Erinnerungsstücke, Kuriositäten und Souvenirs: Zu diesen Gegenständen haben wir in der Regel eine besonders starke und persönliche Beziehung. Das Konzept meiner Arbeit zielt darauf ab, einen einzigartigen Ort für diese Dinge von emotionalem Wert zu schaffen. Dieser besondere Raum, den ich als eine Art Schrein oder Altar konzipiere, setzt die Objekte in Szene und unterstreicht ihren Wert. Der Fokus liegt auf der Sortierung und ästhetischen Anordnung der Gegenstände, um eine optisch ansprechende und harmonische Präsentation zu schaffen. Der Schrein ist also mehr als nur ein Aufbewahrungsort, er ist ein Ort der Interaktion, der es den Nutzer*innen ermöglicht, eine persönliche Beziehung zu ihren besonderen Objekten zu pflegen und damit Themen wie dauerhafte Wertschätzung und nachhaltige Objektkultur zu thematisieren. Das System aus Holzschalen, Kästen, Ständern und Kerzenhaltern ermöglicht die freie Gestaltung eines individuellen Andenkenschreins. Die magnetischen Elemente lassen sich vielfältig miteinander kombinieren und dienen als Sockel für unsere liebgewonnenen Gegenstände.
Kategorie: Material
ORMO
Die Mundmuskulatur ist essenziell, um klare und präzise Sprache zu erzeugen. Die Kontrolle der Muskeln hilft dabei, die Intonation und Betonung von Wörtern zu steuern, das Schlucken und Kauen, sowie die Artikulation und den Gesichtsausdruck zu koordinieren. „Ormo“ ist ein Joystick für die Zunge, der begleitend zu einer Sprachtherapie, hilft, die Mundmotorik spielerisch zu trainieren und damit sprachlich beeinträchtigte Kinder und Erwachsene zu unterstützen, Sprach- und Schluckdefizite auszugleichen. Im Fokus des Designs standen Ergonomie und Benutzergefühl, wobei das kindliche Design bewusst vermieden wurde. „Ormo“ kombiniert Gaming- und Medizinprodukte und wird individuell durch eine App und verschiedene Silikonaufsätze angepasst. Die App bietet Übungen, Spiele und Fortschrittsmessungen, die zur logopädischen Behandlung genutzt werden können. „Ormo“ stellt eine spielerische Methode zur Stärkung der Zungenmuskulatur dar und unterstützt somit die sprachliche Entwicklung und Verbesserung.
GAIA
Die smarte Boje GAIA vereinfacht die Liegeplatzbuchung und bietet eine sichere und umweltfreundliche Alternative zum Ankern. Die Buchung von Liegeplätzen ist oft unbequem: Wassersportler haben mit überfüllten Ankerplätzen, lästigen Formularen und schlecht inspizierten Bojen zu kämpfen. GAIA ändert dies. Der Liegeplatz steht für den Segler bereit, und die PickUp-Antenne der Boje erleichtert das Anlegemanöver. Durch den Einsatz eines Magnetfeldsensors erfolgt eine autarke Erkennung und Verifikation des Bootes, wodurch der Personalbedarf in Marinas und Buchten erheblich reduziert wird. Die nachhaltige Lösung von GAIA kommt insbesondere empfindlichen Schutzgebieten zugute und unterstützt die Erhaltung der Meeresökosysteme.
Blickwechsel
„Blickwechsel“ ist eine interaktive Intervention im öffentlichen Raum, die durch Transparenz ein Bewusstsein für Überwachungssituationen schafft und über aktuelle und zukünftige Technologien der Videoüberwachung informiert. Am Beispiel der automatisierten Verhaltensanalyse werden die Überwachten als „normal“ oder „auffällig“ bewertet. Gleichzeitig bilden menschliche Bewertungen aus dem Kontrollraum neue Trainingsdaten für das Echtzeit-Training des neuronalen Netzwerkes. Die Funktionsweisen des maschinellen Lernens werden greifbar, von der Generierung der Trainingsdaten bis hin zur Modellierung und Erkennung von „Normalität“ und „Abweichung“. Die Installation schafft über das Erleben einen niederschwelligen und spielerischen Zugang zu Funktionsweisen, Chancen und Risiken der „intelligenten“ Videoüberwachung, um damit einen Beitrag zu einem informierten gesellschaftlichen Diskurs zu leisten.
KRISE GESTALTEN
COVID-19, Klimakrise, Krieg, demografischer Wandel, … – unsere Welt befindet sich in einer Zeit der Polykrisen, welche die Geduld, die Gesundheit und den Mut der Weltbevölkerung immer wieder auf die Probe stellen. Die Thesis ‘KRISE GESTALTEN: Die Einflüsse visueller Gestaltung auf die politische Risiko- und Krisenkommunikation am Beispiel COVID-19 (2020-2022)” unternimmt am Beispiel der noch immer relevanten Corona-Pandemie einen Versuch, die gesundheitsfördernden Einflüsse visueller Kommunikation auf die politische Kommunikation zu eben diesen Risiken und Krisen zu überführen. Ziel der Arbeit ist es, ein generelles Verständnis für die Prozesse hinter politischer Risiko- und Krisenkommunikation zu schaffen und darauf aufbauend Anregungen dazu zu liefern, wie Gesellschaft und Politik in Zukunft miteinander interagieren könnten.
OTHEA
BESTANDSAUFNAHME
Ein Großteil der am Markt bestehenden Sofamodelle besteht aus günstigen Holzwerkstoffen, die mit Schaum verklebt und Stoff bespannt werden. Es entstehen nur schwer voneinander zu trennende Objekte deren Toxin belasteten Werkstoffe das Recyceln zusätzlich erschweren.
FOKUS
Als übergeordnetes Ziel galt es ein Produkt zu schaffen was durch hochwertige Materialien und stabile Konstruktionselemente ein physiognomisch langes Dasein fristen kann, bevor es idealerweise vor der biologischen und technischen Verwertung einem Second Hand Markt zugeführt wird.
ENTWURF
OTHEA ist ein sortenrein trennbares Modulsofa, was nur mechanisch verbundene Monomaterialien nutzt. Seine Elemente lassen sich einzeln reparieren, austauschen oder schlußendlich einem Rezyklierungskreislauf zuführen. Durch die verschiedenen Modulgrößen und umschraubbaren Rücken lassen sich individuelle Set Ups kreieren und schnell umbauen. Die Bezüge sind waschbar und lassen sich leicht abnehmen.
Zwischenraum
Die Umnutzung von bestehenden Gebäuden bietet ein besonderes Potenzial zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und zur Deckung des steigenden Wohnraumbedarfs. Dieses Projekts zur Transformation von Kaufhäusern zu gemeinschaftlichen Wohnflächen, am Beispiel Galeria Kaufhof Saarbrücken, umfasst ein Konzept zur Raumaufteilung und ein modulares Fassadensystem. Durch die Skelettbauweise des Kaufhauses wird eine flexible Raumunterteilung ermöglicht und es kann auf neue Nutzungsanforderungen reagiert werden. Die Trennung der Privaträume von den Gemeinschaftsflächen erfolgt durch den Einsatz von Holzmodulen, welche in die neue Fassade integriert werden. Somit entstehen spannende Zwischenräume und großzügige Gemeinschaftsflächen. Durch unterschiedliche Fassadenelemente und den modularen Aufbau werden verschiedene Nutzungen und Größen der Zwischenräume ermöglicht. Das Fassadensystem kann zudem an verschiedene Grundrisse angepasst werden und ist für die Umnutzung anderer Skelettbauten geeignet.
making an inventory
Die Diplomarbeit ist das Ergebnis einer partizipativen Umfrage an der Kunsthochschule Kassel. Motiviert von der Haltung, die Zugänge zu dieser Institution sichtbar(er) zu gestalten und zu hinterfragen, was, wer und wo die Kunsthochschule ist. Die Annahme der Auseinandersetzung ist, dass diese nichts ist, dass man beschreiben kann und »außerhalb« von Personen oder Handlungen existiert, sondern erst dort entsteht, wo verschiedene Dinge aufeinandertreffen: belebt wie unbelebt. Die Kunsthochschule ist ein Tätig-sein, eine performative Ausführung, eine Handlung, eine Überschneidung von vielen Dingen, die nicht beständig sind und sich immer wieder rekonfigurieren und durchdringen. Sie ist das Aufeinandertreffen der Studienordnung mit der Einzelfallprüfung, die Hilfe der Hausmeisterei, das Verweilen im Arbeitsraum, die Vorfreude auf Pommes in der Mensaschlange, der Plausch mit dem Verwaltungspersonal – das Straucheln; das Aufstehen und das Zusammensein. Die Arbeit ist eine Momentaufnahme davon.
Sock Hacking Hostility
Das Soft Hacking Projekt präsentiert zwei Pop-Up-Interventionen: modular gestaltete Sitzkissen mit einem Münzpfandsystem sowie Stuhl an der Wand. Durch das Upcycling von weggeworfenen Gegenständen wurden defensive Architektur (hostile architecture) in einladende weiche Räume umgewandelt. Das Ziel besteht darin, die Menschen auf eine angenehme und inspirierende Weise dazu zu ermutigen, sich in öffentlichen Bereichen aufzuhalten. Indem defensive Elemente offenbart werden, entsteht ein kollektives Bewusstsein, das betont: “Wir sind in der Stadt nach wie vor willkommen”.
Urban Sails
Angesichts der globalen Energiekrise sind anpassungsfähige Energiesysteme wie Kleinwindkraftanlagen entscheidend. „Urban Sails“ gestaltet die städtische Windenergie mit dezentralen Turbinen um und bietet eine neue urbane Ästhetik. Bisher erschweren Bedenken hinsichtlich Lärm, Ästhetik und Ökologie dort die Akzeptanz. Durch die Verwendung großer Textilsegel weicht dieses Design vom technischen Standard ab und präsentiert eine auf den Menschen ausgerichtete Technologie, die sich verträglich in die urbane Landschaft einfügt. Dieser Designansatz soll größere Windkraftanlagen im engen städtischen Raum ergänzen, die soziale Akzeptanz der Windtechnologie fördern und als kulturelles Gut neu einordnen.