liminal

Depression ist eine der am weitesten verbreiteten, aber oft unterschätzten und stigmatisierten Krankheiten, trotz der Verfügbarkeit von guten Behandlungen und Therapien.
Mit der Covid-19-Pandemie als Katalysator ist die Teletherapie schlagartig zur neuen Norm der therapeutischen Versorgung geworden. Aufgrund mangelnder Erfahrung sowohl auf Therapeut*innen- als auch auf Patient*innenseite sind jedoch neue Probleme entstanden, die nur notdürftig gelöst werden konnten.
Liminal dient als Plattform, um ungenutzte Carsharing-Autos als geeignete, private und zugängliche Räume für Therapiesitzungen zur Verfügung zu stellen, sowie als Schnittstelle zwischen Therapeut*in, Patient*in und Raum, um den Patient*innen nicht nur den notwendigen therapeutischen Ritualrahmen zu bieten, sondern diesen auch für das sich entwickelnde Setting zu optimieren.

URBAN CARGO FLOW

Urban Cargo Flow ist ein Konzept, das sich mit dem Transport von Waren in der Stadt beschäftigt.
Im Konzept findet der Großteil des Warentransports in unterirdischen Zügen statt. Durch diese Verlagerung des Warentransports entstehen Freiräume an der Oberfläche. Urban Cargo Flow umfasst zwei Zugtypen: Der Urban Container Freighter kann zwei Frachtcontainer laden (Europalette mit 1 m Ladehöhe). Das Rotation Load Vehicle ist eine besonders flexible Lösung für die schnelle Auslieferung von Kleinfracht (max. 24 Pos. 60x60x30 cm). Beide Züge sind aerodynamisch optimiert und für die autonome Operation ausgelegt. Ergänzt wird das Projekt durch standardisierte Frachtcontainer (Smart Freight Container), und Surface Shuttles (flexible Transportvehikel für die Oberfläche), sodass eine End-to-End-Lösung für den Warentransport in der Stadt entsteht.

MeiLa

Kinder können gar nicht anders, als zu spielen und die Welt zu begreifen. Und das tun sie überall: in selbstgebauten Höhlen, auf dem Dachboden, unter dem Tisch und vor allem auf dem Fußboden.
MeiLa gibt den Kindern die Selbstständigkeit und Freiheit dort zu spielen, wo sie es wollen. Die transportable Leuchte besitzt eine Leuchtdauer von 10 Minuten. Die benötigte Energie wird vom Kind selbst erzeugt, indem es durch das Ziehen des Ringes einen Seilzugantrieb betätigt. Dadurch ist die Leuchte ressourcensparend und flexibel zugleich.
Auf den Boden gestellt, am Griff getragen, an Kanten, Einkerbungen oder Rundungen aufgehängt, erzeugt MeiLa Lichtinseln zum Spielen. Jeder Ort wird zu einem Raum der Kinder.

Mise en Place

Der Leihservice „Mise en Place“ bietet Denn‘s Biomarkt Kunden eine bequeme, preiswerte Alternative zum Billigelektrogerätekauf: eine kuratierte Auswahl an hochwertigen Küchengeräten von Manufactum, die via einer im Biomarkt verorteten Leihstation jederzeit schnell und unkompliziert zugänglich sind. Wer sich gerne mal in der Küche austobt, es aber, wie so oft der Fall, nicht regelmäßig tut, kann dort für ein paar Euro etwas wie eine Eismaschine entweder spontan ausleihen, sie per App im voraus reservieren oder aber auch die Verfügbarkeit überprüfen und wenn notwendig sich zu einem anderen Standort weiterleiten lassen. So können Kund*innen das Fondue mitsamt dem Käse am Tag der Familienfeier abholen oder sich beim wöchentlichen Einkauf die Zutaten und Gerätschaften für selbstgemachtes Hummus, frische Pasta oder Dörrobst für die Wochentage besorgen. App und Interface verwalten auf simpelste Weise den Leihverlauf und inspirieren mit Rezepten, die zu den saisonal wechselnden Geräten passen.

neue Urne

Wenn wir uns der Frage nach der Zukunft unseres politischen Lebens stellen, müssen wir uns auch darüber Gedanken machen, welche Verantwortung wir mit der Entwicklung und Ausführung von demokratischen Prozessen tragen. Die “Neue Urne” ist meine gestalterische Weiterentwicklung des vernachlässigten gesellschaftlichen und demokratischen Symbols der Wahlurne. Sie soll die Aufmerksamkeit sowohl auf politische Partizipation als auch auf die praktischen Prozesse der Wahl lenken. Dabei war es mir besonders wichtig ein Objekt mit Wiedererkennungswert und ästhetischer Qualität zu schaffen, welches den Werten der Demokratie Ausdruck verleiht, ohne eine politische Gesinnung zu präferieren. Transluzenz ist gerade deshalb eines der zentralen Gestaltungselemente meines Entwurfs. Neben ihrer rituellen Aufgabe löst mein Entwurf auch praktische Probleme des Wahlgeschehens, die bisher vernachlässigt wurden. Sicherheit und eine intuitive Handhabe waren dabei von zentraler Bedeutung.

Odoro

Odoro ist ein Zukunftskonzept für einen Duftdrucker, der Umgebungsgerüche nutzt, um Konzentrationsatmosphären zu schaffen.
Im Jahr 2050 werden neue Arbeitsformen und diverse Lebensentwürfe dazu führen, dass Räume zur Konzentration neu gedacht werden müssen. Durch die Verbindung des Geruchssinns mit dem limbischen System im Gehirn werden Düfte unmittelbar mit Emotionen versehen und deshalb Einfluss auf unser Verhalten nehmen können. Dafür scannt Odoro Umgebungsgerüche und setzt diese am Arbeitsplatz frei, um eine individuelle Atmosphäre zu schaffen. Im Inneren des Duftdruckers befinden sich acht Kapseln, deren Moleküle den zugehörigen Duftklassen angehören. Analog zu einem Farbdrucker können dadurch Gerüche gemischt werden. Durch drei Optionen lässt sich auf dem Scannerteil zwischen Laden, Duft aufnehmen und Duft abgeben wählen.
Das Drucken von Stimmungen durch Gerüche erweitert die Vorstellung von materiellen Druckverfahren, um eine unsichtbare, emotionale Dimension.

Überarbeitung eines Laryngoskops / Revision of a laryngoscope

In der außerklinischen Notfallrettung kommt das Laryngoskop während der endotrachealen Intubation zum Einsatz. Dieses gehört zu den wichtigsten Hilfsmitteln, um die menschlichen Atemwege zu sichern, so dass beispielsweise während einer Reanimation die zu behandelnde Person kontinuierlich beatmet werden kann.
Zusammengefasst wird hierbei ein Beatmungsschlauch in die Luftröhre eingeführt und mit Hilfe eines an dem Schlauch befestigten Ballon abgedichtet, so dass trotz gegebenenfalls auftretender Komplikationen eine Beatmung sichergestellt ist. Der Kiefer wird hierfür mittels Laryngoskops in die notwendige Position gebracht. Die auf den Rettungswagen befindlichen, weitestgehend analogen, Laryngoskope wurden analysiert, überarbeitet und weiterentwickelt.
Das entstandene Konzept ermöglicht schmerzfreies Arbeiten, ergonomische Bewegungszyklen, eine drahtlose Bildübertragung zu anderen ausgewählten Einsatzgeräten und daraus resultierend einen schnelleren Informationsfluss im Team.

Blattwerk

Blattwerk
Ein Vermarktungskonzept für Möbel aus Windkraft Rotorblättern

Die Windkraft steht vor zwei großen Herausforderungen. Es fällt beim Rückbau der Anlagen jede Menge Schrott aus Rotorblättern an, welcher schwierig zu recyceln ist und somit den Nachhaltigkeitsaspekt der Windkraft infrage stellt. Zusätzlich wurde in den letzten Jahren gegen neue Windparks häufig durch Anwohnende geklagt, bevor diese überhaupt gebaut werden konnten, aufgrund eines schlechten Images und von Fehlinformationen. Stichwort: „Not in my Backyard!“

Blattwerk ist ein Start-up, welches sich beider Probleme annimmt. Die Rotorblätter werden zu Stadtmöbeln und dienen als Verbindungspunkt zwischen der Bürgerschaft sowie einer Imagekampagne für die Windkraft, durch welche ihre vielen Vorteile dargestellt und Fehlinformationen beseitigt werden.

hugefancy

Der hugefancy 3D-Drucker ist abstrakte Symbiose aus Open-Source Technologie sowie industrieller Hardware und wurde komplett von uns konzipiert und entwickelt. Mit dem Projekt nehmen wir aktiv Bezug auf die Problematik durch Kunststoffe. Eine zentrale Frage unseres Projekts ist daher, wie wir mit dieser Ressource verantwortungsvoll umgehen können. Die gestalteten Objekte haben einen individuellen und direkten Bezug zum Menschen. Ein solches Design soll unsere Interaktion mit diesen Objekten fördern und unsere Wertschätzung entsprechend positiv beeinflussen. Es wird eine formale und/oder emotionale Verbindung zum Menschen hergestellt. Es werden Alltagsgegenstände geschaffen, die weit mehr als Gebrauchsgegenstände sind.Eben eine derartige Gestaltung soll dem Druckobjekt mehr Wert und Bedeutung geben – und uns als Menschen von einer bloßen Wegwerfgesellschaft distanzieren.

Bilder und ausführliche Projektbeschreibung: https://chriswalter.org/projects/hugefancy/hugefancy_EN.php

Museum of Alternate History

Was wäre, wenn sich Europa nicht vor dem Hintergrund des Patriarchats, sondern eines Matriarchats entwickelt hätte? Welche Geschichten würden seine historischen Artefakte erzählen? Wie würden sie aussehen und welche Aktionen würden sie unterstützen? Und könnten sie uns dazu inspirieren, unsere gesellschaftlichen, historischen, sozialen und politischen Strukturen kritisch zu re-evaluieren?

“Im Wiedererzählen der Ursprungserzählungen untergraben die Cyborg-Autorlnnen die zentralen Mythen vom Ursprung der westlichen Kultur.” (Donna Haraway)

Das Museum of Alternate History behandelt die Geschichtsfiktion eines europäischen Matriarchats. Es kommentiert unter anderem die patriarchalische Einordnung von Körpern in zwei “gegensätzliche” Geschlechter und die Unterwerfung weiblicher und nicht-hetero-normativer Individuen. Sechs Objekte und ihre beschreibenden Texte fordern so die Auseinandersetzung mit vielseitigen politischen, sozialen und kulturellen Themen.