SIEBDRUCK TO-GO

Drucken ist ein traditionelles Handwerk und wichtiger Teil unserer kulturellen Geschichte. Der Siebdruck zählt zu den vielseitigsten Techniken, da er unterschiedlichste Materialien bedrucken und langlebige, hochwertige Ergebnisse liefern kann. Trotz seines kreativen Potenzials findet er im schulischen Kontext kaum Anwendung.
Die Masterthesis untersucht das Potenzial des Siebdrucks sowie die Hindernisse für dessen Integration in Schulen und entwickelt mit »SIEBDRUCK TO-GO« ein mobiles Konzept zur besseren Zugänglichkeit.

Das modulare System vereint transportable Einheiten mit Werkzeugen und Materialien für Siebdruck-Workshops. Ein flexibler Werkstattwagen auf Basis des Eurobox-Systems ermöglicht Siebdruck auch bei begrenztem Platz und Ressourcen. Ziel ist es, Schüler*innen spielerisch kreative und handwerkliche Fähigkeiten zu vermitteln und das traditionelle Handwerk in einer zunehmend digitalen Welt zu fördern.

LiLa

LiLa – steht für Lightweight Lampe und ist der Beginn einer Leuchtenserie. Inspiriert von der Einfachheit, Leichtigkeit und Modularität von Zeltstangen bietet LiLa die Möglichkeit verschiedenster Kombinationen und Anwendungen. Das Prinzip der Zeltstangen bedeutet ein modulares System aus einem Lichtmodul, welches nach Belieben aneinandergesteckt und damit erweitert werden kann. Unterschiedliche Adapterteile, die in das Klicksystem integriert werden, sowie die Möglichkeit, diese gegeneinander zu drehen, lassen verschiedene Leuchtenszenarien zu. Die Serie besteht aus acht verschiedenen Modulen und ermöglicht eine flexible Nutzung als Steh-, Wand- und Pendelleuchte.
Das Augenmerk der Serie liegt auf der Reduktion und der Verwendung von leichten Materialien, der einfachen Demontierbarkeit bei Reparaturen oder technischer Entwicklung, der Separierbarkeit der verwendeten Materialien und der verbauten Technik sowie der Verwendung von LED als energieeffizientes und langlebiges Leuchtmittel.

Lux Keri

Lux Keri ist eine interaktive Lichtröhreninstallation. Sie lädt den Besucher ein, wundersame Farbenwelten auf eigene Faust zu erkunden und selbst Einfluss auf das Licht der Röhren zu nehmen. Zudem bietet sie die Möglichkeit, ein Spiel zu spielen, bei dem es darum geht, ein flackerndes Feuer zu beschützen, welches sich auf den Röhren ausgebreitet hat. Wasser versucht, das Feuer auf den einzelnen Röhren zu löschen, doch wenn man schnell genug ist, kann man das Feuer am Leben erhalten.

Der Begriff leitet sich aus dem lateinischen Wort für Licht und dem griechischen Begriff für Kerze ab.

Die Arbeit besteht aus recycelten weißen HT-Rohren, in deren Mitte LED-Stripes angebracht sind. Am unteren Ende jeder Röhre befindet sich ein Sensor, der für die Interaktivität verantwortlich ist. Diese wird über einen programmierten Mikrocontroller gesteuert.

Reflection of mind on body

Dieses Projekt untersucht die tiefe und komplexe Beziehung zwischen Geist und Körper anhand psychosomatischer Erkrankungen, bei denen sich psychischer und emotionaler Stress in körperlichen Symptomen äußert. Diese Störungen entstehen häufig aus Kindheitserfahrungen und unterdrückten Emotionen und zeigen, wie stark das innere Selbst den Körper beeinflussen kann.
In diesem Projekt ist Schmuck nicht nur dekorativ; er wird zu einer tragbaren Form der Kommunikation, die die unsichtbaren, unausgesprochenen inneren Kämpfe ausdrückt. Der Körper, oft die erste Oberfläche, auf der sich psychischer Schmerz zeigt, wird sowohl zur Leinwand als auch zur Botschaft.
Als Schmuckkünstlerin, die sich der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlt, fertige ich alle Stücke aus Biomaterialien, um keine Abfälle zu produzieren. Diese bewusste Entscheidung verleiht dem Projekt eine weitere Bedeutungsebene, die nicht nur emotionale Heilung, sondern auch ökologische Verantwortung widerspiegelt.
Ziel des Projekts ist es, durch den Schmuck auf psychosomatische Erkrankungen aufmerksam zu machen und die Verbindung zwischen Geist und Körper sichtbar zu machen.

Layers

Defensives Design und Hostile Architecture sind in Städten auf der ganzen Welt gängige Praxis. Um bestimmte Gruppen von Menschen davon abzuhalten, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten, muss die Allgemeinheit unter menschenfeindlichem Design leiden.

Kann eine Sitzbank dazu beitragen, den öffentlichen Raum menschlicher zu gestalten und die Gemeinschaft zu fördern?

Layers ist ein Banksystem, das menschenorientierte Stadtplanungskonzepte wie „Eyes on the Street“ berücksichtigt, bei denen integrative Räume anstelle von leeren, unsicheren Nicht-Räumen sozial nachhaltige und sichere Stadtgebiete schaffen. Es schafft einen Ort, der es den Nutzer*innen erlaubt, ihre Zeit so zu verbringen, wie sie es möchten. Das modulare System aus Betonblöcken, die aus industriellem Überschuss gegossen werden, und die Sitzfläche aus lokalem Nadelholz ermöglichen Sitzen, Anlehnen und Liegen.

Layers ist nachhaltig für die Umwelt, unsere Gesellschaft und die Arbeiter*innen, die es zusammenbauen.

NESSIE

Heutzutage werden Algen meist unter Wasser auf langen Kunststoffleinen gezüchtet – ein Verfahren, das Plastikmüll in den Ozeanen hinterlässt und für kleinere Akteure kaum nutzbar ist, da es eine große Infrastruktur für die Verankerung verlangt. Dabei haben Algen als Ressource enormes Potenzial für biologisch abbaubare Kunststoffe, Textilien und Biokraftstoffe. Warum also den Zugang zum Anbau nicht erleichtern und gleichzeitig unsere Meere entlasten?

NESSIE ist eine ökologische, no-tech-Alternative: ein Edelstahlsystem aus einem einzigen Blech, das das Algenwachstum maximiert. Die glatte Oberfläche ermöglicht die natürliche Anhaftung der Algen; die Kegelform optimiert die Sonneneinstrahlung.
Statt geschweißtem Stahl ist es flach aus einem Monomaterial gefertigt, mit 16 Nieten direkt vor Ort biegbar – und spart Kosten, Lager- und Transportaufwand. NESSIE benötigt nur eine Schwimmkugel zur Befestigung, fügt sich harmonisch in die Küstenlandschaft ein und ist vollständig recycelbar.

Aurelies Goldener Weg

Ich habe immer gedacht, dass ich weiß, was mir gefällt und was nicht.

Auf mich allein gestellt in Stuttgart wusste ich nicht mehr, was mich fesselt, anspornt und motiviert. Ich fühlte mich leer und ideenlos. Diese Herausforderung, die das Designen an mich stellt, machte mich wütend und überforderte mich. Ich fühlte mich nackt und entblößt, mit all meinen Schwächen.

In meiner Masterarbeit mache ich mich selbst zum Thema. Ich starte den Versuch, mich von außen zu betrachten und mein Innerstes hervorzuholen. Nicht ohne Selbstzweifel und Ängste, aber mit dem Ziel, eine selbstbewusste Designerin zu werden.

Die Arbeit am Designen zwingt mich, wahrhaftig und ehrlich zu arbeiten; Designen ist ein Versuch, meine Emotionen zum Ausdruck zu bringen. Ich arbeite mit meinen Ängsten und meinen Verletzlichkeiten, ohne dass sie mich überwältigen. Ich arbeite mit ihnen, um sie zu überwinden. Diese Emotionen setze ich sowohl in Zeichnungen als auch in Kleidung kreativ um.

Ease

Heutzutage stehen Eltern zunehmenden Herausforderungen gegenüber, die sich auf die Familienbande sowie auf die Entwicklung des Kindes auswirken können. Das abendliche Ritual des Vorlesens hat einen besonders hohen Stellenwert bei Familien. Es schafft Vertrauen, Sicherheit und gestaltet sich für Eltern oft als einzige bewusste Zeit, die sie nach der Arbeit mit ihrem Kind verbringen können. Daraus entstand ein Möbelstück, das sowohl die Kommunikation als auch die Interaktion innerhalb der Familie fördert.

„Ease“ ist ein modularer Schwinger, der nicht nur als Ort der Ruhe dient, sondern mithilfe des Stecksystems vielfältig und langjährig nutzbar sein kann und den kindlichen Bedürfnissen nach Bewegung, Spiel, Nähe, Fantasie und Interaktion entgegenkommt.

Shear Imagination

Trotz ihrer ökologischen und technischen Qualitäten wird regionale Schurwolle heute nur noch begrenzt genutzt – vielerorts wurde sie durch synthetische Materialien ersetzt oder findet in zu kleinen Märkten Anwendung, um das vorhandene Potenzial auszuschöpfen. Shear Imagination untersucht dieses Potenzial im Kontext des Lichtdesigns. Ein eigens entwickelter Prozess ermöglicht das freie Formen von Filz zu skulpturalen Leuchtkörpern. Dabei werden die natürlichen Eigenschaften des Materials – Wärme, Textur, Lichtdurchlässigkeit – gestalterisch neu interpretiert. Die entstandenen Objekte zeigen Wolle als funktionales Material mit ästhetischer und ökologischer Relevanz. Durch die lokale Verarbeitung können neue Wertschöpfungsketten erschlossen und bestehende Strukturen revitalisiert werden. Das Projekt versteht Gestaltung als Impulsgeber für Wandel und positioniert regionale Wolle als nachhaltige Alternative zu synthetischen Materialien.

NOWO

NOWO ist ein smarter Medikamentenspender, der die Einnahme von Arzneimitteln und Supplements neu organisiert. Statt Tabletten wöchentlich in einem fehleranfälligen Prozess in eine Pillenbox zu sortieren, wird hier der gesamte Vorrat eines Präparats jeweils in einen dedizierten Container gefüllt. Zum Einnahmezeitpunkt entriegelt das System automatisch nur das benötigte Fach – gesteuert durch einen zweistufigen, elektromagnetischen Klappenmechanismus. So wird sichergestellt, dass ausschließlich das richtige Präparat zur vorgesehenen Zeit zugänglich ist.

Das Zusammenspiel aus Geräteinterface, Companion-App und cloudbasiertem Dashboard unterstützt die Nutzerinnen und Nutzer gezielt bei der Einnahme – etwa durch kontextsensitive Erinnerungen, die Auswertung des Einnahmeverhaltens und eine AI-Risikoerkennung bei Wechselwirkungen oder Engpässen. NOWO passt sich flexibel an Tagesrhythmen, Rollen und Gesundheitsdaten an – vom selbstbestimmten Alltag bis zum professionellen Pflegeeinsatz.