NeoMale – healing masculinity

75 % aller Suizide werden von Männern begangen. Wie passt das zum patriarchalen Bild des starken Mannes?

Toxische Männlichkeit ist ein Männlichkeitsbild, das betroffenen Männern selbst (aber auch ihrem Umfeld) psychischen und physischen Schaden zufügt. Solche Verhaltensweisen werden von Generation zu Generation weitergegeben – man könnte sagen, sie sind ansteckend.

Was wäre also, wenn toxische Männlichkeit eine Krankheit ist, die ausgerottet werden kann?

Ausgehend von dieser Frage wurden unter der Marke NeoMale medizinische Therapien zur Heilung von Männlichkeit entwickelt. Im Sinne des Speculative Design ist das Ziel nicht die Entwicklung konkreter Lösungen, sondern die Anregung eines Diskurses. Zu diesem Zweck wurden die Artefakte – eine Gefühlsprothese sowie eine Hormontherapie – auf einem Messestand der Öffentlichkeit präsentiert. Dies führte zu regen Diskussionen über die Notwendigkeit und ethische Berechtigung, (toxische) Männlichkeit zu pathologisieren.

HRG-75

Die Beschaffung von Ressourcen und ihr verantwortungsvoller Einsatz ist eine fundamentale Frage unserer Zeit auf einem Planeten, dessen Mittel endlich sind. Dennoch wird ein großer Teil heutiger Güter so produziert, dass die Wiedergewinnung verwendeter Materialen nur erschwert möglich oder unwirtschaftlich ist. Produktionsweisen, die den unbedachten Umgang mit Ressourcen durch künstlich manipulierte Produktlebensdauer verstärken sind vor allem bei Elektrogeräten zu sehen. HRG-75 ist der Entwurf eines Rührgerätes, welches der Kurzlebigkeit von Küchenkleinelektronik begegnet. Die Kraftübertragung erfolgt rein mechanisch, so kann gänzlich auf Elektronik verzichtet werden, zudem kombinieren modulare Aufsätze die Funktionalität verschiedener Küchenelektrogeräte. Alle Komponenten sind so zusammengesetzt, dass diese wieder voneinander lösbar sind, was eigenständige Reparaturen erlaubt und der Einsatz standardisierter Bauteile die Option zum Upgrade offen lässt.

Women’s Visibility

In meiner Arbeit nutze ich Stoff als zentrales Medium, um gesellschaftliche Normen herauszufordern und Themen wie Identität, Gleichberechtigung und persönliche Freiheit zu erforschen. Indem ich ein Material, das oft mit Kontrolle und Konformität verbunden ist, in Schmuck verwandle, eigne ich es mir als Symbol für Ermächtigung und Selbstausdruck an.

Jedes von mir geschaffene Stück spiegelt die Widerstandskraft und Stärke von Frauen im Laufe der Geschichte wider und würdigt ihren Kampf für Autonomie und Gleichberechtigung. Meine Arbeit ist nicht nur dekorativ — sie ist eine Erzählung des Widerstands, eine Hommage an die Marginalisierten und eine Einladung, die Grenzen persönlicher und gesellschaftlicher Freiheit neu zu überdenken.

companion

Stell dir vor, du hast Möbel, die wachsen und sich verändern können.
Das Projekt experimentiert mit unterschiedlichen Ansätzen, um das Leben von Möbeln zu verlängern.

Multifunktionalität: Dein „companion“ wird das, was du gerade brauchst – Regal, Sitzbank, Rollwagen o. Ä.

Individualisierung: Tausche Farben, montiere neue Teile, erweitere und gestalte deinen „companion“.

Persönliche Bindung: Die „companions“ werden in einer Geschichte zum Leben erweckt, in der ihre Träume erzählt werden. Sie soll inspirieren, diese umzubauen und zu verändern, anstatt sie zu ersetzen.

Jeder „companion“ kommt mit einer Box (Möbelrucksack) mit Produkten,
die dein „companion“ für dich bereithält – u. a. einer Anleitung, Erste-Hilfe-Set, Erweiterungen, …

Löcher im Korpus geben Halt für Add-ons wie Rollen, Griffe, Haken oder Dekoelemente.
Alle Umbauarbeiten funktionieren intuitiv und werkzeuglos.
Ein „companion“ ist mehr als ein Möbelstück – er ist ein treuer Begleiter, der sich an Veränderungen anpasst.

Hano

Hano ist ein Bekleidungsaufbewahrungssystem, das das Organisieren schnell, intuitiv und mühelos macht.

Versetzt angeordnete Stangen und ¾-Ringe ermöglichen es den Nutzer*innen, Kleidung ohne Kleiderbügel aufzuhängen und senken so die Hürde für das tägliche Aufräumen. Ein spiralartig geformter Bereich verbessert die Zugänglichkeit und Belüftung, ideal für Kleidung, die getragen, aber noch nicht zum Waschen bereit ist. Ein kleines Ablagefach nahe dem Eingang bietet einen festen Platz für wichtige Dinge wie Schlüssel und Telefon. Und der Metallring ermöglicht es, den Wäschesack flexibel zu drehen, sodass sich der Winkel je nach Bedarf leicht anpassen lässt.

Indem Hano sich an natürlichen Verhaltensweisen orientiert, fördert es eine entspannte Balance zwischen Ordnung und Flexibilität — und macht Organisation zu etwas, das ganz natürlich geschieht, ohne zusätzlichen Aufwand.

STILL TIME TO PLAY

Erwachsen sein heißt heute vor allem: angepasst, nützlich, funktional zu sein. Alles, was getan wird, hat Ziel und Zweck. Verspielt zu wirken gilt schnell als naiv, als Ablenkung vom Wesentlichen. Doch vielleicht liegt genau darin ein Irrtum. Vielleicht geht im ständigen Tun etwas verloren, das Effizienz nicht ersetzen kann. Ein Schritt zurück in die Kindheit, zu zweckfreiem Handeln, könnte ein Schritt nach vorn sein: hin zu einem Erwachsensein, das nicht nur funktioniert, sondern sich selbst näherkommt.

STILL TIME TO PLAY ist ein Spielplatzkonzept für Erwachsene aus drei skulpturalen Objekten, die zum Spielen einladen. Die entstehende Spielsphäre bietet Erwachsenen ein von der Nützlichkeit des Alltags abgestecktes Spielfeld, in dem nur das gegenwärtige Erleben zählt, nicht Leistung oder Produktivität. Dieses freie Spielen stärkt mentales, körperliches und soziales Wohlbefinden.
Die Spielobjekte sind durch Spielen als Designmethode entstanden und fangen so das Spielerische formal ein.

Beyond visual Interfaces

Beyond Visual Interfaces ist eine Serie von Prototypen, die eine Alternative zu Touchscreen-Interaktionen bietet und auf dem menschlichen Bedürfnis nach Erkundung mit den Händen basiert. Moderne Technologie verlässt sich oft auf visuelles Feedback und übersieht die vielen Möglichkeiten der menschlichen Wahrnehmung.
Dieses Projekt erforscht das Potenzial von Haptik mit dem Ziel, Mensch-Maschinen-Interaktion neu zu gestalten, indem es intuitive Benutzungsoberflächen ohne mechanische Teile schafft. Dabei nutzen die Prototypen Feedback in Form von Vibrationsmustern und die Affordanz von Formen, gemäß dem Konzept „High Touch-High Tech“.

Raum-Klima-Wandel

Raum-Klima-Wandel ist ein modulares Gestaltungskonzept zur energieeffizienten Klimatisierung von Innenräumen. Das kombinierte Verdunstungskühlsystem basiert auf dem physikalischen Prinzip der adiabaten Kühlung und benötigt keine elektrische Energie oder umweltschädlichen Kältemittel.

Das skalierbare System ist raumtypologisch als Wandpaneel, Trennwand oder freistehendes Objekt einsetzbar und lässt sich in verschiedenen Pattern kombinieren. Die Elemente werden im Gussverfahren aus Steinzeug gefertigt und bei niedrigen Temperaturen gebrannt, um die Porosität zu erhalten. Ihr zweischaliger Aufbau erzeugt einen kontinuierlichen Kühleffekt bei geringem Wasserverbrauch und ermöglicht die Kombination verschiedener Tonfarben. Die Konstruktion erlaubt den Austausch einzelner Komponenten und eine sortenreine Rückführung in den Kreislauf.

Raum-Klima-Wandel bietet eine ressourcenschonende Alternative zu herkömmlichen Klimaanlagen, mit Fokus auf Ästhetik, Materialität und Konfigurierbarkeit.

Felt the Future – walking with wool

Durch die Entwicklung von Prototypen für Schuhe aus 100 % Wolle zeige ich einen praktikablen Monomaterial-Ansatz, der die regionale Schafzucht stärken, den Erhalt von Heidelandschaften unterstützen und traditionelle Schuhmacherhandwerkskunst neu beleben kann.
Anstatt auf globale Lieferketten zu setzen, untersuche ich dezentralisierte Produktionsmodelle wie lokale Werkstätten oder CNC-Fräsen, um Abfall zu minimieren und lokale Gemeinschaften zu stärken.
Meine Arbeit legt zudem den Grundstein für zukünftige Forschung zur biologischen Abbaubarkeit von Wollsohlen und zum luftreinigenden Potenzial abgeriebener Wollfasern.
Auch wenn noch nicht alle Konzepte vollständig umgesetzt sind, zeigen diese Erkenntnisse, wie zirkuläres Design mit erneuerbaren Materialien die Schuhindustrie neu denken und umfassende sozial-ökologische Veränderungen anstoßen kann.

Tee Time Transport

„Tee Time Transport“ ist ein innovatives Golfcart-Konzept für Porsche, das die Prinzipien von Automobil- und Industriedesign verbindet. Ziel des Projekts war es, ein neuartiges Fahrzeug für den Golfplatz zu gestalten, das Ergonomie, Nachhaltigkeit und die Designphilosophie von Porsche vereint. Das Konzept zeichnet sich durch eine kompakte, sportliche Formensprache, hochwertige Materialien und eine auf die Nutzerbedürfnisse abgestimmte Gestaltung aus. Der Entwicklungsprozess basierte auf umfangreicher Recherche, Nutzerinterviews und der Übertragung charakteristischer Porsche-Designelemente auf ein neues Mobilitätskonzept. „Tee Time Transport“ schafft so ein emotionales und funktionales Fahrerlebnis, das den exklusiven Anspruch der Marke auf dem Golfplatz erlebbar macht.