MEA

„MEA“ ist eine Konzeptidee, die für Reparierbarkeit steht. Der MEA-Stuhl ist ein Beispiel, das dieser Idee entspricht.

Der MEA-Stuhl besteht aus Massivholz und lässt sich daher leicht reparieren. Durch lösbare Verbindungen kann er schnell auseinandergebaut und in weniger als einer Stunde aufgearbeitet werden. Irreparable Teile können ausgetauscht werden, während alle anderen in Gebrauch bleiben. 

Der Austausch einzelner Teile führt dazu, dass sich das Erscheinungsbild des Stuhls im Laufe der Zeit verändert. Jeder Baumstamm sieht anders aus, und aufgrund von klimatischen Veränderungen ist es zudem ungewiss, welche Arten sich in Zukunft ansiedeln werden. Wenn der Stuhl nicht mehr benötigt wird, kann er zurückgegeben, repariert und wieder verkauft werden. In diesem Fall für weniger Geld, da kaum neue Ressourcen verwendet werden.

MEA macht Reparierbarkeit für ein breiteres Publikum zugänglich und ermöglicht es Möbeln, in einem endlosen Kreislauf zu verbleiben. Nach der ersten Reparatur fängt das Leben von MEA erst an!

Ceramic Touch

Es ist noch immer nicht gelungen, die digitale Zukunft in unser aller Zuhause zu bringen, ohne ebenjene Eigenschaften zu zerstören, die ein Zuhause definieren. Wenn Zuhause nach wie vor für Behaglichkeit und ein Gefühl von Sicherheit stehen soll, müssen sich die in diesem Raum eingesetzten Technologien materiell wandeln. 

Das Projekt „Ceramic Touch“ erforscht den Zwiespalt zwischen Behaglichkeit und Technologie und entwickelt ein Gegenmodell zur geläufigen Formensprache technischer Produkte. Entgegen der üblichen Sterilität von schwarzem Glas und Metall, wird der in Porzellan gefertigte, facettierte Monolith durch seine beinahe skulpturale Qualität zum natürlichen Bestandteil individueller Einrichtung. 

Eingelassen in dessen weiße Oberfläche befindet sich eine flache Mulde. Wird diese berührt, lässt sich jegliche digitale Interaktion im häuslichen Kontext unauffällig steuern – etwa die Beleuchtung oder bestimmte Medien.

BLoOm

Funktionale und technische Anforderungen werden in der Stadtplanung strukturell über die Bedürfnisse von Bäumen gestellt. Während Waldbäume über ihre Wurzeln und Mykorrhiza-Pilze kommunizieren (auch Wood Wide Web genannt) und in einem sozialen Gefüge auf höchst intelligente Art und Weise für das gemeinschaftliche (Über-)Leben kooperieren, leben Stadtbäume oft einsam und isoliert voneinander in der von Menschen geschaffenen urbanen Landschaft, wodurch ihre Kommunikation und Hilferufe in Stresssituationen ungehört bleiben.

„BLoOm“ ist ein künstlicher Fruchtkörper, der als neuer Akteur im urbanen Ökosystem Stadtbäume in ein Netzwerk integriert und ihre Stresskommunikation für Menschen übersetzt. Über ein IoT-Netzwerk wird die Saugkraft der Baumwurzeln von einem Sensor gemessen und an den Fruchtkörper gesendet. BLoOm wandelt die Informationen in ein pulsierendes Licht um: Von langsamen Pulsen in gutem Zustand bis zu hektischen, roten Pulsen in Stresssituationen.

CALM IN CRISIS

Der Klimawandel betrifft den gesamten Globus und ist die zentrale Krise unserer Zeit. Weltweit wird mit aktivistischen Methoden versucht, die Politik zum Handeln zu bewegen. Die Thematik kann zu Aktionen führen, motivierend wirken, aber auch zu Belastungen führen und vor allem bei jüngeren Generationen Zukunftsängste auslösen. Emotionen, wie Trauer und Wut können einerseits lähmen, andererseits aber auch Energien freisetzen, die in Proteste transformiert werden. 

„Calm in Crisis“ soll einen Raum eröffnen, um sich mit Klimagefühlen auseinanderzusetzen. In fünf Objekten werden verschiedene Ebenen von Aktivismus kommuniziert. Je nach Kontext können die Objekte als Erholungstools, als Protestmittel oder zur Aufklärung über die Thematik von Klimagefühlen in Form eines Workshops genutzt werden. 

Die Wichtigkeit eines Klima-Aktivismus sichtbar zu machen, ist ein essenzieller Bestandteil von „Calm in Crisis“, das darauf abzielt zu handeln und der eigenen Ohnmacht entgegenzuwirken.

picus

Die Objekte der Möbelserie ‘picus’ beziehen sich auf die Wachstumsverhältnisse des Menschen und haben unterschiedliche Attribute und topologische Ausprägungen. Die Gestaltung der Möbel bezieht sich auf diese inhärenten Bedingungen.
Die ‘picus-bench’ bietet durch die Möglichkeit des Umbaus eine angepasste Sitzhöhe und macht das Objekt selbst zu einem mitwachsenden Objekt.
Die grundsätzliche Mehrfachnutzung der ‘picus-step’ bringt das Thema des Mitwachsens durch Aufsteigen auf eine andere Höhe zum Ausdruck und ermöglicht die Teilhabe an der angemessenen Lebens- und Arbeitshöhe von kleinen oder großen Menschen.
Die Attribute der “picus-ladder” werden durch das Erreichen größerer Höhen und damit das Wachsen als Individuum, durch die Bewältigung schwieriger Aufgaben und durch die Interaktion mit dem Möbel selbst ausgedrückt. Die aktiven Prozesse des Wachsens wurden in einen Möbelentwurf übersetzt und die inhärenten Transformationsmöglichkeiten von Möbeln verdeutlicht.

Taschenlicht

Das [TL.21] Taschenlicht ist eine minimalistische Stehleuchte. Die TL.21 ist eine zusammenklappbare Stehlampe, die als Antwort auf die Problematik des Versands schwerer Sockel erstanden ist. Auf der Suche nach Lösungen in der Outdoor-Branche, die sich auf leichte und zusammenklappbare Materialien konzentriert, die bestenfalls mit lokalen Herstellern produziert werden kann. So kann TL.21 in einem Paket verschickt werden, das nur einen Bruchteil der Größe und des Gewichts der Leuchte ausmacht. Der Sockel der Lampe besteht aus einem verschweißtem TPU-Beschichtetem Nylon-Gewebe, das bei der Konstruktion von aufblasbaren Kajaks verwendet wird, welches zum Gebrauch mit Wasser oder Sand gefüllt. Eine LED-Leuchte, die in einem taschenlampenähnlichen Gehäuse unter einem recycelten PET-Lichtschirm verborgen ist, wird von einer Zeltstange getragen.

A Thousand Seeds or the Right to becoming

A thousand Seeds or the Right to Becoming ergründet mittels theoretischer und künstlerisch-experimenteller Forschung die Überschneidungen von natürlichen und technologischen Netzwerken. Dies manifestiert sich in einer Multimedia-Installation als Erzählung, des Anders-Werdens eines Samens im Bündnis mit menschlicher Technologie.
Im Angesicht des Anthropozäns, Klimawandels, Schädigens der Biosphäre, Versauerung der Meere, Entwaldung, Müllverschmutzung, Vernichtung der Biodiversität entwickelt sich der Samen um zu Überleben.
Im Kontakt mit menschlicher Kultur und Technologie erweitert er seine Wahrnehmung und beginnt das Internet parasitär zu nutzen. Im Verlust scheinbarer Passivität zeigt er Handlungsmacht. Das Beobachten des Wetters und die Kommunikation untereinander ermöglichen Bäumen und Samen nun die optimale Verbreitung, das Finden günstigster Standorte und das Intervenieren in ausgewählten Landschaften zum Sichern der eigenen und anderer Arten.

déclic

Der Ausgangspunkt dieser Arbeit war der Baustein als Schnittstelle zwischen Architektur und Design. Über iteriertes Arbeiten synthetisierte sich ein Stecksystem aus Kiefersperrholz, welches mittels CNC-Fertigung eine industrielle Qualität besitzt, die durch den spielerischen Zusammenbau der Einzelteile, ohne weitere Schrauben oder Hilfsmittel komplettiert wird. Ein lokal herstellbarer, parametrisch veränderbarer Flatpack-Baukasten, bestehend aus nur einem Material mit nachwachsendem Ursprung. Die Flexibilität von déclic erstreckt sich vom erweiterbaren Wandregal hin zu Ausstellungsystemen bis hin zu Bühnen und Mikroarchitekturen, die legohaft, Baustein für Baustein zusammengebaut werden. Die strukturelle Stabilität des déclic-Mechanismus entsteht durch das Ineinanderverschränken der Einzelteile zu Kuben, die an ihren Kanten hinterschnittige Aussparungen aufweisen, wodurch sie versetzt zueinander formschlüssig stapelbar und nur durch Kraft nach oben wieder trennbar sind.

LignoFlax

LignoFlax ist eine Material und Formstudie, welche das Potenzial von Lignin und Flachsfasern als Verbundwerkstoff untersucht.
Lignin ist ein natürliches Biopolymer, welches sich in Pflanzen und Bäumen wiederfindet. Es fungiert als Kleber, um die einzelnen Zellwände zusammenzuhalten. In jedem Holz oder jeder verholzenden Pflanze kommt ein Anteil von 30 % Lignin vor. Mischt man Lignin mit Naturharzen, natürlichen Fettsäuren, Cellulose, biologischen Additiven und natürlichen Verstärkungsfasern, so erhält man einen unter Temperatur- und Druckerhöhung verarbeitungsfähigen biologischen Kunststoff. Der Flachs oder auch Lein genannt ist eine historische Kulturpflanze. Als non-crimp Flachsfasergelege verwebt, sorgen die Leinfasern für höchste Stabilität und stellen leistungsstarke Naturfaserverbundwerkstoffe dar. Durch Vereinigung dieser beiden natürlichen Materialien erhält man einen zu 100 % biologischen abbaubaren Naturfaserverbundwerkstoff.

Volta

Wir benutzen immer mehr kabellose Geräte, deren Akkus regelmäßig aufgeladen werden müssen. So ist das Smartphone eine nicht ganz unwesentliche Zeit ein schnurgebundenes Telefon (mit extrem kurzer Schnur). Unser Verhältnis zur Steckdose hat sich mit dem zunehmenden Gebrauch verschiedener Geräte verändert. Jahrelang war sie nur dazu da, um einmal täglich den Staubsauer anzustöpseln oder um die Wohnzimmerlampe an ihrem Ort zum Leuchten zu bringen.
Durch die Corona-Krise und den damit verbundenen Digitalisierungsschub wurde das Homeoffice relevanter denn je und spätestens nachdem man den ganzen Tag von zuhause aus gearbeitet hat, weiß man ganz genau, wo die Steckdosen im Raum sind. Während uns Behelfslösungen aus Mehrfachsteckdosen unter Tischen oder Sofas zum Bücken und Strecken zwingen, bringt VOLTA den Strom zu dir. Die Kollektion besteht aus 3 Objekten: einer Multifunktionslampe, einem Mehrfachstecker und einem Verlängerungskabel zum Klemmen. So ist immer eine Steckdose in Reichweite.