„WeCare“ ist ein gemeinnütziges Projekt mit dem Ziel, allen FLINTA* Personen den Zugang zu Menstruationsartikeln und Gesundheitsdiensten zu ermöglichen. Das städtische, solidarische Netzwerk besteht aus Hilfseinrichtungen und öffentlichen Gebäuden, wie Bibliotheken, Jugendzentren und Gastronomien, die kostenlose Periodenprodukte und Gesundheitsangebote bereitstellen. Diese werden sowohl am Eingang der Standorte als auch digital in einer App gekennzeichnet. Zusätzlich erfüllt der „WeCare“ Periodenproduktspender alle Anforderungen für das Aufstellen in öffentlichen Toiletten. „WeCare“ Hannover steht für Solidarität, Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit.
Kategorie: Material
Die Farbe Weiß?
Das Projekt ist die gestalterische Umsetzung einer vorhergehenden Theoriearbeit, die als Enzyklopädie der Farbe Weiß behauptet, dass Weiß eben dies, eine Farbe ist, die entgegen Annahmen universeller Farbwirkung nie neutral, unbeschrieben und rein sein kann. Als Materialisierung ausgewählter Begriffe zwischen Optik, Kulturtheorie und Kognition erforschen die Gewebe inwieweit es nicht die Farbe Weiß gibt, sondern ihre Mehrfarbigkeit im Monochromen abhängig von Kontext, Raum, Licht, Tages- und Jahreszeit stets neu entworfen werden muss. Sie arbeiten mittels konkurrierender wie komplementierender Parameter von erstens Materialbeschaffenheit und Farbwirkung, zweitens Transparenz, Mehrlagigkeit und Schussdichte, drittens Bindung und Gewebestruktur sowie viertens Flächenwirkung und Rapport. In der praxisbasierten Erforschung weißer Polychromie im Gewebe werden so komplexere Interaktionen mit Farbe möglich, die als Beitrag neuer Diskurse interdisziplinärer Gestaltung wirken können.
14tonnen
Das Projekt “14tonnen” ist eine Materialstudie, welche sich experimentell mit dem Rohstoff Stroh auseinandersetzt. Durch hohen Druck und Hitze wird das landwirtschaftliche Abfallprodukt Stroh in Verbindung mit Lignin und Stärke in ein festes Material verwandelt.
Die Arbeit beleuchtet die Eigenschaften und Herstellung des Materials und zeigt in einem Hockerentwurf seine Fähigkeiten auf. Eine Besonderheit ist es, zwei unterschiedliche Dichten in einer Pressung zu erlangen, was durch die rot gebeizten Füße sichtbar gemacht wird. Diese erreichen die Dichte von Fichtenholz.
Das Bachelorprojekt entstammt einer Faszination für alternative Baustoffe und Verfahrenstechniken in der Architektur und soll auch im Design Alternativen aufzeigen.
GYNAIR.
In der modernen Gesundheitsversorgung ist das Wohlbefinden der Patient:innen von großer Bedeutung.„GYNAIR“ setzt ein innovatives Designkonzept in der Frauenheilkunde um, um das Wohlbefinden während der Untersuchung zu fördern. Der Stuhl präsentiert eine neue, filigrane Formsprache und bietet gleichzeitig einen femininen Touch. Große, leicht konkave Sitz- und Liegeflächen gewährleisten Komfort und Sicherheit. Das gebogene Metallgestell ermöglicht ein sanftes Wiegen von der Sitz- zur Untersuchungsposition. Über einen Antrieb wird das Metallgestell in einem Radius von 1 Meter um 20 Grad geschwenkt, über Konturrollen gehalten und über eine Hubsäule in die richtige Untersuchungshöhe gebracht. Dies ermöglicht eine angenehmere Gestaltung des Untersuchungsablaufs, da die Positionierung durch sanftes Wiegen erreicht wird und somit das Wohlbefinden von Patient:innen verbessert werden könnte.
MycoColors
Unser bunter Planet brachte drei große Organismenreiche hervor: Flora, Fauna und Funga. Funga? Tatsächlich ist die Welt der Pilze in ihrer Vielfalt an Erscheinungsformen und Funktionen dem Auge zwar nur zum kleinen Teil sichtbar, für die Entstehung und das Zusammenwirken der natürlichen Elemente jedoch fundamental. Heutzutage bietet sie sogar zahlreiche Möglichkeiten, um die schädliche und zerstörerische Dynamik unserer industriellen Produktionsweisen aufzuhalten.
Das Forschungsprojekt „MycoColors“ widmet sich in diesem Kontext verschiedenen Möglichkeiten, aus Pilzen Farbstoffe für Textilien zu gewinnen, die synthetische Farben mit schädlichen Nebenwirkungen ersetzen können. Dabei kommen sowohl extraktive Verfahren zum Einsatz, die Farbstoffe aus dem Fruchtkörper existierender Pilzarten herauslösen, als auch das kontrollierbare Wachstum von Myzelien im Bioreaktor. Ziel ist eine stetig wachsende Farbpalette, die auch auf andere Materialien übertragbar ist.
HERA
Während des Keramikherstellungsprozesses werden Bleche im Allgemeinen nicht zur Dekoration verwendet, sondern eher zum Schaben, Glätten der Oberfläche und präzisen Zuschneiden. Wenn man jedoch die Porzellanoberfläche mit einem Blech trimmt und die darauf verbleibenden Rückstände betrachtet, kann man eine raue und lebendige Textur entdecken. Ich habe durch die Herstellung und Nutzung verschiedener Formen von Blechen sowie leicht zu handhabenden Werkzeugen neue Anwendungen der alltäglichen Materialien entdeckt und die Vielfalt der damit verbundenen Dekorationstechniken erforscht. Jede Form von Blech, ob wellenförmig, flach oder gezahnt, führt zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Diese Vielfalt ermöglicht es, einzigartige Muster und Texturen zu schaffen, die jedem Keramikstück eine individuelle Note verleihen. Dies eröffnet die Möglichkeit für innovative und kreative Techniken zur Dekoration von Keramikoberflächen.
Modularisierungs-Konzept mit Sartorius
Diese Bachelorarbeit behandelt das Thema Modularisierung und ist in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Sartorius verwirklicht worden. Sartorius ist ein international führender Partner der biopharmazeutischen Forschung und Industrie.
Diese konzeptionelle Arbeit beinhaltet die Analyse von Modularisierungspotentialen von zwei repräsentativen Produktgruppen aus dem Bioprocess-Produktportfolio von Sartorius. Modularisierung bietet die Möglichkeit Produkte an schnell verändernde Marktbedingungen anzupassen und ein nachhaltiges Entwicklungskonzept zu implementieren. Das Konzept zeigt die Zerlegung der Produkte in diskrete Modulbauteile. Der Fokus in der Entwicklung liegt auf benutzerzentriertem Design, einer logischen Nutzerführung und einem vereinfachtem Produktaufbau. Durch moderne Konstruktionsverfahren wird der Aufwand der Erstellung der Modulkomponenten minimiert. Aufgrund einheitlicher Modulschnittstellen wird dem Unternehmen weiteres Entwicklungspotential geboten.
Ecken und Kanten
“Ecken und Kanten” kritisiert das Problem der Lebensmittelverschwendung aufgrund äußerer Erscheinungskriterien. Wir als Verbraucher*innen können hierbei einen entscheidenden Beitrag leisten, da unsere Kaufentscheidungen den Markt wesentlich prägen. Die Verhaltensanalyse hat ergeben, dass das selektive Verhalten auf das Überangebot, die mangelnde Wertschätzung und den fehlenden Bezug zur Herkunft der Lebensmittel zurückzuführen ist.
“Carlo – the grow up store” ist für den Kindergarten entwickelt worden und verkörpert den Lebensmittelkreislauf vom Anbau bis zur Ernte. Im Hochbeet lernen die Kinder durch eigene Erfahrungen den Wert ihrer Nahrung kennen. Der integrierte Kaufladen ermöglicht einen spielerischen Erwerb der natürlich gewachsene Produkte direkt aus der Erde. Carlo hat zum Ziel, den konsumgetriebenen Lebensstil zu hinterfragen und mehr Akzeptanz für Gemüse mit Ecken und Kanten zu schaffen.
AirPot
Laut Statista gab es 2022 allein in den USA 59,6 Millionen Wanderer*innen. Was mit dieser beliebten Aktivität einhergeht, sind die Schäden, die wir in der Natur anrichten, darunter auch menschliche Fäkalien. Die Menschen würden in der Wildnis nicht die Nummer 2 sein. Aber der Mangel an Infrastruktur und Werkzeugen zwang die Menschen dazu, es trotzdem zu tun, und zwar auf unbequeme und schädliche Weise.
„AirPot“ ist eine aufblasbare Toilette, die eine bequeme und verantwortungsbewusste Toilette für unterwegs bieten soll, sogar mitten in der Wildnis.
GRIDO
„GRIDO“ ist ein modulares Sitzsystem bestehend aus Sitz- und Bodenmodulen, die zusammengefügt werden. Der Satz von Bodenmodulen bildet ein Raster, worauf die Sitzmodule beliebig angeordnet werden können. Ziel ist es, den Sitzplatz flexibel an die Bedürfnisse des Benutzers anzupassen. Dies erfolgt durch das spielerische Umordnen der Sitzelemente im Raum. Daraus ergibt sich eine Vielzahl von einzigartigen Kombinationen.
Einsatzorte sind Coworking- und Breakout-Bereiche. Diese Orte sind zum Lernen und Arbeiten geeignet, aber sie sollten auch einen Bereich zum Ausruhen haben. GRIDO bietet sich bei beiden Gegebenheiten perfekt an. Aus diesem Grund können beispielsweise Bibliotheken und Coworking-Spaces von der Flexibilität und Ästhetik des Sitzsystems profitieren.