Designed to Die

Immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft bevorzugen heutzutage eine Feuerbestattung, wodurch Urnen einen bedeutenden Platz in unserer Bestattungskultur einnehmen. Dennoch werden die gestalterischen Möglichkeiten von Urnen bei weitem nicht ausgeschöpft; sie erscheinen bei einer Beerdigung oft als nebensächlich. 

Die Urnen aus der Arbeit „Designed to die“ greifen die Bedeutung einer Urnenbestattung für Angehörige sowie für die verstorbene Person auf. Die Urne besteht aus reinem, abbaubarem Sojawachs und ist in zwei Teile aufgeteilt. Der innere Teil enthält die Asche und steht in der Mitte des mit Blumen geschmückten äußeren Teils, der auf einem Ring über dem Urnengrab platziert wird. Die außen angebrachten Kerzen werden über dem Grab angezündet und brennen während der Trauerfeier innerhalb von 45 Minuten soweit herunter, dass die Urne den Halt auf dem Ring verliert und ins Grab fällt. So wird das Ritual der Trauerfeier maßgeblich umstrukturiert und mitgestaltet.

Luftbefeuchter aus gedrucktem Ton

Der nicht elektrisch betriebene Luftbefeuchter aus Ton wird im 3D-Druck aus recyceltem Keramikabfall hergestellt. Durch die Kombination aus recyceltem Keramikmaterial und Drucktechnik entsteht ein nachhaltiges Design, das funktional und elegant zugleich ist. Der Luftbefeuchter funktioniert nach dem Prinzip der kapillaren Wasseraufnahme; die im Ton gespeicherte Flüssigkeit steigt an die Oberfläche und wird an die Umgebungsluft abgegeben. 

Das recycelte Keramikpulver, das verwendet wird, erhöht die Porosität und verbessert mit der durch den Druck entstehenden Struktur die Wasseraufnahmefähigkeit und damit auch die Befeuchtungsfunktion des Tons. Der Luftbefeuchter besteht aus zwei Teilen: Der untere Teil besteht aus Glas; wird er mit Wasser gefüllt, steigt das Wasser in den oberen Teil und gibt die Feuchtigkeit an die Luft ab. Ist das Ende des Lebenszyklus des Tonelements erreicht, kann es noch als recyceltes Pulver weiterverwendet werden, etwa, um abermals Luftbefeuchter herzustellen.

simplex

Simplex ist eine Küche, die auch in kleinsten Wohnungen einen Platz findet und selbst bei mehrfachen Umzügen problemlos mitgeführt werden kann. Teure Neuanschaffungen werden damit verhindert und der Lebenszyklus des Möbels verlängert. Der Auf- und Abbau lässt sich in weniger als fünf Minuten von einer Person realisieren, wobei lediglich ein Schraubendreher benötigt wird. Sie ist so organisiert, dass sie dem Kocherlebnis einer Einbauküche in nichts nachsteht. Zwischenlagern und bequemes Schneiden von Lebensmitteln, sind mit der großen verschiebbaren Zubereitungsplatte gegeben. Vertauschbare Elemente lassen außerdem eine flexible Platzierung der Küche im Wohnraum zu. Nachhaltigkeit wird durch Langlebigkeit garantiert, weshalb für die Umsetzung der Küche ausschließlich robuste langlebige Materialien eingesetzt werden. Eine ansteckbare Bar, sowie eine modulare Erweiterung für größere Haushalte, kann ebenfalls geboten werden.

INSTRATUM

Stress ist eine Reaktion des Körpers, die vor langer Zeit den Menschen bei der Jagd das Überleben sichern konnte. Jedoch kann dauerhafter Stress den Menschen krank machen. Die Lunge ist dabei das einzige Organ, welches der Mensch selber steuern kann. Diese Funktion ermöglicht ihm, auch andere Organe, z.B. das Herz, zu beeinflussen.
INSTRATUM strebt mit seinen drei verschiedenen Atemtraining-Tools an, der Stressreaktion des Körpers auf natürliche Art und Weise entgegen zu wirken. Dabei unterstützt der Expirationsgurt die Lunge mit dem Ziel, das Lungenvolumen vollständig nutzen zu können und so eine tiefere Atmung zu gewährleisten. Dazu vereinfacht der Nasenspreizer die medizinisch empfohlene Nasenatmung, indem die Nasenflügel geweitet werden. Während das Stethoskop den Atem hörbar macht und so den Menschen zur bewussteren Atmung sensibilisiert. Über einen längeren Zeitraum soll so ein besseres Bewusstsein für den eigenen Körper entstehen und damit die Stressreaktion reduziert werden.

S(ch)ichtbar

Aus dem ursprünglich harten Material Holz lassen sich durch Schichten und Pressen mehrerer dünner Furniere fließende Formen gestalten, deren Eleganz mich immer wieder in Erstaunen versetzen. Neugierig, inwieweit sich die Furnierhölzer biegen lassen ohne zu brechen, startete ich einige Versuchsreihen.
Dabei zeigte sich, dass das Einschneiden der Furniere vor dem Pressvorgang neue Gestaltungsmöglichkeiten für Form, Oberfläche und Schichtung eines Formholzobjektes mit sich brachte. Obwohl die Objekte gewisse “Makel” in Schichtung und Holzstruktur aufwiesen, überzeugten diese als spannende Formholzmodelle mit Charakter. Für die Herstellung des finalen Produktes wählte ich deshalb bewusst ein Deckfurnier mit auffälliger Maserung. Heraus kam dabei mein durch Leichtigkeit geprägtes Formholzmodell “Plyo”, welches frei interpretierbar in unterschiedlichen Bereichen Verwendung findet. Vorstellen kann ich es mir als Hocker, Garderobe, Zeitschriftenständer oder als rein dekoratives Wandelement.

Thinks

„Thinks“ ist ein Tool, welches im Alltag mit dem eigenen Besitz konfrontiert, dabei hilft, diesen zu überdenken und hinsichtlich der eigenen Konsumentscheidungen achtsamer zu werden. Durch die Inszenierung einzelner Details der Objekte in einem digitalen Bilderrahmen, werden diese ihrem gewohnten Umfeld innerhalb der eigenen Wohnung entnommen und die Nutzenden erhalten die Möglichkeit diese in einer neutralen Umgebung zu beurteilen, was schwierig und emotional anstrengend sein kann. Im Rahmen verbaute Sensoren ermöglichen mit Hilfe von einfachen Handgesten eine Einteilung der Dinge nach Häufigkeit ihrer Nutzung und emotionaler Bindung, die die Nutzenden zu ihnen haben. Die so entstehende Einteilung wird aufgezeichnet und über eine App erhalten die Nutzenden eine digitale Auflistung, sowie ihre persönliche Beurteilung der einzelnen Dinge. Diese können immer wieder abgerufen und die aufgelisteten Dinge entspannt, außerhalb eines stressigen Kontextes, sortiert und aussortiert werden.

LRA.01

Die LRA.01 ist eine Lötrauchabsaugung, die Arbeitsschutz zugänglich machen und demokratisieren soll. Das Löten elektrischer Schaltungen setzt gesundheitsschädlichen Lötrauch frei. Arbeitsschutzrichtlinien schreiben deshalb schon bei kurzen Arbeiten die Nutzung einer Absaugung vor. Arbeitgeber*innen sind zur Einhaltung dieser Richtlinien verpflichtet. In FabLabs, Repair Cafés und für Privatpersonen wie Kinder und Jugendliche sind die Möglichkeiten zur Umsetzung von Arbeitsschutz durch das finanzielle Budget begrenzt. Am Markt erhältliche Geräte, die den Bestimmungen genügen, sind jedoch kostspielig.
Die Verwendung von Normteilen und Materialien aus der Gebäudetechnik reduziert die Herstellungskosten der LRA.01. Die Fertigung kommt zudem ohne teure Formwerkzeuge aus, indem das Blech als Abwicklung durch bewährte Techniken und Maschinen aus dem Klempnerhandwerk umgeformt wird. Das minimiert Investitionskosten und den Verkaufspreis, sodass mehr Menschen gesünder und sicherer löten können.

Hexagon

Universelle Open-Source-Sicherheitsausrüstung für die Zukunft der Imkerei. Die Anzahl der Menschen, die sich für das Thema der Imkerei interessieren, steigt an. Doch viele der Jungimker*innen sind anfangs von der schieren Masse der Bienen überfordert und verängstigt. Das Interesse ist da, die Umsetzung scheitert aber oft bereits am Anfang, weil es an günstiger, leicht zugänglicher Schutzausrüstung mangelt. Genau da setzt „Hexagon“ an. Die Maske ist nach einem Vorbild der frühen Imkerei gestaltet und nutzt die inzwischen verbreitete 3D-Druck Technologie zur Herstellung. „Hexagon“ lässt sich in einen handelsüblichen Hoodie einsetzen, den jeder zu Hause hat, und funktioniert diesen zu einem Imkeranzug um. Dank des 3D-Drucks kann die Maske überall hergestellt werden, wo es einen passenden 3D-Drucker gibt, man benötigt zum Druck lediglich die Open Source Datei. Mit „Hexagon“ bricht eine neue Zeit an. Sie ist schrill, auffallend und passt genau in die nächste Generation der Imker*innen.

Cloud.Biome

Frische Kräuter gehören in jede Küche. Sie sind lecker, gesund und geben jedem Gericht das gewisse Etwas. Doch selbst Kräutertöpfe, die beim Einkauf noch frisch und grün wirken, welken in der eigenen Küche nach wenigen Tagen.
Ein innovatives Bewässerungsverfahren nutzt die Kraft des Nebels, Schnittkräutern neue Wurzeln wachsen zu lassen. Durch die so anhaltende Frische macht Cloud.Biome Kräuter alltagstauglich. Dabei tritt die technische Komplexität in den Hingergrund, und lädt durch das elegante Interaktionsdesign zur Nutzung der Kräuter ein. Vom Einstecken der Pflanzen über die Reinigung bis zum Nachfüllen von Wasser ist jeder Schritt zielgerichtet entworfen. Das durchsichtige Wassergefäß lässt den Füllstand erkennen und zugleich faszinierende Reflexionen auf der Tischoberfläche spielen. Beim Bestücken werden Nutzer*innen zu Gestalter*innen der eigenen Kräutervielfalt.
Durch die Symbiose aus Technik, Natur und Mensch bringt Cloud.Biome das Ambiente frischer Kräuter in jede Küche.

bend&press

bend&press ist eine Möbelserie bestehend aus einem Sitzmöbel und einem Beistelltisch.
Die Möbel richten den Fokus auf das Material Aluminium und strahlen Eigenschaften wie Leichtigkeit und Rechtwinkligkeit aus. Innerhalb des Entwurfs bilden diese materialspezifischen Eigenschaften einen Gegensatz zu den neuartigen Details und Charaktereigenschaften der Serie bend&press, welche durch das extreme Biegen und Pressen der Profile entstanden sind.
bend&press entstand durch eine bewusste, experimentelle Auseinandersetzung mit dem Material und seinen Halbzeugen und zielt darauf ab, neue und unbekannte Eigenschaften zu erkennen und zu nutzen. Dieser handwerkliche und in gewisser Weise auch künstlerische Umgang mit dem Material unterscheidet sich von herkömmlichen Prozessen der Industrie und eröffnet die Möglichkeit die Schönheit von unüblichen oder auch fehlerhaften Verfahrensweisen vorzustellen.
Die Möbel der Serie bend&press sind zudem ohne weiteres in den Materialkreislauf zurückführbar.