Pedestrian – Gehhilfe

“Pedestrian” ist eine Gehhilfe, die sich an alle Menschen mit einer Gehbehinderung und an all jene richtet, die auf Hilfe angewiesen sind. Sie schließt die Produktlücke zwischen kurzfristigen Lösungen wie Unterarmgehstützen, die für eine Nutzungsdauer von sechs Wochen ausgelegt sind, und langfristigen Assistenzsystemen wie Rollstühlen. 

Ziel des Produkts ist es, Folgeschäden zu minimieren, wie sie oft im Zusammenhang mit herkömmlichen Gehhilfen entstehen unweitere Störungen des Bewegungsapparats zur Folge haben. Wert gelegt wurde ebenso auf eine angenehme und praktische Handhabung, die es den Betroffenen auch mit ihrer Gehbehinderung ermöglicht, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Das Assistenzsystem ist variabel; die Gehhilfe  lässt sich mit wenigen Handgriffen an die betroffene Person und ihren Assistenzbedarf anpassen – und kann dadurch für mehrere Personen verwendet werden.

modular. individuell. minimalistisch.

Ziel des Projekts war es, einen Designklassiker zu entwerfen, der durch Ästhetik beeindruckt und einen positiven Beitrag zu unserer Gesellschaft leistet. Unter Berücksichtigung allgemeiner Bedürfnisse der Gesellschaft wurden Zielgruppen-, Material- und Trendanalysen durchgeführt. Die einfache Austauschbarkeit der modularen Bauteile des Möbelsystems ermöglicht es nicht nur, verschiedene Möbelgruppen zu erstellen; diese lassen sich durch Variation von Materialien und Farben individuell an persönliche Wünsche oder sich verändernde Stile anpassen. Um eine lange Lebensdauer der Möbel zu garantieren, wurden beständige Materialien verwendet. 

Die Konstruktion ist auf ein Kreislaufdenken ausgerichtet. Das bedeutet, dass alle Bauteile bei Bedarf leicht ausgetauscht und die verwendeten Materialien in ihre Rohform zurückgeführt werden können. Das dazugehörige Unternehmenskonzept folgt dem Prinzip einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft und soll vorbildhaft zum Erhalt unserer Umwelt beitragen.

Vertraute Begegnungen im urbanen Raum

Bei dem Konzept „Vertraute Begegnungen im urbanen Raum“ geht es darum, eine lebendige Erinnerungskultur an den Holocaust zwischen den Häusern zu gestalten, um einen offenen Dialog anzuregen. Dabei rücken persönliche bildnerische Erzählungen über den Holocaust in Gestalt von Schmuck-Email den städtischen Raum wieder in den Mittelpunkt der Erzählung. 

Die Email-Fliesen rücken die Vergangenheiten der Menschen von damals in die Gegenwart der Menschen von heute, ohne dabei zu starke Emotionen auszulösen. Durch eine ent-ritualisierte Erinnerungsarbeit kann ein Nachdenken über das eigene Handeln und die erlebte Gegenwart stattfinden. 

Bei der Gestaltung ging es darum, gewohnte Handlungsmuster zu verstehen und zu durchbrechen. Dazu zählt vor allem die Entwicklung eines Bewusstseins für die eigne Verantwortung, die nicht abgeschoben oder an andere delegiert werden kann. Kunst und die sie umgebende Architektur reichen sich dabei höflich die Hand und ergänzen sich gegenseitig.

Cari

Zuwendung und Nähe sind grundlegende Bedürfnisse eines Menschen. Wenn es an diesen mangelt, können Gefühle wie Einsamkeit und Scham ausgelöst werden. Besonders in Pflegesituationen kann es an sozialen Kontakten und körperlicher Nähe fehlen. Sowohl für Pfleger*innen, pflegende Angehörige, als auch für die pflegebedürftige Person kann der Umgang damit schwierig sein und zu Distanz und Abgrenzung führen. 

Das Fürsorge-Set „Cari“ bietet eine Möglichkeit, um über die Pflege hinaus eine Beziehung aufzubauen und Nähe zu fördern. Das Set besteht aus fünf Einzelteilen, die durch ihre Form und Greifbarkeit auch für Menschen mit unterschiedlichen Mobilitätsniveaus geeignet sind. Durch den physischen Umgang mit den Objekten wird ein sicherer Raum für Berührungen und Gefühle geschaffen. Das gemeinsame Pflegeritual, das durch die Verwendung des Sets entsteht, kann Bindungen vertiefen und das Miteinander angenehmer gestalten. Darüber hinaus tragen die wiederholten Bewegungen zur Selbstständigkeit der zu pflegenden Personen bei.

NEO-SHIBORI

Grenzen sind überall zu finden – vom Zellkern bis zur Atmosphäre; sie existieren zwischen Ländern, Kulturen und Menschen. In meiner Auseinandersetzung mit dem Begriff der Grenze erarbeitete ich Aspekte, die diesem Konzept innewohnen. Grenzen sind nie absolut, sondern wandelbar und fluide, da sie von Menschen gemacht und stets eine Frage der Perspektive sind. Dies manifestiert sich in meiner Stoffkollektion „NEO-SHIBORI“, die die traditionelle japanische Shibori-Technik auf neue Weise interpretiert. Mein Appell ist es, eigene Grenzen zu hinterfragen und zu überschreiten.

MotoFuelCell_VR

Planung und gestalterische Umsetzung eines prototypischen Brennstoffzellenantriebs in einem E-Großroller, der mit Wasserstoff betankt wird. Visualisierung und Inszenierung des Prototyps in einer interaktiven Virtual-Reality-Umgebung, die dazu einlädt, Aufbau und Funktion des Brennstoffzellenantriebs zu entdecken. Aufgezeigt werden soll die Existenz und die Relevanz von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen und deren Antriebstechnologie, um ein stärkeres Bewusstsein für das Thema Wasserstoffmobilität und umweltfreundliche Motorräder zu schaffen.

Mycopress

Die Diplomarbeit „Mycopress“ behandelt die industrielle Verarbeitung von auf Pilzmyzelien basierende Verbundstoffen als nachhaltige Alternative zu Kunststoffen. Durch den innovativen Ansatz des partiellen Heißpressens werden die Materialeigenschaften neu kombiniert und die Leistungsfähigkeit sowie die Anwendungsfelder des Biomaterials erweitert. Das Potenzial des Verfahrens liegt auch in der Standardisierung der Werkstücke und wird anhand eines modularen Systems aus Wänden, Paneelen und Leuchten demonstriert. Mehrere der identischen Teile können zu individuellen Trennwänden, Wand- oder Deckenpaneelen in zahlreichen Mustern verbunden werden, je nach räumlicher Anforderung und gewünschtem Abschirmungsgrad. Die akustische Wirkung des Materials wird obendrein durch die schallbrechende Gestaltung der Form verstärkt. Darüber hinaus lassen sich aus dem Baukastensystem Wand-, Pendel- und Spotleuchten mit einer einheitlichen Lichttechnik und Installation realisieren, was zu Nachhaltigkeit und Benutzerfreundlichkeit beiträgt.

Lana

Bergschafwolle ist eine Ressource, die in Europa in den letzten Jahrzehnten an Wert verloren hat. Vor allem in Bergregionen wie Südtirol, wo die Schafhaltung stark in lokalen Traditionen verwurzelt ist, fallen große Mengen an Wolle an, die zu schwer zu entsorgendem Abfall werden und die Kosten der Landwirte erhöhen. 

Das Projekt „Lana“ untersucht experimentell die Möglichkeiten einer innovativen Verwendung von Wollabfällen aus der Vorproduktion für die Fabrikation von Verbundwerkstoffen auf Myzel-Basis, die für Anwendungen in der Architektur geeignet sind.

Ergebnisse der material-basierten Designforschung sind Materialprototypen, ein experimentelles Material- und Technologie-Set-Up sowie Demonstrationen der Anwendungsmöglichkeiten. Darüber hinaus wurde die Machbarkeit durch die Konzeption eines Synergienetzwerks zwischen lokalen Unternehmen veranschaulicht, das auf einer sicheren und effizienten Kreislaufnutzung lokaler Ressourcen basiert.

Vrakbock

Weltweit gibt es mehr als 8.500 gesunkene Schiffswracks, in denen sich noch bis zu 20 Millionen Tonnen Öl befinden. Schweröl ist eine der schädlichsten Substanzen überhaupt und stellt in diese Mengen eine enorme Bedrohung für die Umwelt dar. „Vrakbock“ ist ein Konzept für ein autonomes Unterwasserfahrzeug (AUV), welches das Öl aus den gesunkenen Schiffswracks entfernt, um so die Ozeane zu schützen. Die AUVs arbeiten in einem Schwarm zusammen und bergen das Öl, indem sie Löcher durch die Schiffswand bohren und das Öl auf diesem Wege in aufblasbare Ballontanks abpumpen. In den Ballons wird das Öl anschließend sicher zurück an die Küste transportiert, wo es recycelt werden kann. 

Die Größe des Schwarmes und die Anzahl der benötigten Ballontanks ist modular an die besonderen Anforderungen jeden Wracks anpassbar. Die AUVs können auch auf mehrere Öltanks gleichzeitig zugreifen, was bedeutet, dass die Bergung des Öls vergleichsweise schnell erfolgen kann.

Luftbefeuchter aus gedrucktem Ton

Der nicht elektrisch betriebene Luftbefeuchter aus Ton wird im 3D-Druck aus recyceltem Keramikabfall hergestellt. Durch die Kombination aus recyceltem Keramikmaterial und Drucktechnik entsteht ein nachhaltiges Design, das funktional und elegant zugleich ist. Der Luftbefeuchter funktioniert nach dem Prinzip der kapillaren Wasseraufnahme; die im Ton gespeicherte Flüssigkeit steigt an die Oberfläche und wird an die Umgebungsluft abgegeben. 

Das recycelte Keramikpulver, das verwendet wird, erhöht die Porosität und verbessert mit der durch den Druck entstehenden Struktur die Wasseraufnahmefähigkeit und damit auch die Befeuchtungsfunktion des Tons. Der Luftbefeuchter besteht aus zwei Teilen: Der untere Teil besteht aus Glas; wird er mit Wasser gefüllt, steigt das Wasser in den oberen Teil und gibt die Feuchtigkeit an die Luft ab. Ist das Ende des Lebenszyklus des Tonelements erreicht, kann es noch als recyceltes Pulver weiterverwendet werden, etwa, um abermals Luftbefeuchter herzustellen.