zu gestalten. Ein modulares und adaptives System. Hergestellt in einem einzigen Produktionsschritt bei minimaler Abfallmenge. Alle erforderlichen Merkmale und Funktionen werden durch die Wahl des Materials und einer intelligenten textilen Konstruktion erreicht. Keine weiteren Verarbeitungsschritte. Keine externen Stabilisatoren. Nichts weiter als Garn und eine intelligente Strickkonstruktion. „X,Y,Z,+“ ist ein multifunktionales, in sich selbst stabiles Textil, das in der Oberfläche veränderbar und in X- und Y-Richtung hoch dehnbar ist. Es ist deformierbar zu dreidimensionalen Objekten, Form beständig, aber dennoch flexibel. Es ist ineinander streckbar, kann Dinge unterschiedlicher Größe und Form greifen und halten und erreicht aufgrund seiner aktiven Eigenschaften die vierte Dimension. Es entsteht ein 4D-Knit. „X,Y,Z,+“ eignet sich für dynamische und funktionale Architekturstrukturen.
Hotspot
Wie wollen wir in Zukunft heizen?
Wir werden auf nachhaltige und erneuerbare Energiequellen umsteigen müssen, da fossile Brennstoffe keine langfristige Perspektive bieten. Weiterhin können herkömmliche Heizsysteme mit komplexer Infrastruktur den individuellen Wärmebedarf nur unzureichend decken. Das Projekt „Hotspot“ erforscht die Möglichkeiten von dezentralem, strombasiertem Heizen. Durch das gezielte Schaffen kleiner Wärmezonen im Raum wird das Heizen sowohl komfortabler als auch effizienter. Die Produktfamilie umfasst ein Wärmepaneel für großflächiges Heizen und mobile, modulare Wärmespeicher für körpernahe Wärme. Die Objekte sind in der Lage, flexibel auf individuelle Heizbedürfnisse zu reagieren und fügen sich nahtlos in Wohnumgebungen ein.
Entwurf und Implementierung eines autonom agierenden Kehrmaschinen-Systems
Die Bedeutung autonomer Nutzfahrzeuge für den Transport ist von wachsender Bedeutung. Sie setzen neue Standards für Effizienz, Sicherheit und Umweltschutz, besonders in städtischen Gebieten. Dies erfordert kontinuierlichen Fortschritt, um effiziente und ökologisch tragfähige Lösungen zu entwickeln. Der Designprozess spielt eine entscheidende Rolle, um technologische Aspekte und die Interaktion mit der Umgebung zu verbessern. Es ist wichtig, die gesellschaftlichen Anforderungen zu berücksichtigen, um Akzeptanz und Sicherheit zu gewährleisten. Diese Arbeit untersucht den Designprozess eines autonomen Kehrmaschinensystems, einschließlich technischer, gestalterischer und gesellschaftlicher Herausforderungen. Sie gliedert sich in Motivation, theoretischen Rahmen, Analyse des Marktumfeldes und Designprozess, gefolgt von Ergebnissen und Schlussfolgerungen.
Verformung unter Druck
Inspiriert von dem Phänomen, dass sich weiche Materialien nach dem Pressen verformen, erforscht das Projekt Spannung und Verformung und verbindet sie mit der Funktion des Produkts. Die Lampen sind aus recycelbarem TPU-Material hergestellt. Der aufgeblasene Lampenkörper wird von vier Aluminiumringen festgehalten. An jeder Stelle, an der die Ringe befestigt sind, bildet sich durch den Druck ein Gelenk, das dem höhenverstellbaren Gelenk einer traditionellen Tischlampe an ihrem Mast ähnelt. Die gesamte Struktur wird von dünnen Edelstahlseilen gezogen, die Höhe der Leuchte kann durch einfaches Ziehen der Leuchte von Hand frei eingestellt werden, ohne dass eine traditionelle mechanische Struktur erforderlich ist. Das Edelstahlseil dient auch der Stromversorgung der COB-Lichtquelle. Dank der niedrigen Spannung (12 V) sind die Kabel für den menschlichen Körper unschädlich. Die Luft in der Lampe kann abgelassen werden, so dass sie sehr klein zusammengefaltet werden kann, was die Lagerung und den Transport erleichtert. Durch dieses Projekt erforsche ich eine andere Möglichkeit von Lampen in Bezug auf Material, Struktur und Form.
Nr. 567
Das Projekt „Nr.567“ beschäftigt sich mit der Herstellung eines Sitzmöbels aus dreidimensionalen Geflechten. Ziel war es, durch die Kombination der 5-, 6- und 7-eckigen Flechtstrukturen die Gestaltung der Flächen zu kontrollieren und eine sich selbst tragende Struktur zu entwickeln.
Das Ergebnis der Forschung ist ein Sessel und ein dazugehöriger Fußhocker. Beide Objekte bestehen aus den drei unterschiedlichen Flechttechniken und verdeutlichen die Potenziale dreidimensionaler geflochtener Strukturen.
Undoing Arne
Das Masterprojekt „Undoing Arne“ untersucht patriarchale Strukturen im Produktdesign und strebt eine inklusivere Designpraxis an. Basierend auf Designtheorie und -praxis werden patriarchale Strukturen spekulativ und kritisch erforscht. Trotz langjähriger Forschung hat sich in der Designpraxis wenig verändert. Das Projekt zielt darauf ab, den wissenschaftlichen Diskurs in die Praxis zu übertragen und Schnittstellen zwischen Design und Wissenschaft zu schaffen. Die entstandenen Entwürfe dienen als Kommunikationsobjekte, um theoretische Konzepte erfahrbar zu machen und das Sitzverhalten durch feministische Theorie, insbesondere Judith Butlers Konzept des “undoing Gender”, zu beeinflussen. Das Überschreiben der Designikone „3107“ von Arne Jacobsen, beschreibt die notwendige Reflexion vergangener Werte und der Autorenschaft im Design. Das Endergebnis sind nicht nur Stühle, sondern auch eine designwissenschaftliche Untersuchung in der Praxis, die eine inklusive Zukunft im Design anstrebt.