Winner ScholarshipS
Vielen Dank für die zahlreiche Teilnahme an der öffentlichen Abstimmung. Die folgenden Projekte wurden von den Abstimmenden ausgewählt:
Thank you very much for the large number of participants in the public voting. The following projects were selected by the voters:
STIPENDIEN SUMMER SCHOOL DESIGN CAMPUS, DRESDEN
Angesichts der bereits erlebbaren Auswirkungen des Klimawandels und der bedrohenden Zukunftsszenarien ist es zwingend erforderlich, tradierte Designprinzipien des Wachstums und der Ausbeutung von begrenzten Rohstoffen aufzulösen.
In einem multidisziplinären und transkulturellen Diskurs- und Forschungsumfeld stellt die Sommerschule die tief im westlichen Denken verankerte Gegensätzlichkeit von Mensch und Natur infrage und lädt zum gemeinsamen kritischen und utopischen Denken ein.
Design Campus
THE SCHOOL OF PHYTO-CENTRED DESIGN
kuratiert von studio d-o-t-s
STIPENDIUM
Das Stipendium beinhaltet die Teilnahme an einem der Design Campus Summer School Workshops, sowie die Sichtbarkeit in der Ausstellung “Pflanzenfieber. Botanik, Mensch, Design” im Kunstgewerbemuseum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Schloss Pillnitz (29.04.2023 —31.10.2023).
WANN Sommer 2023 20/07-25/08/2023
WO Kunstgewerbemuseum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Schloss & Park Pillnitz
WAS Das Stipendium beinhaltet die Teilnahme an einem einwöchigen Workshop, sowie Sichtbarkeit in der Ausstellung “Pflanzenfieber”.
ABLAUF
Aus den 2022 eingereichten Arbeiten hat Thomas A. Geisler, Direktor des Kunstgewerbemuseums und Initiator des Design Campus, zusammen mit seinem Team 9 junge Absolvent*innen von allen teilnehmenden Hochschulen für die Shortlist ausgewählt.
Die Absolvent*innen wurden aufgrund ihres gelungenen Perspektivwechsels zu Pflanzen zentrierter Gestaltung auserwählt, sowie ihrer Nähe zum Programm der Summer School 2023 und der Sonderausstellung “Pflanzenfieber. Botanik, Mensch, Design”.
Bei den unten vorgestellten Projekten können pro Person 3 Stimmen abgegeben werden. Nach Ablauf des Voting-Zeitraums werden die Stimmen ausgezählt. Die 3 Kandidat*innen mit der einfachen Mehrheit der Stimmen erhalten die Stipendien.
SCHOLARSHIPS SUMMER SCHOOL DESIGN CAMPUS, DRESDEN
In view of the already experienced effects of climate change and the threatening future scenarios, it is imperative to dissolve traditional design principles of growth and the exploitation of limited raw materials.
In a multidisciplinary and transcultural discourse and research environment, the Design Campus Summer School questions the antagonism between humans and nature that is deeply rooted in Western thinking and invites joint critical and utopian thinking.
Design Campus
THE SCHOOL OF PHYTO-CENTRED DESIGN
curated by studio d-o-t-s
SCHOLARSHIP
The scholarship includes participation in one of the Design Campus Summer School Workshops, as well as visibility in the exhibition “Plant Fever. Towards a phyto-centred design“ at the Kunstgewerbemuseum / Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Pillnitz Park & Palace (29.04.2023 – 31.10.2023).
WHEN Summer 20/07/2023 – 25/08/2023
WHERE Kunstgewerbemuseum / Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Schloss & Park Pillnitz
WHAT The scholarship includes participation in a 9-day workshop, as well as visablity in Plant Fever exhibition.
PROCESS
Thomas A. Geisler, director of the Museum of Decorative Arts and initiator of the Design Campus, and his team selected 9 young graduates from all participating universities for the shortlist.
The graduates were chosen for their successful change of perspective on plant-centred design, as well as their proximity to the Summer School 2023 programme and the special exhibition “Plant fever. Towards a phyto-centred design”.
For the projects presented below, 3 votes can be cast per person. After the end of the voting period, the votes will be counted. The 3 candidates with the simple majority of votes will receive the scholarships.
Shortlist
Die Website „Spuren Folgen“ untersucht das Phänomen Produkttransparenz als dringendes Tätigkeits- und Forschungsfeld für visuelle Gestaltung.
Wie transparent kann ein Produkt sein? Wie viele Informationen kann man über einen Gegenstand sammeln und welche visuellen Strategien eignen sich um Transparenz durch Kommunikation zu erzeugen?
Am Beispiel eines Paars Schuhe wird ein „deep mapping“ vorgenommen, indem die Produktionsprozesse beobachtet, der Schuh in Einzelteile zerlegt, die Materialien zurückverfolgt und über sein Lebensende spekuliert wird. In Form einer Website wird eine digitale Repräsentation des Schuhs erstellt, die seine wirtschaftliche, ökologische und soziale Tragweite entfaltet.
The website „Spuren Folgen“ investigates the phenomenon of product transparency as an urgent field of action within visual communication. How transparent can a product be? How much information can be collected about a single object? And what visual strategies are suitable for creating transparency through communication? Taking a pair of shoes as an example, a “deep mapping” is undertaken through observing production processes, dissecting the shoe into single parts, tracing back materials and imagining its end of life. In the form of a website a digital representation of the shoe is created, that unfolds their economical, ecological and social scope.
Zahlreiche Arzneimittel, deren Abbauprodukte und weitere Mikroverunreinigungen landen täglich in unserem Abwasser. Die Konzentration von Schwermetallen, Hormonen und Antibiotika im Grundwasser steigt deshalb mit großen Auswirkungen auf unsere Umwelt an.
Das Klopapier flushed besitzt einen Myzelanteil, der erst beim Spülen reaktiviert wird. Das Hyphen-Netzwerk ist in der Lage, auf dem Weg durch die Kanalisation im Wasser gelöste Schadstoffe zu verstoffwechseln.
Each day, a large number of pharmaceuticals, their degradation products, and other micropollutants end up in our wastewater. The concentration of heavy metals, hormones, and antibiotics in the groundwater is therefore increasing strongly impacting our environment. The toilet paper flushed has a mycelial component that is only reactivated during flushing. The hyphal network is able to metabolise pollutants dissolved in the water on its way through the sewage system.
Inspiriert durch traditionelle Ansätze zur Verdunstungskühlung wird anhand des Entwurfs das Potenzial von Ton im städtischen Kontext zur Schaffung eines kühlen Mikroklimas untersucht. Damit wird das Problem der starken Versiegelung des städtischen Raums angegangen. Der „Urban Coolspot“ ist eine modulare Struktur, die Regenwasser speichert und es zur aktiven Kühlung durch Verdunstung wieder an die Umgebung abgibt.
Inspired by traditional evaporative cooling inventions, the project explores the potential of using clay in urban environments to generate cool microclimates. This approach addresses the problem of sealing the urban landscape. Urban Coolspot is a modular structure that saves water from drainage channels. It is absorbed by the porous ceramic structure and distributed by capillary attraction.
LignoFlax ist eine Material und Formstudie, welche das Potenzial von Lignin und Flachsfasern als Verbundwerkstoff untersucht.
Lignin ist ein natürliches Biopolymer, welches sich in Pflanzen und Bäumen wiederfindet. Es fungiert als Kleber, um die einzelnen Zellwände zusammenzuhalten. In jedem Holz oder jeder verholzenden Pflanze kommt ein Anteil von 30 % Lignin vor. Mischt man Lignin mit Naturharzen, natürlichen Fettsäuren, Cellulose, biologischen Additiven und natürlichen Verstärkungsfasern, so erhält man einen unter Temperatur- und Druckerhöhung verarbeitungsfähigen biologischen Kunststoff.
LignoFlax is a material and shape study investigating the potential of lignin and flax fibers as a composite material. Lignin is a natural biopolymer found in plants and trees. It acts as a glue to hold the individual cell walls together. A proportion of 30% lignin is found in every wood or lignifying plant. Is lignin mixed with natural resins, natural fatty acids, cellulose, biological additives, and natural reinforcing fibers, the result is a biological plastic that can be processed under increased temperature and pressure.
Das Farbarchiv Pick and Mix zeigt, welches gestalterische Potenzial in Naturfarbstoffextrakten auf Zellulose-basierten Regeneratfasern steckt.
Durch Experimente und Versuchsreihen wurde dafür der Beiz und Färbeprozess auf die Ansprüche der jeweiligen Färbemittel angepasst. Mit nur vier Farbstoffen aus Reseda, Blauholz, Cochenille und Krapp entstanden Farbmischungen, welche sich abseits der bekannten Farb-Narrative von Naturfarbstoffen bewegen, um so die Verwendung dieser für viele Gestalter*innen interessanter zu machen.
The Pick and Mix colour archive shows the design potential of natural dye extracts on cellulose-based regenerated fibres. Through experiments and test series, the mordanting and dyeing process was adapted to the requirements of the respective dyes. With only four dyes from reseda, blue wood, cochineal and madder, colour mixtures were created that move away from the familiar colour narratives of natural dyes in order to make their use more interesting for many designers.
Das Projekt material kin stellt eine experimentelle Materialstudie im Bereich der Textilveredelung dar. Ansatz war es dabei recyclingfähige, cellulosische Textilien nicht mit gängigen Veredelungsprodukten zu bearbeiten, sondern mit einer cellulosischen Lösung zu behandeln. Alttextilien bilden eine wichtige Zellstoffquelle der Zukunft, welche Wälder und Anbauflächen entlastet. Textilveredelungsprozesse können ein späteres Recycling jedoch erschweren. Das Ausloten der Verwendung von cellulosischen Lösungen in Verfahren wie Textildruck und Beschichtung, bietet die Möglichkeit des Erhalts einer Materialreinheit.
The project material kin represents an experimental material study in the field of textile finishing. It aims to find new ways for the textile industry by using cellulosic liquids on cellulosic fabrics. In future used fabrics will become an important source of pulp that will help conserving forests and crop areas. But textile finishing processes can complicate a future recycling. By exploring the use of cellulosic liquids in processes like textile printing and coating, it is possible to maintain material purity.
Siam ist ein Einweggeschirrsystem welches aus regionalen Maisblättern hergestellt wurde. Mais ist das meist produzierte Getreide weltweit. Beim Körnermais wird nur der Maiskolben mit den Körnern geerntet, der Rest der Pflanze bleibt als Humus auf dem Feld zurück. Das heißt, dass die verbliebenen Maisblätter als neuer Rohstoff genutzt werden können, ohne dass ein Raubbau an der Natur betrieben wird. Es handelt sich um das perfekte Material, welches von der Natur zur Verfügung gestellt wird.
Siam is a disposable tableware system made from regional corn leaves. Corn is the most produced grain in the world. In the case of grain corn, only the corn cob with the kernels is harvested, the rest of the plant remains on the field as humus. This means that the remaining corn leaves can be used as a new raw material without depleting nature. It is the perfect material provided by nature.
In vielen Ländern wird der Abfall nicht getrennt. Das ist auch in meinem Heimatland Ägypten der Fall: Wertstoffe werden später sortiert und recycelt, aber der Biomüll wird ungenutzt verbrannt.
Während meiner Recherchereise in Ägypten erzählten mir die Mülltrenner, dass vor allem Biomüll als Last empfunden wird. Er verschlechtert die Qualität der Wertstoffe durch Feuchtigkeit und Schmutz. Der Wurmkomposter Duda gibt dem Biomüll eine neue Bestimmung und zieht ihn direkt bei der Entstehung aus dem Umlauf.
In many countries, waste does not get separated. This is also the case in my home country Egypt plastic and metal are later sorted and recycled, but the organic waste is burned unused. During my research trip to Egypt, the waste separators told me that organic waste in particular is considered a burden. It reduces the quality of the recyclable materials, for instance due to moisture and dirt. The worm composter Duda provides the organic waste with a new purpose and takes it out of circulation directly as it is being generated. Used in private households and placed on the balcony or directly in the kitchen, the worms transform the organic waste into valuable compost soil.
Deutschland war einst reich an Mooren. Um diese landwirtschaftlich zu nutzen wurden 97% dieser Flächen entwässert. Daraus resultieren Oxidationsprozesse – Moore sind so für 5% des deutschen CO2 Ausstoß verantwortlich. Wiedervernässung stoppt diese Emissionen, allerdings müssen gigantische Flächen wiedervernässt werden – ein Paradigmenwechsel.
Das Projekt „re:wet“ koordiniert diesen und vereinfacht die umfangreiche Vermessung. Mit dem peat:lab bestimmen Landwirt*innen Geländehöhen, Wasserstände, Torfmächtigkeit sowie Vegetationszusammensetzung. Sämtliche Daten werden in einem digital twin gesammelt.
Germany was once rich in peatlands. In order to use them for agriculture, 97% of these areas were drained. This results in oxidation processes – peatlands are responsible for 5% of Germany’s CO2 emissions. Rewetting stops these emissions, but gigantic areas have to be rewetted – a paradigm shift. The project “re:wet” coordinates this and simplifies the extensive surveying. In peat:lab, farmers align terrain heights, water levels, peat thickness and vegetation composition. All data is collected in a digital twin.
ÜBER DEN DESIGN CAMPUS UND DIE SUMMER SCHOOL
Der Design Campus ist die Forschungs- und Entwicklungsplattform des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in Schloss & Park Pillnitz. Er ist ein kuratorisch entwickelter, interdisziplinärer und zukunftsorientierter Think Tank, um die großen Fragestellungen der Welt durch Designpraktiken und -kulturen neu zu denken. Jedes Jahr bietet der Design Campus in einer sechswöchigen „Schule der Utopien“ eine Reihe von wöchentlichen, parallel stattfindenden Workshops an, die von renommierten Kreativprofis geleitet werden.
Die Sommerschule ist offen für jeden mit einem wissbegierigen Geist und einem brennenden Wunsch, die Welt durch Design zu verändern.
“The School of Phyto-centred Design” lädt die Teilnehmenden dazu ein, die Pflanzenwelt zu entdecken und sich von ihr inspirieren zu lassen, um neue Designansätze zu entwickeln, die allen Lebewesen ohne Unterschied zugute kommen könnten. Mit dem Manifest des Phyto-zentrierten Designs als ethischem Kompass und informiert durch die Ausstellung “Pflanzenfieber. Botanik, Mensch, Design“, die während der Sommerschule im Kunstgewerbemuseum Dresden gezeigt wird, legt das Programm Wert auf Multidisziplinarität, Multikulturalität, Zusammenarbeit und kritisches Denken und sät die Saat des Ungehorsams und der Inklusivität.
Betreut von Designer*innen, Architekt*innen, Kurator*innen, Autor*innen und anderen Akteur*innen, werden die Teilnehmer*innen der Sommerschule schließlich ihre Kreativwerkzeuge schärfen, die es ihnen ermöglichen, das Verborgene sichtbar zu machen, neu zu bewerten und neu zu gestalten.
Mehr auf designcampus.org
ABOUT THE DESIGN CAMPUS AND THE SUMMER SCHOOL
The Design Campus is the research and development platform of Kunstgewerbemuseum of the Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in Pillnitz Palace & Park. It is a curatorially developed, interdisciplinary and future-oriented think tank to rethink the big questions of the world through design practices and cultures. Each year, the Design Campus offers a series of weekly, parallel workshops led by renowned creative professionals in a six-week “School of Utopias”.
The Summer School is open to anyone with an inquisitive mind and a burning desire to change the world through design.
“The School of Phyto-centred Design” invites participants to discover and be inspired by the plant world to develop new design approaches that could benefit all living beings without distinction. With the Phyto-centred Design Manifesto as an ethical compass and informed by the exhibition “Plant Fever. Towards a phyto-centred design” on display at the Kunstgewerbemuseum during the Summer School, the programme emphasises multidisciplinarity, multiculturalism, collaboration and critical thinking, sowing the seeds of disobedience and inclusivity.
Mentored by designers, architects, curators, authors and other stakeholders, the participants of the summer school will ultimately sharpen their creative tools to make visible, re-evaluate and re-design the hidden.
More at designcampus.org
Teilnahmebedingungen
Das Public Voting läuft auf der GDG-Website vom 07.03 12:00 mittags (CET) – 31.3 00:00 Mitternacht (CET).
Es darf pro Projekt eine Stimme abgegeben werden. Insgesamt darf eine Person 3 Stimmen abgeben. Mehrfache Stimmabgaben oder Versuche die Abstimmung künstlich zu beeinflussen, führen dazu, dass die Stimmen ungültig werden. Die Entscheidung des Ausrichters ist endgültig.
Die ausgewählten Stipendiat*innen werden online im April bekannt gegeben.
Terms of Participation
Public voting will run on the GDG website from 07.03 12 PM (CET) – 31.3 12 AM (CET).
One vote per project is allowed. One person may cast a total of 3 votes. Multiple votes or attempts to artificially influence the voting will result in invalid votes. The decision of the organizer is final.
The selected scholarship holders will be announced online in April.