Piracema

Dieses Projekt wurde aus dem Wunsch heraus geboren, Kolumbien und Deutschland durch Design zu verbinden. In Zusammenarbeit mit der Firma Showroom 902 entwickelte ich für deren Marke QUINTA EDICIÓN ein neues Möbelprodukt, das nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch das Potenzial beider Länder widerspiegelt.

Traditionell, zeitgenössisch und innovativ ist das Motto dieses Projektes. Kolumbianische und deutsche Einflüsse kombiniert in einem Design.

Migration fördert den kulturellen Austausch und eröffnet dadurch völlig neue Möglichkeiten. Dieser Stuhl schafft eine Brücke zwischen beiden Kulturen und verbindet das Gefühl von Heimat mit der Aussicht auf Integration im neuen Zuhause. Durch seine Gestaltung wird deutlich, wie Integration zu einem Erlebnis wird, das sowohl Traditionen als auch neue Wege eröffnet.

Heute gab es Fruchtjoghurt

Diese autobiographische Graphic Novel ist eine Sammlung von Kindheitserinnerungen.
Wie fühlt es sich an, in Armut aufzuwachsen, und inwiefern wirken sich die Erlebnisse auf das spätere Leben aus? In mehreren Kapiteln werden persönliche Erfahrungen erzählt, die unterschiedliche Aspekte von Armut im Alltag sichtbar machen.

Für eine bessere Verständlichkeit habe ich meine Zeichnungen mit kurzen, prägnanten Sätzen und einigen wenigen Sprechblasen ergänzt. Mir war es wichtig, keine Barrieren zu schaffen und die Geschichte für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen. Durch reduzierte Sprache soll die Geschichte unabhängig von Bildungshintergrund oder Vorerfahrungen für alle lesbar und nachvollziehbar sein.

Ich bin jeden Tag am Strand, schwimme und spiele Gameboy. Es ist ein Traum.

Ein Quilt, gefertigt aus alten, mit Erinnerung aufgeladenen Textilien, erzählt und verknüpft Geschichten von Erlebnissen in der Ferne und von der Leichtigkeit des Reisens. In dem textilen Objekt werden banale touristische Erlebnisse rekontextualisiert, indem sie die für Souvenirs typische Aufwertung im heimischen Kontext erfahren und hierbei die intime Gestalt einer Decke annehmen. Die Erzählstruktur der bereits verblassenden Erinnerungen entfaltet sich durch verschiedene Techniken wie beispielsweise dem Einsticken von Zeichnungen, verborgener Objekte sowie Fragmenten aus Postkarten und Fotos.

MY-CO

Was wäre, wenn Räume wachsen könnten, statt gebaut zu werden?

Die Abschlussarbeit „MY-CO“ untersucht das transformative Potenzial von Myzelkompositen als lebendige, kreislauffähige Materialien für die Innenarchitektur. Am Beispiel der bischöflichen Weingüter Trier entsteht ein ortsspezifisches Gestaltungskonzept, das theoretische Ansätze mit experimenteller Materialforschung verbindet.

Im Zentrum steht ein innovativer, 3D-druckbarer Biomasse-Pilz-Verbundwerkstoff auf Basis von Treber, einem Nebenprodukt der regionalen Bierproduktion. Die Zusammensetzung ermöglicht ein hohes Maß an Formstabilität, auch nach der Dehydrierung, und eröffnet neue Spielräume für die gestalterische Praxis.

Basierend auf umfangreichen Materialtests wird ein Anwendungsspektrum entwickelt, das die Qualitäten und Grenzen des Werkstoffs einbezieht: modulare Elemente für den Retailbereich, akustisch wirksame Oberflächen sowie objekthafte Installationen im Ausstellungsdesign.

Nerea Skin

Diese Thesis präsentiert Nerea Skin, eine biologisch abbaubare Verpackung für flüssige und halbfeste Kosmetikprodukte. Sie wurde entwickelt, um Plastikmüll in der Schönheitsindustrie zu reduzieren, indem regenerative Materialien wie Algen verwendet werden. Diese Materialien sind flexibel und kompostierbar und bieten gleichzeitig Schutz und antibakterielle Vorteile für das Produkt.

Die Verpackung besteht aus Einwegkapseln, die Funktionalität mit Ästhetik verbinden. Ihre natürlichen Texturen, das matte Finish und organische Formen schaffen ein taktiles und emotionales Erlebnis. Inspiriert von minimalistischem und naturbasiertem Design helfen sie den Nutzer*innen, sich stärker mit dem Produkt und seinem Zweck zu verbinden.

Das Projekt folgte der Double-Diamond-Methode und kombinierte Recherche, Materialtests und Prototyping. Nach zahlreichen Experimenten entstand die finale Rezeptur aus Alginat, Chitosan und einem Weichmacher zur Verbesserung der Eigenschaften. Das Ergebnis ist eine funktionale und nachhaltige Verpackung, die eine verantwortungsvollere Zukunft für Kosmetikprodukte unterstützt.

DIN 18400-4

Die meisten Objekte und Bilder, mit denen wir täglich interagieren, werden mit und durch Computer hergestellt. Die Integration von Computern beeinflusst nicht nur die Entstehung dieser Objekte und Bilder, sondern auch die Konstruktion von Realitäten.

Diese räumliche Installation zeigt gemischte Darstellungen (3D und 2D) der Türgriffe des Medienhauses. Obwohl für diese Griffe industrielle Standards gelten, machen Installationsabweichungen und Abnutzung jedes Exemplar einzigartig. Nicht einheitliche, aus Harz 3D-gedruckte Artefakte, die an der Struktur und den Griffen platziert sind, heben oft übersehene Alltagsgegenstände hervor. Die Installationsstruktur, gefertigt aus standardisierten Aluminiumprofilen und an die Architektur des Ausstellungsraums angedockt, umfasst Elemente, die mit CAD, 3D-Drucksoftware, prozeduralen 3D-Tools und Modellierungssoftware erstellt wurden.

Layers

Defensives Design und Hostile Architecture sind in Städten auf der ganzen Welt gängige Praxis. Um bestimmte Gruppen von Menschen davon abzuhalten, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten, muss die Allgemeinheit unter menschenfeindlichem Design leiden.

Kann eine Sitzbank dazu beitragen, den öffentlichen Raum menschlicher zu gestalten und die Gemeinschaft zu fördern?

Layers ist ein Banksystem, das menschenorientierte Stadtplanungskonzepte wie „Eyes on the Street“ berücksichtigt, bei denen integrative Räume anstelle von leeren, unsicheren Nicht-Räumen sozial nachhaltige und sichere Stadtgebiete schaffen. Es schafft einen Ort, der es den Nutzer*innen erlaubt, ihre Zeit so zu verbringen, wie sie es möchten. Das modulare System aus Betonblöcken, die aus industriellem Überschuss gegossen werden, und die Sitzfläche aus lokalem Nadelholz ermöglichen Sitzen, Anlehnen und Liegen.

Layers ist nachhaltig für die Umwelt, unsere Gesellschaft und die Arbeiter*innen, die es zusammenbauen.

Nora

Das Porzellanservice „Nora“ verbindet auf außergewöhnliche Weise Funktionalität, Stabilität und Komfort. Kein Element ist auf nur eine Funktion beschränkt. So können die Teller sowohl als Unterteller oder Untertassen wie auch als Deckel verwendet werden, was das Servieren und Aufbewahren von Speisen erleichtert.
„Nora“ bietet durch seine Einfachheit eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten. Ob im Alltag, vor dem Fernseher oder zu besonderen Anlässen – das Service kann in den unterschiedlichsten Situationen eingesetzt werden.
Jedes Teil ist durchdacht gestaltet und besticht durch ein feines Relief am oberen Rand, welches das Ess- und Trinkerlebnis zusätzlich bereichert und zu einer haptischen Erfahrung einlädt. Der feine Reliefrand hebt das Service von gewöhnlichem Geschirr ab und macht es zu einem besonderen Blickfang auf jedem Tisch. Durch seine Einzigartigkeit soll es zum Entdecken einladen, Menschen spielerisch zusammenbringen und zum gemeinsamen Austausch anregen.

learning by using

„we shape our tools, and thereafter our tools shape us“ (john m. culkin)

der einfluss von produkten ist omnipräsent. die arbeit ‚learning by using’ deckt auf, dass dieser sich nicht nur auf das verhalten von nutzer:innen erstreckt, sondern direkt deren wissen beeinflusst. so helfen bspw. navigationsgeräte, die richtige route zu finden, wirken sich aber negativ auf den natürlichen orientierungssinn aus.

die arbeit überführt das phänomen der lernerfahrung in ein theoretisches modell und leitet daraus einen gestaltungsansatz ab, der gestalter:innen befähigt, produkte mit neuem mehrwert zu gestalten. der ansatz besteht aus sechs gestaltungsprinzipien und der learning experience methode (lxd-methode), die sich problemlos in bestehende gestaltungsprozesse integrieren lassen. diese werkzeuge werden in der arbeit an demonstratoren angewandt: u. a. ein taschenrechner, durch welchen die nutzer:innen rechnen lernen, oder ein wasserspender für mehr verantwortungsbewusstsein im umgang mit wasser.

Berta, Family & Friends

Textile Designobjekte mit Charakter.

Die Schafe selbst waren Inspirationsquelle für eine Reihe von textilen Objekten. Die Wolle von Berta, Family & Friends, der Herde Shetlandschafe, wurde eigenhändig geschoren und zu Textilien verarbeitet. Duris Vlies stach durch seine natürlichen Farbverläufe sowohl in der Faser als auch über das gesamte Vlies hervor. Es wurde einseitig verfilzt – auf der einen Seite festes Textil, auf der anderen die ursprüngliche Fellstruktur.
Eine flächige Färbung hebt den natürlichen Verlauf hervor – kräftiges Blau blitzt durch die Spitzen und lädt zur haptischen wie visuellen Erkundung ein.

Die enge Verbindung zum Tier und der unmittelbare Herstellungsprozess verleihen den Objekten eine besondere Authentizität und schaffen Wertschätzung – für das Schaf, das Material und das Produkt.
Die bewusste Nutzung europäischer Wolle – eines oft übersehenen Materials – ist zugleich ein gestalterisches und ökologisches Statement.