SOLUS SIMUL

Im Zuge des weltweiten demografischen Wandels nimmt der Anteil älterer Menschen an der Alterszusammensetzung der Bevölkerung allmählich zu. Insbesondere ältere Frauen, die zahlenmäßig weitaus stärker in der Überzahl sind als Männer, haben ein größeres Risiko, allein zu leben, und werden mit mehr psychologischen und lebenspraktischen Herausforderungen konfrontiert. Wie man ihnen helfen kann, ein besseres Leben mit weniger Einsamkeitsgefühlen zu führen, ist der Schwerpunkt dieses Projekts.
SOLUS SIMUL bedeutet “gemeinsam allein”, und der Vorschlag sieht einen Raum für das Zusammenleben älterer Frauen vor. Hier können die Bewohnerinnen die Türen ihrer privaten Wohnungen schließen und haben außerdem die Möglichkeit, in allen Bereichen des täglichen Lebens mit anderen zusammenzuarbeiten. Dadurch wird nicht nur die Gefahr der Isolation verringert, sondern auch die Zahl der sozialen Aktivitäten erhöht, die das Leben für ältere Frauen angenehm machen. Ein Ort bietet sowohl Privatsphäre als auch Gemeinschaft.

Platform: Playground.

Platform: Playground. verbessert die Aufenthaltsqualität auf dem Bahnsteig, insbesondere für wartende Kinder.
Es werden nicht zu auffällige, doch recht klare Möglichkeiten vermittelt, sich neu, individuell und freier zu verhalten – konträr zu einigen zur Zeit herrschenden Normen und Verboten. Die abstrakten, einfachen Formen erlauben es und motivieren dazu, die Objekte passend, nach den individuellen Bedürfnissen zu nutzen. Spielen und Entdecken sind sichtbar erlaubt.
Durch Platform: Playground. verschwinden Linien / Grenzen in den Köpfen der Wartenden. Der Bahnsteig kann zu einem lebendigen, inklusive Ort werden, an dem alle Menschen, insbesondere Kinder gern, entspannt, wahrgenommen kürzer auf ihre Bahn warten.
Betreuung: Prof. Nils Krüger und Prof. Antonella Giannone.

MARVO

Durch die Pandemie ist die Schule mehr in den Fokus gerückt. Wie wird diese Zeit, mit den Erkenntnissen über den Lernprozess, die Schule beeinflussen? Der Lernprozess ist individuell und hängt von vielen Aspekten ab, welche bei projektbasierten Lehrkonzepten einbezogen werden können. So soll man Wissen aktiv konstruieren und sich aktiver damit auseinandersetzen. Das gelingt nur in der richtigen Umgebung. Die Anforderungen an den Lernraum haben sich geändert, so sollte er durch eine durchdachte Ausstattung möglichst viele Szenarien ermöglichen.
Mit Marvo soll der Lernraum flexibler werden. Mit Gestell dient er als Arbeitsstuhl und Hocker. Ohne können die unterschiedlichen Polster eine Lern- und Entspannungslandschaft formen. So entstehen temporäre Situationen, über die sich die Schüler*innen den Raum zu eigen machen und auf Bedürfnisse reagieren können. Die bunten kombinierbaren Elemente ermöglichen es, sich individuell auszudrücken und gleichzeitig ein Zugehörigkeitsgefühl zu bekommen.

Alleine Essen

Mein Diplomarbeitstitel ist Forschung von Geschirr-Entwicklungen und Design bezogen auf Einpersonenhaushalte, Lebensstile und Trends.
Hintergrund der Themenwahl ist die sich rasant verändernde Gesellschaft, viele neue Lebensstile und das daraus resultierende große Interesse an Gesundheit. Insbesondere habe ich mich entschieden, mit vielen neu entstehenden Single-Haushalten als Zielgruppe zu recherchieren und zu diesem Zweck die Konsumtendenzen und Werte des modernen Menschen zu recherchieren. Ich betrachtete Essen und den Akt des Essens selbst als Kultur, also führte ich meine Forschungen unter der Prämisse durch, dass neu entstehende Gruppen wie Einpersonenhaushalte ihre eigene Esskultur haben würden.

Mütter im Stress / Mothers under stress

Mütter stehen in der heutigen Gesellschaft unter immer mehr Druck. Es werden viele Anforderungen an sie gestellt – die Rolle der emanzipierten Frau trifft auf eine traditionelle Mutterrolle. In vielen Fällen kommen noch eine hohe Eigenerwartung hinzu. Zusätzlich bleibt den Frauen oftmals keine Zeit für sich selbst, um dieser Problematik entgegenzuwirken.
Mithilfe der Methode der Achtsamkeit wurde ein anpassungsfähiges Konzept entwickelt, das über das Kind zur Mutter gelangt. Somit wird unmerklich die ganze Familie miteinbezogen und spielerisch der beschriebenen Problematik entgegengewirkt. Die Methode der Achtsamkeit soll ungezwungen in den Alltag eingebettet und die Mutter gemeinsam mit dem Kind für das Thema sensibilisieren.
Durch das Konzept Achtsamkat habe ich mithilfe eines Buches und dazugehörigen Produkten einen Lösungsansatz gefunden einen der einen Ausweg der stressigen Mutterrolle bietet.

Design for Disability

Die Nutzungsfreundlichkeit von abgepackten Lebensmitteln lässt oft zu wünschen übrig – kleine, schlecht greifbare Laschen oder festsitzende Deckel erschweren die Handhabung besonders für Menschen mit Behinderungen und körperlichen Einschränkungen.
In meiner Masterarbeit habe ich mich mit verschiedenen Accessible Design-Konzepten auseinandergesetzt und eine Lebensmittelverpackung gestaltet, die sich einfacher und sicherer öffnen lässt:
„i-si“ ist ein Konzept für eine flache Schalenverpackung für Lebensmittel im Kühlregal. Durch einen hervorstehenden Fuß an der Schale und die erweiterte Lasche der Deckfolie lässt sich die Verpackung auch mit mangelnder Kraft in den Fingern oder sogar einhändig mühelos öffnen. Der Fuß ist mit einer Beschriftung in Brailleschrift versehen, um sehbehinderten Menschen ebenso die Nutzung zu erleichtern. Die „i-si“-Schalenverpackung besteht aus thermisch formbarem Papier mit einer Barriereschicht und lässt sich über das Altpapierrecycling entsorgen.

QR134

Der Quartiersraum Winterhuder Weg 134 ist ein neuer Raum für Soziale, kulturelle oder nachhaltige Ideen und Projekte im Winterhude-Uhlenhorst in Hamburg. Direkt neben dem QR 134 gibt es eine ehrenamtliche Fahrradselbsthilfewerkstatt und das WiQ-Café. Durch drei Angebote wird hier ein erlebbarer Ort für eine lebendige Nachbar*innenschaft mit partizipativer Stadtteilkultur und sozialer Teilhabe. Nachbar*innen werden eingeladen, die Räumlichkeiten mit vielfältigen Ideen für das Quartier zu bespielen und selbst einen eigenen “Dritten Ort” für sich zu gestalten. Um das zu ermöglichen, wurde eine Ausstellung mit einem neuen Raumkonzept geplant und verschiedene Nutzungsszenarien aus Möbeln, Geräten und Requisiten wurden installiert, die für weitere Raumgestaltung zur Verfügung stehen. Diese Installationen sollen das Potential des Raums zeigen und thematisieren: Welche Bedürfnisse gibt es in der Nachbar*innenschaft? Und wie können diese räumlich befriedigt werden?

Talkomat

Im Rahmen der Jahresausstellung 2021 wurde beispielhaft ein Thema von FridaysForFuture aufgegriffen: Unter dem Motto „Was bleibt?!“ wird das Artensterben aufgrund von Umweltzerstörung und Klimawandel thematisiert. Menschen werden eingeladen, von ihrem Bezug zu Tieren in der freien Natur assoziativ-erzählend in ein Mikrofon zu sprechen.
Der Talkomat verarbeitet die Worte und reagiert in Echtzeit auf das Gesagte: Fotografien von Tieren, die auf der Roten Liste Deutschlands stehen und vom Aussterben bedroht sind, werden von einem Programm ausgespielt und formen sukzessive eine Collage, wenn in den Aussagen der Partizipierenden bestimmte Wörter erkannt werden. Die Bilder überlagern sich immer wieder gegenseitig – das „Verschwinden der Tiere von der Bildfläche“ wird also nur temporär aufgehoben. Die Selbstwirksamkeit, die die Menschen dabei erleben, steht symbolisch für den Beitrag, den jede*r einzelne leisten kann – sowohl zum Problem, als auch zur Lösung.

Drei Minuten Weg

Auf die Frage: “Was würdest du Menschen ohne Behinderung mitgeben oder was müsste passieren, dass Menschen ohne Behinderung Barrierefreiheit besser verstehen?” bekam ich von vielen die gleiche Reaktion: “Jeder müsste mal einen Tag in unserer Haut stecken, um sensibilisiert zu werden!”

Mein Entwurf setzt sich mit der Orientierung für blinde Menschen im öffentlichen Raum auseinander. Ich habe ein Tastmodell gestaltet, welches der betroffenen Person hilft, den bevorstehenden Weg schon zu Hause antizipieren zu können, um ihn dann erfolgreicher und ohne Hilfe selbst zu begehen.

Summhaus

Das SUMMHAUS verstand sich als verortete Einladung zum kollektiven Summen und Entspannen. In Form einer zweiwöchigen Installation, die aus partizipativen Summobjekten, einer Mitmach-Publikation und einem summenden Programm bestand, ermunterte das Summhaus dazu, das eigene Summen (neu) zu entdecken. Diese vibrierenden Forschungsinstrumente verwandelten die ehemalige Kantine des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) Karlsruhe in ein multi-sensorisches Experimentierfeld.
Die SUMMOBJEKTE lassen uns unsere eigene, von Sprache losgelöste Stimme erfahren. Steckt man* den Kopf in ein Summloch und summt, gerät das Objekt durch die Klänge in Resonanz, wodurch Vibrationen erzeugt werden, die den ganzen Körper erfassen. Je nach Tonlage löst das Summen ein wohliges bis stimulierendes Kribbeln im Körper aus. Ausgehend hiervon nehmen die Summobjekte unterschiedliche Gestalten und Materialien an.