SunDrops | collecting solar energy

Für Privatpersonen in städtischen Gebieten ist der Zugang zu erneuerbaren Energien oft beschränkt. Während Eigenheimbesitzer oft schon Zugang zu Photovoltaiklösungen auf ihren Dächern haben, wird Mietern der Zugang zu solchen Technologien häufig verwehrt. Bestehende Solarmodule für Balkone sind im Wesentlichen die gleichen wie die für Dächer.
SunDrops ermöglicht den Zugang zu dezentraler Energieerzeugung für Mieter, indem es den Balkon nutzt, und bietet eine werkzeuglose Installation, wodurch die Hemmschwelle, mit der eigenen Stromerzeugung zu beginnen, gesenkt wird.
Die kompakte Bauweise und das Design sollen eine breite Akzeptanz fördern und machen erneuerbare Energien auch für Mieter zugänglich.
Durch die Nutzung vorhandener Flächen im städtischen Raum trägt SunDrops zur Demokratisierung der Energieversorgung und zur aktiven Beteiligung an der Energiewende bei. SunDrops gestaltet Materialien und Oberflächen für Photovoltaik so um, dass sie in bestehende Außenanlagen passen.

Holobiont

Holobiont untersucht das Potenzial von Mikroalgen als kreislauffähigen Biorohstoff und richtet den Blick auf die unsichtbaren, aber fundamentalen Wechselwirkungen zwischen Mikroben, Wurzeln und Pflanzen in urbanen Ökosystemen. Ein autarker Photobioreaktor zur standortunabhängigen Kultivierung und Ernte von Mikroalgen am Ort der Nutzung steht im Zentrum des Konzepts. Mikroalgen enthalten wertvolle Nährstoffe und Phytohormone, die als natürliche Bodenhilfsstoffe die Pflanzengesundheit fördern, die Biodiversität stärken, Schadstoffe neutralisieren und die Regenerationsfähigkeit von Stadtökosystemen erhöhen. Das Designkonzept vermittelt zukunftsweisend, wie Mikroalgen in biologische Prozesse innerhalb der Stadt integriert werden können, um urbane Ökosysteme resilienter gegen zunehmende Umweltbelastungen wie Hitze, Trockenheit und Schadstoffe zu machen. Das Objekt ist aus langlebigen Monomaterialien gefertigt und so konstruiert, dass alle Rohmaterialien in ihre Rohstoffkreisläufe rückführbar sind.

C808

Connecting.808 ist ein Diplomprojekt, das die Komplexität klassischer elektronischer Musikproduktion reduziert und eine intuitive, immersive Benutzererfahrung ermöglicht. Im Zentrum steht ein modulares System, das Nutzer befähigt, einzelne Klangbausteine wie Basslines, Synths und Percussion-Elemente separat zu speichern, zu bearbeiten und live miteinander zu kombinieren.
Eine innovative Gestensteuerung erlaubt es, die Dynamik der Bausteine durch die räumliche Anordnung der Devices in Echtzeit zu modulieren. Ergänzend ermöglichen berührungssensitive Oberflächen mit LED-Matrix die Steuerung von Effekten wie Reverb und Delay sowie die gezielte Auswahl von Samples.
Connecting.808 integriert Hard- und Software in einem nutzerfreundlichen Interface, das kreative Freiheit fördert und technische Barrieren minimiert. Ziel ist es, Musikproduktion zu demokratisieren und eine neue, physisch erfahrbare Form der Klanggestaltung zu etablieren.

LÄISA

LÄISA ist ein fahrbares Gehäuse und Interface zur sicheren und kindgerechten Nutzung von Lasercuttern. Es wurde für Schulen und Kinder ab acht Jahren entwickelt. Die User legen eine Handzeichnung der gewünschten Schnittkontur auf die ausklappbare Arbeitsfläche. Eine Kamera erfasst die Form, und ein Projektor wirft diese wieder auf die Arbeitsfläche. Projizierte Erklärungen und Grafiken leiten die User zum fertigen Bauteil. Es können Holzplatten bis zu 12 mm eingelegt werden, und die Kontur wird bearbeitet und ausgeschnitten. Das Gerät ersetzt damit den Umgang mit einer professionellen Software und öffnet einer großen Zielgruppe das Arbeiten mit Lasercuttern. Beim Schneiden entsteht Rauch, die abschließbare Serviceklappe ermöglicht den werkzeugfreien Wechsel von Luftfiltern der internen Absaugung. Das Gehäuse ist höhenverstellbar und kann so an Altersgruppen oder auch das Arbeiten im Stehen angepasst werden. LÄISA ist mit dem Rollstuhl unterfahrbar und kann einhändig bedient werden.

Oneiroi

Oneiroi ist eine Büchersammlung zum Thema Träumen, bestehend aus fünf Bänden. Um den oft fragmentierten und verwirrenden Charakter eines Traums einzufangen, welcher uns Menschen häufig morgens desorientiert zurücklässt, folgt die Büchersammlung bewusst nicht den typischen Konventionen einer Buchreihe. Die Bände variieren in ihrem Format und behandeln verschiedene Aspekte des Träumens. Sie können in beliebiger Reihenfolge gelesen werden und funktionieren sowohl einzeln als auch zusammen.

Eines der Bücher dient als Schlüsselelement: Es beinhaltet Zusatzinhalte der anderen vier Bücher und lässt sich durch Drehen und Verschieben physisch an diese anlegen. Durch verschiedene Indizien lassen sich die passenden Seiten den Büchern zuordnen, wodurch ein interaktiver Prozess des Verknüpfens und Erinnerns entsteht – ähnlich dem Versuch, die Bruchstücke eines Traums zusammenzufügen.

Die Kunst des Aufschiebens

Es gibt viele Menschen, die sich manchmal dabei ertappen, sich mit Nebensächlichkeiten abzulenken, obwohl man sich eigentlich einer wichtigen Aufgabe widmen sollte.
Dieses Phänomen wird als Prokrastination oder auch „Aufschieberitis“ bezeichnet.
In meiner Recherche habe ich herausgefunden, dass die Prokrastination nach aktuellem Forschungsstand nicht nur schlechte Seiten hat, sondern auch die Kreativität fördern kann.
Darauf basierend habe ich ein Journal gestaltet, das vor allem Kreativen, die bei ihren Arbeitsprozessen zur Prokrastination neigen, als Unterstützung und Wegbegleiter dienen soll.
Das Journal ist in verschiedene Abschnitte eingeteilt, mit denen man arbeiten kann, je nachdem, in welcher Situation man sich während des Prozesses befindet (z. B. Motivationslosigkeit, schlechtes Gewissen durch Prokrastination). Jeder Abschnitt startet mit einer kurzen Einleitung und darauf folgen praktische Anwendungen, wie z. B. die Motivation gesteigert werden kann.

Cocktails & Creativity

Im Rahmen des Masterprojekts „Cocktails & Creativity: The Essence of Cocktail Culture“ habe ich die essentielle Grundausstattung einer Bar in einem kombinierten Barutensil vereint. Nach einem ausführlichen historischen und popkulturellen Einstieg in die Bar- und Cocktailkultur definierte ich, welche Utensilien zur unverzichtbaren Basisausstattung gehören – also jene Werkzeuge, die notwendig sind, um die meisten klassischen Cocktails zuzubereiten.
Als gestalterische Grundlage diente die von mir entworfene fiktive Cocktailbar „Circolo Cremisi“, die eine stilistische Richtung sowie eine bestimmte Atmosphäre vorgibt, welche sich im finalen Entwurf widerspiegelt.
Das daraus entwickelte multifunktionale Barutensil – bestehend aus Cocktailshaker, Barmaß, Barsieb, Barlöffel, Stößel und Rührglas – ermöglicht die Zubereitung aller gängigen Cocktailklassiker.

Dar in Miyāne

Dar in Miyāne erforscht die Verbindung von Schrift und Sprache und deren Bedeutung für das eigene Selbstverständnis im Kontext der Migration.
Sie erzählt die Geschichten von Menschen aus unterschiedlichen Regionen der Welt und vermittelt persönliche Erfahrungen in fremden Sprachräumen.
Vergängliche Wort-Objekte und ephemere Rauminstallationen materialisieren sich durch persische Schrift und Sprache und verweben sich mit unseren Körpern. Sie entfalten ihre Wirkung auf eine sinnliche und vielschichtige Weise.

SICH VERÄNDERNDE FARBEN

Wie sieht die Zukunft der Farbenherstellung aus, d. h. wie können wir Farben herstellen, die unserer Umwelt nicht schaden, sondern sie bereichern?
Flügel der Morpho-Schmetterlinge sind eines der bekanntesten Beispiele von Strukturfarben. Die Nanostrukturierung der Flügel ermöglicht es, durch das Zusammenspiel von Bewegung und Licht die Farbtöne der Flügel zu verändern.

Doch könnten auch Mikroorganismen Strukturfarben produzieren? Flavobakterien sind eine Klasse von Meeresbakterien, die dichte und hoch organisierte Kolonien in Größenordnungen bilden, die den Wellenlängen des Lichts entsprechen. Dadurch entstehen optische Strukturen, die als photonische 2D-Kristalle bekannt sind, und daraus resultierende Strukturfarben.

Als Habitat für die Flavobakterien habe ich mit 3D-Druck von Biotubes gearbeitet, einem aktuellen BurgLabs-Forschungsprojekt. Es entsteht ein Konzept für Bausteine, die in eine Art lebendige (und farbverändernde) Installation integriert werden können.

Avito

Avito ist eine spielerisch gestaltete Vogelstation für Kindertagesstätten und Grundschulen. Sie soll Kinder für die Vielfalt der Vogelwelt begeistern und gleichzeitig für die Herausforderungen sensibilisieren, denen Vögel durch den Klimawandel begegnen müssen.
Im Zentrum steht eine modulare Station mit Bereichen zur Fütterung, Wasserversorgung und Reinigung. Diese Module laden Kinder zur Beobachtung und Pflege ein, fördern Verantwortung und Achtsamkeit und schaffen durch die wiederkehrende Interaktion eine emotionale Verbindung zwischen Mensch und Tier.
Ergänzt wird die Station durch ein kindergerecht gestaltetes Buch und einen Planer. Diese vermitteln Wissen über heimische Vogelarten und den Einfluss des Menschen auf ihre Umwelt.
Avito verbindet spielerisches Lernen mit praktischem Naturschutz. Die Kinder erleben unmittelbar, wie wichtig ein bewusster Umgang mit der Natur ist und leisten selbst einen Beitrag dazu, Vögeln bei der Anpassung an veränderte Umweltbedingungen zu helfen.