Das Break-up Lab widmet sich dem Ende einer emotionalen Beziehung: der zwischen dem Textil und seinen vorherigen BesitzerInnen. In Kooperation mit Forschungsinstituten und Textilrecyclingakteur*innen entstehen zukunftsfähige Recyclingprozesse für Alttextilien mit Polyesterfaseranteil. Mithilfe des Enzyms PHL7 können Fasern aus PET in einem biotechnologischen Prozess binnen Minuten aufgespalten werden. Anschließend werden die zurückgewonnenen Bausteine des Polymers von Bakterien zu einem biologisch abbaubaren Kunststoff (PHA) verstoffwechselt. Garne und Add-ons aus PHA erleichtern die Trennung von Störstoffen und ermöglichen Faser-zu-Faser-Recyclingprozesse. Zwei kreislauffähige Kleidungsstücke zeigen die ästhetischen und funktionalen Potenziale auf und vermitteln, wie sich durch biotechnologische Prozesse regionale Materialkreisläufe von Alttextilien schließen lassen. Zudem initiiert das Lab auf Grundlage von EU-Richtlinien eine transparentere Infrastruktur zur Sammlung von Alttextilien.
Kategorie: Material
DUC 20
Wie sieht die individuelle Mobilität von morgen aus? Eine Frage, die nach vielen Antworten verlangt! Unser Daily Utility Cycle (DUC) soll einer dieser Lösungsansätze sein.
DUC ist ein multifunktionales 20-Zoll-Lastenrad, das eine vielseitige Plattform für verschiedene Anwendungsbereiche bietet. Die Nutzer*innen können sich diese flexibel, durch verschiedene Module auf ihre Bedürfnisse anpassen.
Durch die Anpassung lassen sich alle gängigen Alltagssituationen bewerkstelligen, wie zum Beispiel die Kinder in die Schule bringen oder auf dem Arbeitsweg die Einkäufe transportieren. Aber auch eine gewerbliche Nutzung von DUC ist möglich, wie zum Beispiel in der Parkpflege, bei Hausmeisterdiensten oder im Handwerk. Durch seine Unisex Geometrie und niedrigen Herstellungskosten soll das DUC für möglichst viele Menschen eine attraktive Alternative zum Auto bieten. Somit kann es einen wertvollen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors leisten.
humus
Das „klassische“ zentralisierte Biomüllsystem ist teuer in der Anschaffung und weite Transportwege machen es ökologisch problematisch. Dennoch ist eine getrennte Biomüllverwertung fundamental für eine nachhaltige Zukunft. „humus“ denkt deshalb die Biomüllverwertung neu, als dezentrales und begrüntes System an Kompostern im öffentlichen Raum. Es rückt die Thematik wortwörtlich ins Licht der Öffentlichkeit und inszeniert den Biomüll nicht als Problem, sondern als wertvolle Ressource mit Potenzial.
Make things queer.
Die Sextoys „Oya“ und „Odamn“ wurden für Paare mit Kinderwunsch entwickelt. Als Alternative zur nüchternen Form der Heiminsemination bieten sie die Möglichkeit, die Befruchtung in gewohnte Sexpraktiken zu integrieren. So werden Intimität und Lust ins Zentrum gestellt und die Insemination wird zu einem schönen und verbindenden Erlebnis. Durch ihre Form unterstützen beide Toys die Stimulation der G-Fläche und intensivieren auf natürliche Weise die Berührung. Hierbei orientiert sich „Oya“ an der Stimulation durch die Finger und „Odamn“ an der Praktik des Oralsex. Die im Toy enthaltene Blase wird durch Luftdruck zu einem freigewählten Zeitpunkt ausgestülpt, sodass die Spermien in die Vagina gelangen. Die Methode verbindet den notwendigen Pragmatismus einer alternativen Befruchtung mit der Intimität der Partner*innen. Und eine lustvolle Insemination schafft nicht nur einen schöneren Moment – ein Orgasmus erhöht auch die Chance auf eine erfolgreiche Befruchtung. Make it sexy. Make it queer!
POSAMENT
Für uns ist „POSAMENT“ die Chance, dieses sehr persönliche Thema gemeinsam zu erarbeiten. Inspiriert von alter Textiltradition aus unserem Heimatdorf, ist ein kollaborativer, interdisziplinärer Austausch zwischen Mode und Textil entstanden.
Die Auseinandersetzung findet einerseits flächig in neu interpretierten Bändern statt und andererseits dreidimensional durch die entstandenen Silhouetten. Diese gehen auf unterschiedliche Arten und Weisen auf die Inspiration der Posamenten ein. Die beiden Ansätze von Mode und Textil verschmelzen dann zu den finalen Outfits, indem die gewebten Bänder entweder direkt ins Teil integriert sind oder als Accessoire im Styling verwendet werden können. Diese funktionieren am Körper dann genau wie Posamenten im Innenraum; sie dekorieren das Ausgangsobjekt, welches in diesem Fall ein Kleidungsstück ist, in verschiedenen Arten und Weisen. „POSAMENT“ vereint die Themen von traditionellem Handwerk, Freundschaft, Herkunft und Zusammenarbeit.
Ato
Jede*r von uns verbindet etwas mit Musik, sie begleitet uns durch die Höhen und Tiefen des Lebens. Musizierende stecken endlose Stunden in ihre Werke. Für Auftritte werden die Stücke zur Perfektion geprobt. Diese stundenlange Arbeit ist insbesondere im Hobbybereich nicht immer sehr einfach. Die Proberäume der Orchester müssen, wie deren Stühle, vielerlei Anforderungen gerecht werden. Stühle in Proberäumen müssen sich stapeln lassen, um den verschiedenen Anforderungen des Raumes gerecht zu werden, weswegen die Ergonomie meist bei solchen Stühlen eine untergeordnete Rolle spielt.
Aufgrund der hohen physiologischen Anforderungen, denen Orchestermusiker*innen ausgesetzt sind, erleiden 50% der Musiker muskuloskelettale Verletzungen. Eine ergonomisch optimierte der Gestaltung eines Stuhles kann zur Vorbeugung von Verspannungen und Schmerzen dienen. „Ato“ ist ein Stuhl, welcher gute Haltung und aktives Sitzen fördert, stapelbar ist und dabei praktisch für verschiedene Anwendungsbereiche ist.
Urban Fibers
Die derzeitigen industriellen Textilrecyclingverfahren sind energieintensiv und verschlechtern die Faserqualität. „Urban Fibers“ hat eine vereinfachte Designmethode entwickelt, um Rohstoffe aus lokal geretteten Jersey-Baumwollkleidungsstücken zu gewinnen und zu verhindern, dass diese in den Müll wandern, nach Übersee geschickt, auf Deponien gelagert oder verbrannt werden. Um die Lebensdauer einer lokalen Ressource zu verlängern, produzieren wir Garne, die für die Verarbeitung auf Strick-, Web- und Seilmaschinen optimiert sind, und wir entwerfen sorgfältig mit den Farben, die direkt in den Kleidungsstücken vorkommen, um eine weitere Verschmutzung durch Überfärbung zu vermeiden. Unser übertragbares Modell, das einen natürlichen Prozess der Reorganisation biologischer Ressourcen aufgreift, verbindet handwerkliche mit digitalen, industriellen Techniken, um jedes Stückchen Material wieder nutzbar zu machen. Für die Produktion haben wir Gemeinden mit Maschinen in Deutschland ausgewählt, um die lokale Produktion zu fördern. Die neuen, digital upgecycelten Textilien eignen sich für anspruchsvolle Interieur- und Modeartikel, die das lineare Produktionsschema von der Faser bis zur Mülldeponie durchbrechen sollen.
Bela
“Bela” sind treue Begleiter für sportliche Abenteuer. So können die zirkulären Laufschuhe im Rahmen eines Abonnements bestellt und nach Bedarf erneuert werden. Kund*innen können ganz einfach ihre Fußmaße mit dem Smartphone scannen und erhalten dann ein maßgeschneidertes Paar. Die Schuhe bestehen aus einem Monomaterial-Kunststoff, der mittels 3D-Druck gefertigt wird und höchsten Komfort bietet. Die verschiedenen Bereiche des Schuhs erfüllen alle Anforderungen, sei es Dämpfung, Stabilität oder Atmungsaktivität.
Nach intensivem Gebrauch können die Schuhe eingeschickt werden. Das alte Paar wird dazu vollständig recycelt und zu einem hochwertigen neuen Paar verarbeitet, was eine Neuheit im Bereich Sportschuhe darstellt. Der 3D Druck ermöglicht nicht nur ein optimales Recycling, sondern verkürzt auch die Lieferketten drastisch durch weniger Arbeitsschritte. Dadurch wird der CO2-Fußabdruck des Sportschuhs in einer Branche, die sich schnell verändert, erheblich reduziert.
The Stripe Chair
„The Stripe Chair“ rückt Bezugsstoffe für Möbel in den Vordergrund und gibt ihnen eine neue Bedeutung. Im interdisziplinären Austausch zwischen Industrie- & Textildesign ist eine neue Herangehensweise des aktiven Gestaltens mit Textilien im Interior Bereich entstanden. Dabei wird das Textil nicht nur für das Möbel ausgesucht, sondern bildet den Ausgangspunkt für seine Gestaltung.
Somit findet sich das Thema des Streifens in der Musterung und Bindung des entwickelten Stoffes wieder und ist Grundlage für das aus wiederum Steifen bestehende Polstersystem. Ein simples Gestell aus Metallrohr funktioniert als Playground für die bezogenen Schaumstoffstreifen, welche dreidimensional eingewebt werden können und den Stuhl zum Sessel umfunktionieren.
Da die Materialien nicht permanent miteinander verbunden sind, gestaltet sich die Trennung dieser und somit auch das Recycling des Produktes sehr simpel. Textile Konstruktionen waren die maßgebliche Inspiration für dieses reversible Polstersystem.
Steps to Stay
In Zeiten des Klimawandels steht auch die Hotelbranche unter wachsendem Druck, nachhaltige Maßnahmen umzusetzen. Dies erfordert nicht nur einen erheblichen Zeitaufwand, sondern hängt auch stark vom Mitwirken der Hotelgäste und des Personals ab.
Als Antwort auf diese Herausforderungen wurde das digitale Tool Steps to Stay entwickelt, um Hotelbetriebe ganzheitlich bei der Umsetzung nachhaltiger Praktiken zu unterstützen. Mit der mobilen Anwendung haben Hotelmanager:innen nicht nur jederzeit Zugriff auf alle relevanten Kennzahlen, sondern können auch passende Maßnahmen entsprechend ihrer individuellen Gegebenheiten und Ressourcen auswählen. Dabei berücksichtigt Steps to Stay nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische und soziale Aspekte wie die Senkung von Betriebskosten oder die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Darüber hinaus fördert Steps to Stay aktiv die Beteiligung von Hotelgästen und -personal, indem es gezielt informiert und zu nachhaltigem Verhalten motiviert.