TP COLLECTION 2020

Die TP COLLECTION 2020 ist eine Sammlung an Papier-Porzellan-Objekten, die eine Kritik an unserem enormen Verbrauch von Toilettenpapier darstellen. Durch die Verwendung von wiedergewonnener Zellulose aus gebrauchtem Toilettenpapier in Kombination mit Porzellan wurde ein neues Material geschaffen, um auf die Probleme hinter diesem versteckten Abfallstrom aufmerksam zu machen.

Innerhalb der Ausstellung kann der/die Betrachter*in über die Vorteile unserer körperlichen Abfälle, unsere heutige Wahrnehmung von Hygiene und die Produktion und den Verbrauch von Toilettenpapier aufgeklärt werden.

Im Porzellan wurden die recycelten Fasern integriert und gebrannt. Die Zellulose ist verschwunden, aber ihr Nachlass ist noch zu sehen. Die dunklen Flecken im Inneren der Objekte sind eingekapselte Mineralien aus Körperabfällen und anderen Substanzen aus der Kanalisation. Im Ofen sintern diese Mineralien bei 1250ºC und werden sichtbar. Toxische Rückstände werden während des Brennvorgangs eliminiert.

Mechanical Craft

Mechanical Craft ist ein Forschungsprojekt in den Bereichen Handwerk und Handmade, digitale Tools und Neue Technologien und den Vorstellungen, die wir mit diesen Begriffen verknüpfen. Die Gefässe sind der physische Output der praktischen und theoretischen Recherche. Sie wurden grösstenteils mit einer Maschine hergestellt – können wir sie trotzdem als handwerklich gefertigt wahrnehmen? Oder ihnen kulturellen Wert zuschreiben, wie wir es normalerweise nur bei traditionellen Handwerksgütern tun?
Die Objekte bestehen aus Porzellan, wurden erstellt mit einem generativen Tool und geformt mit einem 3D-Drucker und menschlichen Händen. Als Gefässe reihen sie sich ein in eine lange Tradition keramischer Objekte und können so in Verbindung gebracht werden. Das ungewöhnliche Äußere der Objekte entsteht durch Verdrängung von Masse, wodurch eine Oberfläche entsteht, die nur der Drucker so herstellen kann.

Last Mile Pullit

Beim Transport von Hilfsgütern im humanitären Bereich, sind Lufttransporte und Spezialfahrzeuge wie Sherp kostenintensiv und nicht so weit verbreitet wie nötig. Pullit ist ein geländegängiger Palettenanhänger für die letzte Meile. Die Palette wird den Transfer von Gütern zwischen verschiedenen Transportmethoden erleichtern, um die effektivste und effizienteste Methode zu wählen, trotz der Unsicherheit über die Beschaffenheit der Route, da die neue Palette unerwartete Szenarien überwinden kann, indem sie als Anhänger von allen möglichen lokalen Lösungen gezogen wird, z. B. von einem Boot, einem Tier oder einem Motorrad, da diese den Vorteil haben, flexibler zu sein und den Geldkreislauf bei den Bedürftigen zu halten, anstatt das Geld an Transportunternehmen zu geben.

AVA

AVA ist ein ressourcensparender Wasserhahn für öffentliche Sanitäranlagen mit dem Ziel Wasserkonsum und Wasserverschmutzung sichtbar zu machen. Es ist ein eingeschlossenes System zum Händewaschen und besteht aus einem Waschbecken, Wasserhahn und Seifenspender. Der durchsichtige Wasserhahn enthält 500 ml Wasser, was zugleich die Menge Wasser entspricht, die beim Händewaschen benötigt wird. Der Wasserhahn füllt sich nach jeder Nutzung automatisch neu. Der/dem Nutzer*in wird vor Augen geführt, wie schnell der Wasserstand sinkt. Nachdem die erste Menge Wasser gespendet wurde, wird das Wasser gestoppt und Seife wird gespendet. Erst 30 Sekunden später wird das restliche Wasser gespendet. Zugleich soll einem klar werden, dass während dem Einseifen der Hände kein Wasser benötigt wird und dass das fließen lassen des Wassers, einen Ausgangspunkt der Wasserverschwendung darstellt. Zum Schluss wird das verschmutzte Wasser in dem Waschbecken gesammelt.

FOLD

FOLD bringt die Themen Warenlogistik und Kunden-Involvierung in Form einer Produktserie zusammen, beide vor dem Hintergrund gegenwärtiger Produktions- und Vertriebsmöglichkeiten. Entstanden sind acht Objekte, die in verschiedenen Kontexten Anwendung finden. Sie werden mittels Laser aus flachem Metall geschnitten und mit minimalem Packmaß verschickt. Kosten für Produktion und Versand werden so gering wie möglich gehalten. Bevor das Produkt genutzt wird, wird es in wenigen Schritten in seine Form gefaltet.

elements

elements ist eine modulare Küche, die auf den Prinzipien des Universellen Designs beruht und damit auch von Menschen benutzt werden kann, die Schwierigkeiten haben eine standardisierte Küche zu benutzen. Sie besteht aus einem Basismodul, das mit Schubladen bestückt werden kann, und einem Schrank mit eingebautem Paternostersystem. Über ein Gurtband an der Vorderseite des Schrankes können die Regalfächer herbeigeholt werden. Dadurch wird die Nutzung von anderweitig unzugänglichem Stauraum ermöglicht. Die Arbeitsflächen korrespondieren mit den drei Tätigkeiten: Waschen, Zubereiten und Kochen. Das gesamte Küchensystem ist in U-Profile an der Wand eingehängt.
elements bleibt auch nach dem Aufbau flexibel. Arbeitshöhen können verändert und angepasst werden, Freiräume geschaffen und bei wachsenden Bedürfnissen kann elements horizontal und vertikal erweitert werden. Ein System das leicht Änderungen ermöglicht, mitwächst und individualisierbar ist und somit von jedem benutzt werden kann.

tinymodels Methode / tinymodels Method

Die tinymodels Methode ist eine Methode, die Kreativität entfacht und verborgene Potenziale im unerwarteten praktischen Tun freisetzt. tinymodels sind kleine physische Modelle aus Ton, Draht, Pappe, Papier und Stoff. Sie sind inspiriert von Formen, Bauteilen oder Mechanismen gewöhnlicher, natürlicher und anonymer Objekte. Die Modelle sind der Anfang einer Idee – ein Funke. Was ein tinymodel genau darstellt ist individuell interpretierbar. Die Sammlung der Modelle, die interpretierten tinymodels als auch die zukünftige Entwicklung der Methode werden als fortlaufende Bücherserie dokumentiert und veröffentlicht.

Pella „besser verbrennen” / Pella „burn better”

Fazit der theoretischen Auseinandersetzung ist im Grunde der Schluss, dass ein Produkt von der Zeit in sofern abhängt, wie der Nutzen für das es gedacht ist. Dieser Nutzen ist wiederum von der Aktualität des damit verbundenden Ziels abhängig. Wenn also ein Produkt als zeitlos empfunden werden soll, ist es somit unabdinglich, dass das damit verbundene Ziel für den Menschen unabkömmlich ist. Und schon immer für ihn aktuell ist und sein wird. Fakt ist nur der Mensch hat Grundbedürfnisse, die so alt sind wie die Menschheit selbst. Der Mensch hat je Region andere Bräuche/ Riten entwickelt, um diese Bedürfnisse zu stillen. Was allerdings global überall gleich ist, dass der Mensch Nahrung braucht und diese, seit dem frühen Entwicklungsschritt durch das Feuer, mit Kochen bekömmlicher macht. Somit ist klar für mich, dass ich für das Thema Zeitlos ein Produktthema wähle, was für alle Menschen dieser Welt relevant ist.

Ein Mops kam in die Küche

… und stahl dem Koch ein Ei. Mit diesem Satz beginnt ein Kinderlied, das das Prinzip der Rekursion lebhaft veranschaulicht. Rekursion ist der abstrakte Vorgang Regeln erneut auf ein Produkt anzuwenden, das durch dieselben Regeln erzeugt wurde. Dadurch entstehen theoretisch unendliche Schleifen, genau wie das besagte Lied, kein Ende findet. Inspiriert von dieser Idee entwarf ich in meinem Bachelorprojekt Decken, die den Stoff im Stoff thematisieren. Auf der Suche nach dem Wesentlichen der Textilien um dies in ihrer Gestaltung zu wiederholen, konzentrierte ich mich vor allem auf die Art und Weise, wie sich die Fäden zu einer Fläche verbinden. Ich abstrahierte, schematisierte und vergrößerte Verkreuzungen und Maschen um den Charakter von Gestricken und Geweben zu potenzieren. Großflächige Rapporte zeigen die Wiederholung des Kleinen im Großen. Meine Faszination für textile Konstruktion spiegelt sich in dieser Arbeit wieder.

Schmucke Narben / Prettified scars

In meiner Bachelorarbeit geht es um die Verschönerung von Narben durch Schmuck. Dabei wird die Entstehung einer Narbe dargestellt, ebenso ihre möglichen Eigenschaften und die psychischen Auswirkungen auf ihren Träger. Im Folgenden erfolgt eine Auseinandersetzung mit den Fotografien von Brock Elbank zum Thema Narben und der japanischen Reparaturmethode Kintsugi, aus deren sich das Fazit ergibt, dass Narben nicht versteckt werden sollen, sondern ganz im Gegenteil: betont.