Archivisk

Archivisk ist ein System zum Coworking für Designschaffende.

Im Produkt- und Industriedesign entstehen viele Objekte in Zwischenschritten. Für Coworking im digitalen Design gibt es Tools wie Miro oder GitHub. Für physische Arbeit fehlt Vergleichbares: Dokumentation, Archivierung und das Teilen sind oft auf viele einzelne Programme oder Orte verteilt und nicht mit Digitalem kombinierbar.

Archivisk ist Open Source und kombiniert ein modulares Schranksystem mit einem Plugin für die Notiz-App Obsidian. Das physische Archiv basiert auf dem Zettelkastenprinzip, ist erweiterbar und funktioniert auch alleinstehend. Das Plugin ermöglicht digitale Dokumentation, Verlinkung und eine reduzierte Oberfläche für Designprozesse. Beide Komponenten lassen sich unabhängig oder zusammen nutzen. Jeder Gegenstand, jedes Material oder jede Idee erhält eine eindeutige Nummer, die analog wie digital zugeordnet wird. So entsteht ein vernetztes, durchsuchbares Archiv, das auf Github geteilt werden kann.

[Drei Mal] Deutsch

Kaum ein Thema prägt den Diskurs derzeit so sehr wie [die Ausländer]. Unsere Initiative setzt ein Zeichen gegen Rechtsextremismus – gerade jetzt, wo Hass zunehmend offen geäußert wird. Im Zentrum steht eine Booklet-Trilogie im A6-Format mit provokanten Titeln. [Teil 1] zeigt Parallelen zur NS-Zeit, [Teil 2] beleuchtet Vielfalt und die Gefahr von Deportationsplänen, [Teil 3] erklärt rechte Sprache und stärkt Empathie. Ergänzt wird das Projekt durch eine Container-Ausstellung auf Tour: Zitate von Rechten liegen am Boden – buchstäblich zum Drauftreten.

Die Ausstellung vereint Inhalte aller drei Booklets und lässt auch Menschen mit Migrationsgeschichte zu Wort kommen. Ihre Erfahrungen mit Ausgrenzung und Zugehörigkeit machen deutlich, worum es geht. Ein Faltflyer informiert über die Ausstellung, dessen Rückseite als Poster mit arabischer Botschaft gegen Vorurteile wirkt. Ziel ist, Aufklärung niedrigschwellig zugänglich zu machen – online, offline und auf unseren Straßen und Plätzen.

Conversations with strangers

In einer Welt, die von digitalen Interaktionen geprägt ist, werden echte Begegnungen immer seltener. Conversations with Strangers zeigt, wie leerstehende Räume in lebendige Third Places verwandelt werden können – Orte, die Kreativität, Austausch und Dialog unter jungen Erwachsenen fördern.

Mit How to: Third Place entstand ein praxisnaher Leitfaden zur Belebung ungenutzter Räume in kleinen und mittleren Städten – mit konkreten Werkzeugen zur Förderung von Gemeinschaft.

Als Start-up Kontakt Kiosk haben wir diese Ideen in zwei Pilotprojekten in Stuttgart und Schwäbisch Gmünd getestet. Interaktive Ausstellungsevents mit partizipativen Installationen und einladenden Begegnungsorten machten das Konzept erlebbar.

Durch die Verbindung von Forschung und Praxis steht Conversations with Strangers für Offenheit, Zugänglichkeit und bedeutsame Begegnungen im ländlichen Raum.

Hillgruber Areal – Spaldingstraße 1A

Die Umnutzung der letzten großen innerstädtischen Brachfläche unterhalb des Hamburger Hauptbahnhofs wird als gemeinschaftlicher Aushandlungsprozess für Wohnen, kleinteilige Unternehmen, Kultur und soziale Infrastruktur errungen. Unsere Gestaltung wird hier zum Werkzeug für Teilhabe in der Stadt, sie verankert die lokalen Akteur*innen in den Planungsprozess, jenseits eingeübter professioneller oder finanzieller Rollen. Beginn der Gestaltung war eine Bedarfserhebung für zukünftige Nutzer*innen, in der beispielsweise Raumgrößen, Finanzierungsmodelle und Nutzungsformen abgefragt wurden. Unsere Gestaltung diente dabei nicht dem Entwurf des fertigen Gebäudes, sondern der Strukturierung des Planungsprozesses und seiner Zugänglichkeit. Eine großformatige Bautafel kommuniziert öffentlich und wandelbar den Stand der Diskussion. Ein physisches Modell stellt räumliche Relationen, Spannungen und Allianzen sichtbar her.

DIGIT

DIGIT ist eine Open-Source-Fingerprothese, die kostengünstig hergestellt und individuell angepasst werden kann. Sie ist stabil, leicht und so konzipiert, dass sie sich einfach nachbauen lässt. Nutzer*innen können ihre Prothese nach eigenen Wünschen und funktionalen Anforderungen zusammenstellen – zu Hause, in Makerspaces oder offenen Werkstätten. Ziel ist es, die Handprothesenversorgung für Menschen weltweit zugänglicher zu machen und die Prothese nicht nur als Ersatz, sondern die entstandene Lücke als Chance für neue Funktionalität zu begreifen. Über die zugehörige Website und Open-Source-Plattformen sind die Baupläne frei verfügbar. Ein Forum ermöglicht den Austausch mit der Community, beispielsweise mit erfahrenen Prothetiker*innen oder um Aufträge zur Herstellung der Prothese zu vergeben. Durch die aktive Beteiligung der Nutzer*innen werden Entwürfe stetig weiterentwickelt und durch neue Ideen und Add-ons ergänzt.

beam – laser light

Das Fahrradfahren wird als nachhaltige Fortbewegungsart immer beliebter. Insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie und dem Blick auf die angestrebte Verkehrswende rückt das Fahrrad immer stärker in den Fokus. Dennoch fühlen sich viele Personen im Straßenverkehr unsicher und sehen davon ab, auf das Fahrrad umzusteigen. Daher befasst sich diese Arbeit damit, wie ein neues Produktkonzept aussehen kann, das die Sicherheit für Radfahrende maßgeblich verbessert. Die Antwort soll das Konzept „Beam – Laser Light“ liefern. „Beam“ ist ein festinstallierter Frontscheinwerfer für das Fahrrad. Anhand des verbauten Lasers, wird ein Muster vor die radfahrende Person projiziert. Die Projektion soll Radfahrer*innen im Straßenverkehr sichtbarer machen und helfen die Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer*innen zu gewinnen. Anhand dieses Konzeptes wird die Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmenden verbessert, um Unfälle zu vermeiden und das Radfahren als sichere Art der Fortbewegung zu fördern.

Rein

Wasserpflanzen, darunter Myriophyllum, spielen eine wichtige Rolle bei der Reinigung von Regenwasser und damit beim Umweltschutz. Sie absorbieren, zersetzen oder sedimentieren Schadstoffe wie Chemikalien, Öle, Pestizide und Düngemittel im Regenwasser und verringern so wirksam die Menge an Schadstoffen, die in die Wasserläufe gelangen. „Rein“ besteht aus drei Teilen, nämlich dem oberen Filterteil (aus Acryl), der tragenden Metallstruktur und dem Wasserspeicherbehälter. Der wichtigste Filterteil besteht ebenfalls aus einem oberen und einem unteren Teil. Der obere Teil ist die Wasserpflanzenfilterschicht und der untere Teil ist die physikalische Filterschicht (Aktivkohle und Keramik). Wenn sich das Regenwasser ansammelt, fließt es schließlich aus den kleinen Löchern oberhalb des Filters ab und fließt in das Wasserreservoir darunter.

Gestalterischer Ungehorsam

Mit dem Begriff des Gestalterischen Ungehorsams wird der Versuch unternommen, einen radikalen Korrekturmechanismus zu entwerfen. Dieser hat die Möglichkeit, außerhalb der Gestaltungs-, Gesellschafts- oder Rechtsnorm zu agieren. In Anlehnung an Henry David Thoreau möchte ich anmerken, dass Gestalter*innen etwas tun müssen, aber nicht alles. Und da sie schon nicht alles tun können, sollten sie nicht ausgerechnet etwas Unrechtes tun. Hiermit möchte ich Gestalter*innen ermutigen, wachsam auf Fehler und Unrecht hinzuweisen. Ist ein Designprozess, -auftrag oder -praxis so beschaffen, dass es dich braucht, um einem anderen Unrecht zuzufügen, so sage ich: Brich damit!

„Doch Widerstand und Missachtung sind illegal. Darin liegt die Erlösung des Menschen. Alles illegale erfordert Integrität, Eigenständigkeit und Mut. Kurz, es bedarf freier unabhängiger Geister, Menschen, die ein Rückgrat haben, das sich nicht brechen lässt.“ (Goldman 1910)

THEA – Therapeutischer Audiocontroller

Eine eingeschränkte Handmobilität kann erhebliche Auswirkungen auf das Leben eines Menschen haben. Die Folgen sind dabei ebenso vielfältig wie die Ursachen und häufig auch psychischer Natur.

THEA ist ein ergotherapeutisches Hilfsmittel zur Behandlung motorischer und sensorischer Probleme der Hände. Es wird Patient*innen als Leihgerät für die Nutzung zu Hause bereitgestellt und zeichnet sich durch eine umfangreiche Anpassungsfähigkeit der Hard- und Software an individuelle Bedürfnisse aus.

Diverse Eingabemethoden ermöglichen eine umfassende und differenzierte Therapie. Die Integration von musikalischen und spielerischen Elementen in eine Vielzahl unterschiedlicher Übungen bietet dabei eine motivierende Abwechslung zu den sonst oft monotonen Trainingseinheiten und unterstützt bei der Verarbeitung psychischer Folgen.

Erreichte Ergebnisse werden mithilfe zahlreicher Sensoren aufgezeichnet und automatisch an den behandelnde Therapeut*innen weitergeleitet.

Stand-bye

In dem Projekt „Stand-bye“ wurde nach einem Weg gesucht, den Stromverbrauch in Privathaushalten zu senken und auf diese Weise zur Reduktion des Energiebedarfs sowie von CO2-Emissionen in Deutschland beizutragen. Dabei wurde angestrebt ein neuartiges Produkt zu entwickeln, welches Nutzer*innen dabei unterstützen soll, insbesondere elektronisch-vernetzte Geräte, welche einen hohen Verbrauch im Standby-Zustand aufweisen, effektiv und mühelos abzuschalten und eine Integration dieses Prozesses in das persönliche Gewohnheitsverhalten durch Funktionalität und Komfort zu begünstigen.

„Toggl“ ist ein Produktpaket, welches entworfen wurde, um diese Verhaltensänderung nahezu mühelos erfolgen zu lassen und auf diese Weise Nutzer*innen zum aktiven Stromsparen zu motivieren. Um dies zu gewährleisten, beinhaltet dieses Produktpaket funkfähige Zwischensteckdosen und Steckerleisten sowie einen dazugehörigen Geräteschalter, welcher der komfortablen Steuerung dient.